Mirjam Pressler um 1980 Glück © Andrea Grosz
Mirjam Pressler liebte Bücher. Die Autorin und Übersetzerin schrieb mehr als 40 Bücher und übersetzte mehr als 400 – darunter Werke von Amos Oz und Zeruya Shalev. Pressler setzte sich intensiv mit dem Leben von Anne Frank auseinander, schrieb die Biografie Anne Franks:„Ich sehne mich so“. Sie editierte auch die „Anne Frank Gesamtausgabe“ (2015). Die Geschichten ihrer Jugendbücher erzählen von Verlorenheit, Gewalt, psychischen Störungen und kaputten Familien. Ihr Jugendroman „Malka Mai“ erhielt diverse Auszeichnungen, unter anderem den Deutschen Bücherpreis 2002 sowie den Zürcher Jugendbuchpreis 2001. In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur sagte Mirjam Pressler:„Jugendliche sind Leser wie Erwachsene auch. Die Jugendlichen im Holocaust mussten das erleben. Und unsere heute haben, wenn sie das lesen, in der Regel einen vollen Bauch, ein warmes Zuhause, sie haben etwas Anständiges an und brauchen keine Lebensangst zu haben. Und deswegen können sie das durchaus lesen.“ Presslers Geschichten sind dennoch von Hoffnung und Lebensmut geprägt. Das zeigt auch ihre eigene Geschichte: Geboren als Tochter eine jüdischen Mutter 1940, wuchs sie bei einer Pflegefamilie auf und erlebte Armut, Einsamkeit und Gewalt. Die interaktive Schau zeigt die Welten, die Mirjam Pressler in ihren Texten und Bildern kreierte, und beleuchtet Themen, die ihr Leben und Werk beeinflussten: Mutterschaft, Israel und Judentum.
Sohra Nadjibi
>> 19.4.2024-1.9.2024, Jüdisches Museum, Frankfurt, juedischesmuseum.de