Die Sonnenbrille auf der Nase, der Hut auf dem Kopf und der lange Lodenmantel weht, während sich der Detektiv, den die meisten wohl in erster Linie aus dem Fernseher kennen, auf die Jagd macht. Mit der Realität hat dieser meist mit dramatischer Musik untermalte Auftritt vergleichsweise wenig zu tun, denn wer in einer Detektei in Frankfurt tätig ist oder anheuern möchte, merkt schnell: Zwischen dem Fernsehszenario und der wirklichen Arbeit eines Detektivs liegen Welten.
So sieht in den Augen vieler ein Detektiv aus. Doch in der Praxis sind gut ausgebildete und zertifizierte Detektive deutlich unauffälliger unterwegs.
So sieht in den Augen vieler ein Detektiv aus. Doch in der Praxis sind gut ausgebildete und zertifizierte Detektive deutlich unauffälliger unterwegs.
Wie wird man Detektiv?
Die Agentur für Arbeit beschreibt Detektive als Ermittler, die im Auftrag von Privatunternehmen und Unternehmen tätig werden können. Recherchen, die nötig sind, um Unterhalts- und Sorgerechtsstreitigkeiten so belegen zu können, dass sie vor Gericht haltbar sind, gehören ebenfalls zu den Einsatzbereichen eines Detektivs wie Versicherungsbetrug, Cyberkriminalität und die Überwachung von Verkaufsräumen. Die Ausbildung ist nicht einheitlich geregelt, wie das beispielsweise von einer dualen Ausbildung bekannt ist. Stattdessen stecken Lehrgangsträger den Rahmen für die Aus- und Weiterbildung.
Die Ausbildung zum Detektiv kann in Teilzeit oder Vollzeit erfolgen. Meist wechseln sich Theorie- und Praxisphasen ab. Im Fokus stehen Ausbildungsinhalte, wie etwa
- die Anwendung von Überwachungshilfen,
- die Durchführung und Dokumentation von Befragungen,
- die Durchführung von Ermittlungen,
- die Erstellung von Strafanträgen,
- die Bearbeitung von Anzeigen,
- die Gewinnung und Auswertung von Spuren,
- die Möglichkeiten am Arbeitsplatz Straftaten aufzudecken, beispielsweise Unterschlagung, Diebstahl oder Betrug,
- die Überwachung von Verkaufsräumen und die Überführung von Ladendieben,
- Maßnahmen der Deeskalation sowie der Umgang mit Waffen zur Verteidigung
- sowie Gesetze und Rechte.
Je nach dem Anbieter der Ausbildung schließt diese mit einer speziellen Bezeichnung ab. Denkbar ist ein Abschluss als Detektiv, Detektiv-Fachkraft, Privatdetektiv oder Privatermittler. Wer die Ausbildung mit Spezialgebiet absolviert, könnte so den Abschluss als Bewachungsfachkraft (im Handel) oder als Kaufhaus- oder Einzelhandelsdetektiv erwerben. Diese Qualifizierung sowie Zertifizierungen, wie etwa nach DIN SPEC 33452, die die Qualität bei Privat- und Wirtschaftsermittlungen nachweist, sowie die Mitgliedschaft im Bundesverband des Detektiv- und Ermittlungsgewerbes, kurz BUDEG, sind weitere Qualitätsmerkmale seriöser Detektive.
Wo sind Detektive tätig?
Versierte Detektive sind häufig in renommierten Detektivbüros tätig, wie beispielsweise bei der Lenz-Gruppe, die bereits seit 1995 in Frankfurt für Privatpersonen oder Unternehmen im Einsatz ist. Der Arbeitsplatz von Detektiven kann höchst unterschiedlich aussehen. Im Büro sind sie tätig, wenn sie recherchieren. Im Einzelhandel oder im Kaufhaus sind sie aktiv, wenn sie Ladendiebe auf Schnäppchentour in Schach halten sollen. Darüber hinaus sind sie immer dort tätig, wo sie die Möglichkeit sehen, Belege zu finden, die ihnen helfen eine Straftat aufzudecken und so zu belegen, dass die Anzeige vor Gericht standhält. Feste Arbeitszeiten gibt es für Detektive eher selten und oft sind die Einsatzbereiche nur wenig angenehm, wenn es darum geht, bei Wind und Wetter das vielleicht strafrechtlich relevante Verhalten eines Angestellten nachzuvollziehen.
Hier sind Detektive für Privatpersonen häufig im Einsatz
Wenn das Misstrauen in einer Partnerschaft sich nicht mit Gesprächen eindämmen lässt und die Vermutung übermächtig wird, dass der Partner fremdgeht, kann ein Detektiv zum Einsatz kommen, um herauszufinden, ob die Befürchtung der Wahrheit entspricht. Untreue und Ehebruch sind häufige Anlässe für Detektive, um für Privatpersonen tätig zu werden. Doch auch dann, wenn es um den Nachwuchs geht – um das Sorgerecht, den Unterhalt oder das Kindeswohl – sind Detektive für Privatpersonen im Einsatz. Die Personensuche, Nachbarschaftstwists, verhaltensauffällige Jugendliche gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich von Detektiven wie beispielsweise Stalking und Drohungen.
Mit Blick auf das Leistungsportfolio von renommierten Detekteien zeigt sich, dass der Einsatzbereich zunehmend größer wird. So wird jeder rechtswidrige Trend, wie beispielsweise das Love Scamming, bei dem Liebesbekunden und sogar Heiratsanträge aus der Ferne eintrudeln, um Geld zu ergaunern, die Heiratsschwindelei, die im Internet als Romance Scamming bezeichnet wird, sowie Erpressungsversuche nach dem Sugarbabe-Sugardaddy-Prinzip, irgendwann zu einem Thema für einen Privatdetektiv.
Hier sind Detektive im Auftrag von Unternehmen aktiv
Die Schwindelei, damit die Versicherung zahlt, ist eine Straftat namens Versicherungsbetrug. Die Schwarzarbeit ist per se ein Gesetzesverstoß, erfährt aber noch an Brisanz, wenn während dem Krankenstand im Auftrag einer anderen Firma gearbeitet wird – ohne Anmeldung und Sozialversicherung. Unerlaubte Nebentätigkeiten, Lohnfortzahlungen im Krankenstand, obwohl der Angestellte gar nicht krank ist, Schummeleien bei der Spesenabrechnung und Arbeitszeitenbetrug gehören
Vor allem Straftaten im Internet mehren sich. Betrüger und Diebe nutzen die Möglichkeiten des anonymen Internets.
zu den gängigen Fällen, in denen Unternehmen auf die Unterstützung von Detektiven bauen. Doch auch Produktpiraterie, Korruption, Spionage und Wettbewerbsbetrug sind Themen, bei denen Unternehmen auf die Fähigkeiten von versierten Detektiven setzen.
An dieser Stelle zeigt sich auch, wie weiterbildungsintensiv der Job eines Detektivs ist, denn vor allem die IT-Forensik, bei der es um IT-basierte Analysetechniken geht, die auch vor Gericht zugelassen sind, gibt es regelmäßig neue Methoden. Auch wenn der Verkauf eines Unternehmens ansteht, können Detektive für eine sogenannte Due Diligence, für eine Überprüfung der Finanzen, zum Einsatz kommen.
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