Der US-amerikanisch-französische Schauspieler Timothée Chalamet gilt in der Filmbranche bereits als unglaubliches Ausnahmetalent. Mit seinen 28 Jahren hat der Akteur bereits zahlreiche atemberaubende Rollen verkörpert und dabei in Blockbustern wie Dune genauso wie in Dramen wie Beautiful Boy eine enorme Bandbreite an schauspielerischen Fähigkeiten präsentiert. Nun durfte er einen legendären Charakter verkörpern, der für viele Cineasten einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen hat: Willy Wonka. Anders als die Vorgängerfilme heißt der neue Kinohit nicht Charlie und die Schokoladenfabrik, sondern einfach nur Wonka. Einige Kritiker gingen bereits mit gemischten Gefühlen aus dem Kinosaal.
Wonka: Eine ganz neue Geschichte?
Viele Filmfans kennen die Originalgeschichte von Willy Wonka aus Charlie und die Schokoladenfabrik bereits. Darin hat der skurrile Schokoladenproduzent eine tragische Vergangenheit, in der er selbst aufgrund des Berufs seines Vaters – dieser war Zahnarzt – niemals Süßigkeiten essen durfte. Nach einem Leben voller Einsamkeit wollte Willy Wonka seine Zukunft nun so bunt gestalten wie möglich und hat dadurch ein Art Schlaraffenland in Form einer fantasievollen Schokoladenfabrik erschaffen.
In Wonka wird die Geschichte der legendären Filmfigur jedoch neu geschrieben. Seine traurige Vergangenheit wird dabei einfach gegen ein Leben voller Wunder und Abenteuer ausgetauscht. Gezeigt wird dabei ein deutlich jüngerer Willy Wonka, der gerade davon träumt, sein erstes Schokoladengeschäft zu eröffnen. Allerdings muss er sich gegen ein gefährliches Schokoladenkartell zur Wehr setzen, welches ihm das Leben schwer macht.
Der Film bleibt dem Original also alles andere als treu, versucht dies allerdings auch gar nicht. Es handelt sich viel eher um ein Prequel, welches jedoch viele Aspekte ignoriert, die man in Charlie und die Schokoladenfabrik über Willy Wonkas Vergangenheit gelernt hat.
Bunte Welt mit vielen neuen Aspekten
Wer sich bei Wonka eine Neuauflage des Originals erwartet hat, der wurde ehrlicherweise enttäuscht. Das liegt allerdings daran, dass der Film gar nicht versucht, die bestehende Geschichte von Roald Dahl eins zu eins wiederzugeben. Stattdessen bietet der Streifen eine fantastische Reise in eine bunte Welt voller Süßigkeiten und Magie.
Timothée Chalamet spielt die Rolle ebenfalls skurril, allerdings wirkt sein Willy Wonka deutlich nahbarer. Erklären lässt sich das dadurch, dass der Charakter im neuen Streifen keine tragische Hintergrundgeschichte mit sich herumschleppen muss. Stattdessen wird er als munterer und abenteuerlustiger Weltenbummler dargestellt, der sich seinen größten Traum erfüllen möchte. Wonka ist damit zwar immer noch ein sehr märchenhafter und wundersamer Film, bringt jedoch mehr Leichtigkeit mit sich als seine Vorgänger. Was jedoch gleich bleibt, ist die bunte, fantasievolle Welt, die sich jede Menge Inspiration aus dem Schlaraffenland geholt hat.
Magische, fantasievolle Welt inspiriert vom Schlaraffenland
Die Schokoladenfabrik in Charlie und die Schokoladenfabrik ist alles andere als eine normale Fertigungshalle. Stattdessen wurde sie gänzlich von der Idee des Schlaraffenlands inspiriert. Durch die Gänge fließen Schokoladenflüsse, Bonbons wachsen auf den Bäumen und alles was man sehen kann, ist essbar. Das Konzept des Schlaraffenlands stammt aus verschiedenen Märchen, in denen es ähnlich beschrieben wird. Die Flüsse sind dort gefüllt mit Milch und Honig oder Wein, die Häuser bestehen aus Kuchen und auf den Bäumen wachsen Süßigkeiten. Auch im neuen Wonka erkennt man die Vorlage natürlich wieder.
Noch heute findet man Darstellungen des Schlaraffenlands in zahlreichen Spielen und Filmen, wo sie symbolisch für die absolute Utopie stehen. Dabei wird vor allem der Aspekt hervorgehoben, dass die natürliche Umgebung essbar wird. Ein Beispiel dafür ist der Spielautomat Sweet Bonanza bei PokerStars Casino, der Spieler mit auf eine Reise durch ein Land aus bunten Süßigkeiten nimmt. Im Hintergrund werden Eiscremetüten zu Bergen und Zuckerwatte bedeckt den Boden. Außerdem werden Bonbons und Früchte zu Symbolen auf den Walzen des Slots gemacht. Ähnlich sieht es im App-Game Candy Farm aus. Die gesamte Spielstadt scheint darin förmlich mit Zuckerguss überzogen zu sein. Statt eine klassische Farm zu betreiben, werden hier Süßigkeiten angebaut und geerntet - hier übernehmen allerdings die Umpa-Lumpas nicht die ganze Arbeit! Etwas gefährlicher wird die Welt in Explosive Candy World, einem Retro-Indie-Game, das 2021 veröffentlicht wurde. Hier sollte man mit vielen der Süßigkeiten lieber nicht in Berührung kommen. Gut möglich, dass sich die Entwickler dabei tatsächlich von der Schokoladenfabrik inspirieren haben lassen. Übrigens gibt es auch ein App-Game, das das Gameplay von Candy Crush und Willy Wonka miteinander verbindet. In Wonka's Welt der Süßigkeiten können Spieler ein Match-3-Puzzle innerhalb der Schokoladenfabrik genießen.
Auch einige Filme nehmen Bezug auf das Schlaraffenland. Dabei steht natürlich die Buchverfilmung Alice im Wunderland ganz weit oben. Hier erhalten die Süßigkeiten sogar magische Fähigkeiten, ähnlich wie jene von Willy Wonka höchstpersönlich. In dem zuletzt von Regiemeister Tim Burton verfilmten Klassiker kann Alice durch magische Kekse wachsen und schrumpfen. Derzeit kann der Film bei Amazon Prime Video angesehen werden.
Wonka ist ein Kinofilm, der große Unterhaltung verspricht und jede Menge Magie versprüht. Wer sich allerdings erwartet hat, dass der Film der Original treu bleibt, wird wahrscheinlich enttäuscht sein.