
Sie zählt wohl zu Frankfurts umtriebigsten und engagiertesten Persönlichkeiten, die nun ein neues Projekt initiiert hat. Tülay B. Sanlav präsentiert EYECANDY Frankfurt, eine Plattform für Kunstschaffende und Kunstinteressierte.
Es gehe ihr darum, ALLEN Künstler:innen eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren und sich zu vernetzen, beschreibt Tülay B. Sanlav ihre Intention. Jede Branche agiere oft nur in der eigenen Blase und nicht darüber hinaus. „Ich möchte sowohl Maler:innen, DJs, Tätowierer:innen und Musiker:innen aller Genres eine Möglichkeit geben, sich darzustellen.“ Einzige Bedingung, sie sollten aus Frankfurt und Umgebung kommen. „Frankfurt hat so viel Kultur zu bieten, bekannt aber seien die wenigsten der breiten Masse. Die große Zahl jener, die Tag für Tag für ihre Leidenschaft und ihre Berufung einstehen, oft wirtschaftlich nicht einfach darstellbar, kämpfen einen einsamen Kampf.
„Es gibt so viele von uns …“
Auch Tülay Sanlav ist Künstlerin, arbeitet als Musikerin, Texterin und als Mixed-Media-Künstlerin, betreibt die Agentur „Das Konzpt“ (daskonzpt.com). Mit 18 hatte sie ihren ersten Plattenvertrag und produzierte später mehrere Alben und Songs. Es folgten Touren, Gastauftritte, u.a. als Chorsängerin für Michael Jackson, Montell Jordan, Sidney Youngblood, Moses P., Sven Väth, The Temptations, DJ Bobo u.v.m. Und ihre Stimme dürfte vielen aus der Werbung bekannt sein. Mit diesen Studiojobs finanzierte Tülay B. Sanlav bereits früh ihre künstlerische Laufbahn. (Mövenpick, Nescafe, Tchibo, American Express ...) Die 52-jährige Sachsenhäuserin ist zudem alleinerziehende Mama eines Sohnes namens Ethem, der vor wenigen Tagen 13 Jahre jung geworden ist. (FRIZZ gratuliert von Herzen!) Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass man letztendlich immer mit denselben kommuniziert und vernetzt ist. 51 Menschen haben sich mittlerweile bei EYECANDY Frankfurt angemeldet, das geht mittels eines Fragebogens auch ganz einfach. Tülay selbst kreiert dann eine Präsentation der jeweiligen Einreichungen (siehe unsere Bildergalerie), um die Kreativen optimal in Szene zu setzen. Dafür arbeitet sie täglich mehrere Stunden, um EYECANDY wachsen und an Bedeutung gewinnen zu lassen. Es soll ein Austausch stattfinden zwischen Künstler:innen jeglicher Art und jenen, die Kunst wertschätzen und auch suchen.
„Ein Kunsttempel für Frankfurt.“
Doch das ist Tülay Sanlav nicht genug: Kunst aus Frankfurt muss auch analog sichtbar werden. Ihr Traum, der keiner bleiben soll, ist, einen Kunsttempel wahr werden zu lassen. Ein Haus für Kulturschaffende, ein Workspace zum Arbeiten, zum Vernetzen, zum Austauschen. Ideal für Ausstellung wäre der Frankfurter mit der Schwanenhalle, die für temporäre Ausstellungen genutzt werden könnte. „Ein Statement der Stadt, die ihre eigenen Künstler:innen sieht und fördern möchte. „Wir reden hier von Geistesgut, von Arbeiten, die uns den Weg durch die Pandemie mit Augenweiden und Seelenschmeichlern erleichtern.“ Und somit sehe sie auch Frankfurt selbst in der Verantwortung, seinen Teil für die hiesige Kunst beizutragen. „Wäre es nicht wundervoll und ja, auch forderns- und fördernswert, wenn Museen einen Raum an einigen Tagen im Jahr nur Frankfurter Künstler:innen und jenen aus der Umgebung eine Fläche für ihre Werke zur Verfügung stellen würden?

„Ich möchte eine Brücke sein … Und zwar solidarisch für alle Kunstformen und Künstler:innen.“
Jeden Tag neue Anmeldungen, „von vielen hörte ich das erste Mal“. Und sie sollten ausstellen könne. Tülay freut sich über jede Unterstützung, möchte auch Banken und Kaufhäuser ansprechen, den Musiker:innen, Fotograf:innen, Maler:innen, Tätowierer:innen und, und, und eine Ausstellungsfläche zur Verfügung zu stellen. Schön wäre auch ein TV-Sender, auf dem sie die auch von ihr produzierten Videos der Künstler:innen zeigen kann. Ihr Projekt ist noch jung, Tülay arbeitet erst seit März daran. EYECANDY Frankfurt. Woher der Name stammt? Aus einem Song von Tülay Sanlav. Und dieser ist irgendwie auch wie Tülay selbst, Eyecandy und Soulfood zugleich. Sie ist zu hundert Prozent Frankfurterin und liebt 069. Ihre Philosophie: „Meine Religion ist Kunst“, mit der sie das Gemeinsame fördern und das Kulturen-trennende überwinden helfen möchte. Kunst liegt bei den Sanlavs in der Familie, auch ihr Bruder engagiert sich als Freund und Förderer der Musik, ist selbst DJ und Manager von Künstler:innen … Aber das ist ein anderes Thema!
>> eyecandyfrankfurt.com, FB/eyecandyfrankfurt, Instagram #eyecandyfrankfurt
