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Photographer: Norbert Miguletz © Frankfurter Kunstverein Courtesy: the artist
Ausstellungsansicht Frankfurter Kunstverein 2024
Vom Licht ins Dunkle – der Fahrstuhl im Kunstverein entlässt die Besucher:innen in eine schummrige Höhle aus gipsverkleidetem Stoff und Holz. Gintaré Sokelyté, eine der beiden Frankfurter Künstlerinnen der Doppelausstellung, hat eine in sich geschlossene Welt kreiert. Ein bisschen gebückt muss man gehen, um aus dem Gang herauszukommen. Die Höhle ist ein Nachbau der südafrikanischen Blombos-Höhle, eine der ältesten steinzeitlichen Fundstätten, in der Zeugnisse von menschlicher Kreativität und Kunst entdeckt worden sind. Davor empfängt einen ebenfalls eine Höhle, diesmal hell ausgeleuchtet und mit fünf Monitoren versehen. In der Videoinstallation sprechen Menschen über ihre Ängste, während sie an eine kreuzähnliche Metallskulptur gefesselt sind – deren Form auf die Höhlenmalereien zurückgeht.
Sonja Yakovleva fertigt monumentale Scherenschnitte. Für ihren Teil der Ausstellung hat sie erstmals eine riesige Deckeninstallation geschaffen, die einen ganzen Raum überspannt. Sie beschäftigt sich mit dem Schönheitswahn und Körperkult, wie er vor allem in den sozialen Medien zelebriert wird. Am besten betrachtet man die beleuchteten Bilder von Menschen in inszenierten Posen oder an der Hantelbank auf dem Rücken liegend, auf einem der dafür bereitstehenden Rollbretter. Wie ein Mechaniker, der sich von unten dem kaputten Innenleben eines Autos widmet.
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 4.8.2024, Frankfurter Kunstverein, Di/Mi/Fr-So 11-19/Do 11-21 Uhr, fkv.de