Das Klimagrafitti des Künstlers Justus Becker
Klimaschutz sichtbar machen – genau dieses Ziel möchte der Frankfurter Künstler Justus Becker, alias „COR“ mit seinem Klimagrafitti erreichen.
Ein beeindruckendes buntes Gemälde ziert nun eine der 25 Meter hohen Hochhausfassaden im Frankfurter Stadtteil Sachenhausen. Wer dieses Bild einmal genauer betrachtet, kann erkennen, dass hier zwei vollkommen unterschiedliche Welten nebeneinander existieren. Auf der linken Seite sieht man eine kaputte Welt, die leider traurige Realität ist und die die aktuelle Klimakrise schon zu spüren bekommen hat. Vermüllte Städte, Hochhäuser aus denen schon Rauch aufsteigt, abgeholzte Bäume, von denen nur noch ein Stumpf übrig ist. Weiter unten nur noch karges Land und mit dabei ist unser aller Fingerabdruck. Somit wird klar:
Die Lage ist ernst
Immer heißer werdende Sommer machen die Auswirkungen der Klimakrise deutlich spürbar. Hier kann keiner mehr weggucken. Mit der Lage des Hochhauses direkt an den Bahnschienen rüttelt das Graffiti jeden wach, der daran vorbeifährt. Denn es warnt künstlerisch davor, wie unsere Welt in Zukunft aussehen wird, wenn wir nicht endlich etwas unternehmen. Denn noch ist es nicht zu spät. Ein Blick auf die rechte Seite des Bildes lässt ahnen, dass es noch Hoffnung gibt. Fast schon paradiesisch wirkt die grüne Landschaft, die dort zu sehen ist mit ihren Gewässern, Bäumen und Wiesen. Dies ist die Welt, in der wir leben könnten, wenn wir zusammen die Klimakrise bewältigen. Der Zauberwürfel, auf dem die Erde abgebildet ist, in der Mitte zwischen den beiden Welten, zeigt: Wir haben es in der Hand und können noch was dran drehen.
Das können wir nur gemeinsam schaffen
Der Künstler Justus Becker, die Umweltministerin Priska Hinz und der Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte Dr. Thomas Hain.
Ganz in diesem Sinne stellte die Frankfurter Umweltministerin, Priska Hinz, das Graffiti des Künstlers vor und verkündete die neue Klimarichtlinie. Denn bis zu 20 Prozent der CO2-Emissionen können wir selber beeinflussen. Und „wir“ meint in diesem Fall das Land Hessen. Natürlich ist hier auch ein Handeln jeder Einzelperson gefragt, indem beispielsweise auf eine klimafreundliche Ernährung geachtet wird, oder das Auto öfter mal stehen gelassen und stattdessen das Fahrrad genommen wird. Doch einen ganz gewaltigen Beitrag, um der Klimakrise entgegen zu wirken, können Klima-Kommunen leisten. Damit sind jene Kommunen gemeint, die eigene Aktionspläne erarbeiten, um die Treibhausbilanz wieder auf grün zu stellen. Diese sollten also unbedingt unterstützt werden.
Neue Klimarichtlinie
Solch eine Unterstützung verspricht die neue Klimarichtlinie in Form von mehr Geld und neuen Fördermaßnahmen. Künftig soll das Land bis zu 90 Prozent der Kosten für Klimaschutzmaßnahmen der bisher 197 Klima-Kommunen in Hessen übernehmen. Das sind zwanzig Prozent mehr als zuvor. Doch auch für Kommunen, die keine Klima-Kommunen sind, steigt die Unterstützung von 50 auf 70 Prozent. Die konkreten neuen Fördermaßnahmen sehen unter anderem eine Anschaffung von Fahrradverleih-Systemen und Trinkbrunnennetzen vor. Außerdem sollen Haus-, und Hofbegrünung oder die Verbesserung der CO2-Speicherungsfähigkeit von Mooren vorangetrieben werden. Mit solchen Maßnahmen scheinen auf jeden Fall erste Schritte auf dem Weg in die grüne Welt auf der rechten Seite des Graffitis gemacht zu sein. Doch die Umweltministerin erklärt auch, wie gut und wichtig es ist, dass immer noch zu weiterem Handeln gedrängt und Verantwortung für die Zukunft übernommen wird, wie es beispielsweise auch die Jugendbewegung „Fridays for Future“ tut.