Spaziergänger in Frankfurt, Rom oder auch Copenhagen treffen immer häufiger auf rosafarbene Aufkleber mit einer einfachen Aussage: ffmagainstnationalism - ein Projekt zum Protest gegen Nationalismus, Diskriminierung und Rassismus in Frankfurt. Ein Schüler und eine Schülerin der Frankfurter Max-Beckmann-Schule hatten im Herbst 2017 die Idee für diese Aktion. Mit Hilfe von Stickern, bestickten Pullis und bedruckten Jutebeuteln wollen sie die Botschaft verbreiten. Die Aufkleber sind inzwischen überall in Frankfurt zu sehen und vor allem beim jüngeren Publikum beliebt.
Was ist das Ziel?
„Wir wollen allen "fremden"-feindlichen Menschen zeigen, dass sie hier nicht erwünscht sind. Frankfurt ist eine weltoffene, multikulturelle Stadt, in der das Miteinander mit anderen Kulturen, Religionen und Nationalitäten eine Bereicherung ist. Alle, die diese multikulturelle Gesellschaft als Problem sehen, gehören nicht hierher, denn sie sind das eigentliche Problem. Gerade in einer Zeit wie dieser, in der eine rechts orientierte Partei wie die AfD in unserem Bundestag vertreten ist, müssen wir ein Zeichen dagegen setzen.“, so die 17-jährigen.
Warum Rosa?
Rosa ist für sie so etwas wie der Komplementärkontrast zu Braun. Das heißt, sie verbinden mit der Farbe all das, was Nazis nicht sind - freundlich, schwul, gewaltfrei, feminin. Mit der Wahl dieser Farbe wollten sie einen Wiedererkennungwert schaffen, aber auch die sehr klare Botschaft mit einer sanften Farbe in etwas nicht Radikales verwandeln.
Die beiden nutzen den öffentlichen Raum, aber bewegen sich auch in sozialen Netzwerken. Auf Instagram veröffentlichen sie regelmäßig Fotos der Aufkleber an den verschiedensten Orten, die sie von Fans, bzw. Stickerbesitzern zugesendet bekommen. „Wie auf Instagram zu sehen ist, wollen wir uns nicht nur auf Frankfurt beziehen, sondern klarmachen, dass es nirgendwo Nationalismus, Diskriminierung und Rassismus geben sollte.“ Deshalb kleben auch unter anderem schon Sticker in Marrakesch, Rom, Copenhagen, Berlin, Lissabon und Hamburg. Die Fotos dieser Sticker sind mit Hashtags wie #allagainstnationalism oder z.B. #berlinagainstnationalism versehen. Das Ziel: ffmagainstnationalism around the world. Vielleicht wird es irgendwann auch Sticker ohne Frankfurtbezug geben, aber fürs Erste wollten die beiden klein anfangen und sich auf ihre Heimatstadt beziehen. Denn aus Ihrer Sicht wurden auch in Frankfurt schon zu viele, aus anderen Ländern geflüchtete Menschen, die Hilfe und Offenheit verdienen, ungerecht behandelt. „Es muss aufhören, dass Kinder Angst haben, in die Schule zu gehen, weil sie dort wegen ihrer Herkunft diskriminiert werden. Es muss aufhören, dass Flüchtlinge angegriffen werden, nur weil gewisse Leute sich davor fürchten, auch nur einen winzigen Anteil ihres Wohlstandes teilen zu müssen. Und es muss aufhören, dass durch Vorurteile Wege blockiert und Chancen verwehrt werden.“ (ffmagainstnationalism.jimdofree.com)
Weitere Infos: ffmagainstnationalism.jimdofree.com, ffm.against.ntnlsm@hotmail.com, Instagram: @ffmagainstnationalism