
Minimalistisch mit (fast) maximalem Geschmack - Vom Schraubenbaumgewächs bis zum Forschungsbier – das Umbra bietet Fine Dining auf thailändisch mit Überraschungen
Sehr clean, sehr minimalistisch, sparsam illuminiert: Im Umbra ist der Name, der sowohl „Erdfarbe“ als auch „Kernschatten“ bedeuten kann, stilprägend. Auf dekorativen Schnickschnack wird komplett verzichtet, farblich dominieren vor allem Brauntöne. Schon die Getränkekarte mit Weinen ab 9,50 €/Glas signalisiert, dass wir uns in der gehobenen thailändischen Küche befinden. Wir entscheiden uns, unterstützt vom herzlich-freundlichen Service, zum Einstieg für ein helles Noam Bier (4,90 €) aus dem Forschungslabor der Universitätsbrauerei in Weihenstephan und genießen die spritzig-erfrischende Süffigkeit. Zweimal werden wir an diesem Abend dem gerne als „neues Superfood“ bezeichneten Pandan begegnen. Die Palme, eine Pflanzenart der Schraubenbaumgewächse, ist auch als „Vanille Asiens“ bekannt. Nachdem die Blätter bei der Vorspeise Gai Bay Toei (8,90 €) als Hülle mit geringem Geschmacksbeitrag für ansonsten ganz bezaubernd-saftige Hähnchenbruststücke mit einer hervorragend abgeschmeckten Marinade aus Soyasauce und Sesam dienen, spielt Pandan beim Dessert Khanom Tokyo (9,50 €) die Hauptrolle. Der Extrakt trumpft als vanillig-cremige Füllung von kleinen Crêpe-Rollen groß auf. Bei den Hauptspeisen zeigt die Küche ihr ganzes Können: Kra Pao Gai (19,50 €) mit Hähnchenbrust und gebratenem Spiegelei ist genauso eine Wucht wie der knackige Babybrokkoli mit Austernsauce (6,50 €, Beilage) und das pikant-cremige Chu Chi Curry (25,50 €) mit Garnelen, die gerne noch etwas wärmer hätten sein können.
Jürgen Mai
Essen: 5/6
Service: 5/6
Ambiente: 5/6
Umbra Myliusstraße 49 (Westend)
(069) 40 56 22 23, umbra.restaurant
Mo-Sa, 18-23 Uhr
Nicht barrierefrei