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Giropay stand bislang nur einigen Bankkunden zur Verfügung, jetzt ist es für alle nutzbar. So können auch Frankfurter einfacher online shoppen. Aber was steckt eigentlich hinter Giropay und wie unterscheidet es sich von den vielen anderen Zahlungsanbietern? Dieser Artikel schaut sich die Thematik einmal an und erklärt die Entwicklung.
Wie kommt es zu dieser Änderung?
Um dies zu erklären, muss zuerst verstanden werden, was Giropay eigentlich ist. Viele Kunden der Sparkassen oder Genossenschaftsbanken sahen das Emblem schon seit längerer Zeit, sodass gerade sie die neue Änderung ohne Hintergrundwissen kaum verstehen. Denn etliche Banken integrieren Giropay so optimal auf der eigenen Webseite, dass es fast wirkt, als sei es ein Produkt der jeweiligen Bank. Dem ist aber nicht so:
- Zahlungsdienstleister – Giropay wurde als Konkurrenz von »Sofortüberweisung« ins Leben gerufen. Kauft ein Kunde in einem Onlineshop ein und wählt Giropay, leitet Giropay den Kunden auf eine Anmeldeseite um, wo er den Auftrag samt Eingabe einer TAN zu Ende führt. Der Händler bekommt nun die direkte Information darüber, dass das Geld unterwegs ist.
- Voraussetzungen – das funktioniert jedoch nur, wenn Banken Giropay eine Schnittstelle einräumten. Bislang machten das die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die ihre Kunden auch über diese Zahlmöglichkeit aufklärten. Rund 85 Prozent der deutschen Kunden konnten es somit nutzen.
Und was hat sich nun geändert? Über die PSD2 wurde eine neue Schnittstelle geschaffen, mit der nun auch die Deutsche Bank und Hypovereinsbank angebunden werden. Somit können nun auch Kunden dieser Banken direkt auf Giropay zurückgreifen. Und was sind die Vorteile? Ein Überblick:
- Geschwindigkeit – Kunden überweisen und der Verkäufer erhält direkt eine Nachricht, dass das Geld angewiesen wurde. Dies ist mit dem heutigen Klarna vergleichbar. Für Kunden bedeutet das natürlich auch, dass Waren rascher verschickt werden, da der Verkäufer nicht erst auf den tatsächlichen Geldeingang warten muss.
- Sicherheit – da die Banken mit Giropay zusammenarbeiten, ist es dem Kunden erlaubt, diesen Anbieter zu nutzen. Das war früher immer ein wenig heikel, da Kunden laut Vertrag nicht die Anmeldedaten zum Onlinebanking weitergeben dürfen. Genau dies muss aber bei einem solchen Zahlungsverfahren geschehen, denn die Überweisung kann anderenfalls nicht angestoßen werden. Nun dürfen Bankkunden offiziell im Rahmen des Zahlungsverfahrens ihre Anmeldedaten in eine Anmeldemaske eintragen, die sich nicht auf der Homepage der eigenen Bank befindet.
Online-Casinos, Shops und Co. – die Nutzungsmöglichkeiten für Giropay
Giropay bezieht sich natürlich auf das Onlineangebot für Dienstleistungen und Händler. Kunden können hier jedoch nicht darauf bestehen, Giropay zu nutzen, da jeder Anbieter eigenverantwortlich Zahlungsmöglichkeiten offeriert. Die Erfahrung zeigt aber, dass sich immer mehr Händler anschließen, sobald sich ein Dienst etabliert und von Kunden gefragt wird. Folgende Bereiche betrifft das:
- Shops – sie setzen bereits vermehrt auf zahlreiche Zahlungsanbieter, unter anderem auch Giropay. Für einen Händler sind sämtliche Zahlungsanbieter nützlich, die ihnen eine direkte Rückmeldung geben. Sie wissen, dass das Geld zuverlässig angewiesen wurde und unterwegs ist. Die Kaufabwicklung erfährt somit keinerlei Verzögerungen, wie es bei einfachen Überweisungen der Fall ist.
