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© Collection of the National Museum of Contemporary Art, Athens (EMΣT), Foto: Axel Schneider
Vlassis Caniaris, Hopscotch, 1974
„Arividerci“ steht auf einem Schild, die zurückgelassenen Angehörigen stehen winkend daneben. Eine Figur aus Draht, Gips und alter Kleidung strebt nach vorne, mehrere Kartons mit bescheidenen Habseligkeiten hinter sich her schleppend. Köpfe und Hände haben die Figuren in den Installationen von Vlassis Caniaris nicht. Sie sind nur entpersonalisierte Körper. Die Ausstellung erzählt vom Leben der Gastarbeiter:innen der 60er bis 80er Jahre in Deutschland. „Du strebtest nach Geld und wurdest zur Ware“, so fasst es Drago Trumbetaš in einer Zeichnung zusammen. Trumbetaš kam selbst 1966 als Gastarbeiter aus Jugoslawien und verarbeitet in seinen Bildern seinen Alltag. Der war nicht nur bei ihm geprägt von Diskriminierung, Ungewissheit, beengten Wohnverhältnissen ohne Privatsphäre und einem undurchschaubaren deutschen Behördendschungel. Auch in Želimir Žilniks Video „Hausordnung“ von 1975 wird deutlich, wie menschenverachtend der Umgang mit den Arbeiter:innen war. Vor allem die 3. Etage des MMK widmet sich mehr den Künstler:innen aus dem Ausland, die zur gleichen Zeit im Rahmen von Stipendien in die BRD und DDR kamen, in ihren Arbeiten aber nicht in erster Linie das Leben in Deutschland thematisieren. Etwa Teresa Casanueva, die in ihren schwebenden Skulpturen aus gebatiktem Stoff und Naturfasern ihre kubanische Herkunft einfließen lässt.-
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 29.9.2024, Museum MMK, Frankfurt, Di/Do-So 11-18/Mi 11-20 Uhr, mmk.art