Angola im Jahre 1975: Das südafrikanische Land versinkt im Bürgerkrieg, Hunderttausende von Zivilisten werden entweder vertrieben oder massakriert. Es ist die Zeit, als Portugal seine Kolonialmacht über Angola aufgibt. Die Hoffnung der Bewohner, ein unabhängiges Land zu werden, wird sofort erstickt, als sich die beiden Supermächte USA und UdSSR das Territorium zum Spielzeug ihrer Intrigen machen. Mittendrin im Geschehen: der polnische Journalist Ryszard Kapuscinski. Ihn treibt es in den Süden Angolas, um vor Ort die grausamen Gemetzel und den Widerstand durch eine Handvoll Rebellen zu dokumentieren. Seinen Mut und seine Neugier bezahlt der Reporter fast mit dem Leben. In einer Mischung aus Animation und dokumentarischen Realszenen erweckt die mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnete Adaption von Kapuscinskis autobiografischem Buch “Wieder ein Tag Leben” ein dunkles Kapitel afrikanischer Geschichte, lässt in ihrer Schonungslosigkeit beinahe vergessen, dass es sich bei den kriegerischen Auseinandersetzungen um Illustrationen handelt.
Uwe Bettenbühl