- Online-Casinos – sie bieten schon länger Giropay an, nun dürfte sich das Angebot vergrößern. Spieler müssen nur wissen, dass Giropay eine einseitige Abwicklung darstellt. Spieler können zwar ihren Einsatz ans Casino überweisen, es ist aber nicht möglich, dass sie auf diesem Weg einen Gewinn ausbezahlt bekommen. Für diese Aktion ist immer ein anderer Weg notwendig. Trotzdem bieten Giropay Online Casinos bei der Einzahlung eine gewisse Sicherheit – alles hierzu auf onlinecasinosdeutschland.de.
- Dienstleister – auch sie können von Giropay profitieren und den Dienst ihren Nutzern anbieten. Darunter zählen mitunter die Online-Bestellmöglichkeiten von Kinos, Mietwagen, aber auch Verkehrsbetriebe oder Lieferdienste.
Giropay vereinfacht in der Regel schlichtweg den Zahlungsprozess im Internet und stellt somit für Nutzer und Händler eine sinnvolle Alternative oder Zusatzmöglichkeit dar. Gerade die Tatsache, dass Kunden nicht erst einen Account bei einem Anbieter erstellen oder sich eine App herunterladen müssen, dient der Vereinfachung des Zahlungsverkehrs.
Was sollten Nutzer bei Giropay beachten?
Grundsätzlich gelten für Giropay die Sicherheitsvorkehrungen, die für Paypal, Sofortüberweisung, Klarna und viele andere Anbieter gelten:
- Nur verschlüsselt – Kunden sollten immer prüfen, ob die Weiterleitung und die Anmeldeseite mit »https« verschlüsselt ist. Ist das nicht der Fall: Keine Daten eintragen.
- Gesicherter PC – der Computer oder das mobile Endgerät sollten mit einer Internet Security versehen sein, damit nicht im Hintergrund laufende Programme die Daten abfangen können.
- Keine Hotspots – öffentliche Hotspots eignen sich nicht für den Bankverkehr, da die Daten leicht abgegriffen werden können. Wer überwiegend unterwegs ist, der sollte zumindest über eine VPN nachdenken, um die Gefahr einzudämmen.
- Kein Käuferschutz – Giropay ist nichts anderes als eine Vorausüberweisung. Daher sollten Nutzer genau schauen, was sie kaufen und wo sie kaufen. Gerade diese kleinen Onlineshops mit wahnsinnigen Schnäppchen werden immer wieder von Betrügern genutzt, die das Geld kassieren, aber die nicht vorhandene Ware auch nicht verschicken. Sobald es um Vorauszahlungen geht, sollten Nutzer immer auf vertrauenswürdige und zuverlässige Shops oder Anbieter setzen. In anderen Fällen sind Käuferschutz-Anbieter oder der Rechnungskauf sinnvoller.
Bei Giropay wird jede Aktion mit einer TAN oder einer anderen, vom Bankkunden gewählten, zweiten Authentifizierung bestätigt. Der TAN-Generator oder das Handy müssen also greifbar sein. Ein Unterschied besteht bei Beträgen von bis zu 25,00 Euro. Viele Banken vereinfachen Kunden die Zahlung von Kleinsummen und verzichten in diesem Fall auf eine TAN.

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Fazit – Onlineshopping wird einfacher
Giropay punktet im Gegensatz zu anderen Anbietern, weil kein eigener Account oder eine App nötig ist. Die Weiterleitung funktioniert vom Shop aus, führt zur Anmeldeseite des Onlinebankings und die Überweisungsdaten sind gleich eingetragen. Gerade für diejenigen, die nicht mehrere Accounts einrichten wollen, um in verschiedenen Shops zu zahlen, ist diese Methode wunderbar. Dennoch hat Giropay keinen Käuferschutz und es obliegt dem Kunden allein, zu prüfen, ob der Anbieter seriös ist. Viele größere Shops haben längst Giropay mit in die Zahlungsmöglichkeiten aufgenommen und auch Online-Casinos bieten den Service. Bei ihnen müssen Spieler nur überlegen, auf welchem Wege sie sich Gewinne auszahlen lassen, das sich Giropay hierfür nicht eignet.