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Gegenwartsbewältigung
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Just Like You
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Queenie
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Die Unschuldigen
Max Czollek: Gegenwartsbewältigung, Hanser, 20 €
Wie kann eine Gesellschaft aussehen, die alle schützt und in der man „ohne Angst verschieden sein kann“ (Adorno) ? Max Czolleks Manifest für eine plurale Gesellschaft ist klug, provokant und entschieden. Konzepte wie Leitkultur und Integration haben ausgedient, Identitätspolitik solle ernstgenommen und Vielfalt gelebt werden. Der Politologe plädiert für Bündnisse „in denen sich nicht nur Diskriminierte zusammenfinden, sondern alle möglichen Menschen, die ein Interesse daran haben, dass die Gesellschaft eine andere wird.“ (deutschlandfunkkultur.de)
Nick Hornby: Just Like You, Kiepenheuer & Witsch, 22 €
Kann eine Beziehung funktionieren, wenn man grundverschieden ist? Die linksliberale Lehrerin Lucy – alleinerziehende Mutter zweier Jungs – und der 22jährige Joseph – Aushilfsmetzger, Fußballtrainer, angehender DJ und politikdesinteressiert – verlieben sich ineinander. Kurz vor dem Referendum, das über den Brexit entscheiden wird. Die Liebesgeschichte des britischen Popliteraten ist in bewährter Hornby-Manier gespickt mit witzigen Dialogen – Themen wie Rassismus, Klassismus und ein wenig Shakespeare inklusive.
Candice Carty-Williams, Queenie, Blumenbar, 22 €
Queenie hat Liebeskummer. Den versucht sie mit jeder Menge schlechtem Sex zu betäuben. Queenie ist schwarz, ihre Typen weiß. Sie hat den ersten Collegeabschluss in ihrer Familie und ist in ihrem Job die erste schwarze Journalistin. Fremdheit und gedankenloser Alltagsrassismus lauern überall, doch: BlackLivesMatter. Sogar ihren Freundinnen wird das ewige Drama langsam zu viel. Und dann ist es nicht mehr lustig, den jetzt muss sie sich ihren echten Ängsten stellen. Ein Debüt wie knallharte Zuckerwatte.
Michael Crummey, Die Unschuldigen, Eichborn, 22 €
Evered ist elf, seine Schwester Ada neun, als sie zu Waisen werden. In der rauhen kanadischen Wildnis übernehmen sie klaglos die Verantwortung für ihr Schicksal. Allein und fern jeder Zivilisation werden sie zu einer verschworenen Gemeinschaft, die sich in letzter Konsequenz das wärmende Bett nicht nur teilt. In einem hypnotisierenden Rhythmus geht es ums Fischen, Jagen, Holz hacken und um das Leben zweier Menschen, die nur sich selbst haben.