Das Beste aus zwei Welten: Authentische deutsche und indische Küche unter einem Dach – ein Konzept, das aufgehen kann.
Gerade in größeren Gruppen ist die Restaurantwahl meist der kleinste gemeinsame Nenner. Dass das nicht so sein muss, zeigt das Jaggis. Hier haben die Besucher:innen die Wahl aus zwei grundsätzlich verschiedenen Philosophien. Wem deutsche Gerichte zu „langweilig“ und indische Küche zu „exotisch“ ist, entscheidet sich einfach für das jeweils andere – und das auf dem selben Niveau. Wir starten indisch mit den veganen Pakora, frittierte Gemüsestücke in Kichererbsenmehlteig (6,50 €), die eine Spur zu fettig geraten sind. Mit den aromatischen Dips bewegt man sich aber im soliden Bereich. Besser gefallen uns zum Hauptgang die Backhendlstücke von der Hähnchenbrust mit Kartoffel-Gurkensalat und Remoulade (16,90 €). Das Fleisch ist sehr saftig und schmackhaft. Auch die kräftige Remoulade kann uns dazu überzeugen. Lediglich der gut durchgezogene Kartoffelsalat – bei dem nicht an Zwiebeln gespart wurde – ist zu kalt. Das zweite Hauptgericht hat seine Wurzeln auf dem indischen Subkontinent. Palak Paneer, hausgemachter Frischkäse mit Spinat, Zwiebeln, Tomaten (15,50 €), lässt die Gewürz-Muskeln spielen: Der pürierte Spinat ist cremig-würzig und passt hervorragend zum recht neutralen Käse und dem Garlic Naan, Fladenbrot mit Knoblauch (3,90 €). Die Dessertkarte ist recht übersichtlich und beschränkt sich offiziell bisher nur auf den deutschen Teil. Indische Desserts wie etwa den Klassiker Gulab Jamun (frittierte Teigbällchen, 5,20 €) und eine Tasse Masala Chai (3,20 €) gab es nur auf Nachfrage.
Michael Faust
Essen 5/6
Service 5/6
Ambiente 4/6
Jaggis
Schwarzwaldstraße 102 (Niederrad)
(069) 85 70 09 55, jaggis.de
Mo-So 11.30 22 Uhr
Teilweise barrierefrei