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Digital transformation in legal profession: Wooden gavel was pla
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Wie in vielen anderen Städten und Gemeinden spielt das Thema der Digitalisierung in Frankfurt eine wichtige Rolle. Unter anderem wurde im Februar 2021 von der Stadt eine Digitalisierungsstrategie mit dem Namen „Smart-City FFM“ verabschiedet. Wir zeigen im Rahmen eines kurzen Überblicks auf, was die Entwicklungen der letzten Jahre bezüglich der Digitalisierung in der Mainmetropole sind.
Digitalisierung in Frankfurt am Beispiel Justiz und Polizei
Ein erster wichtiger Aspekt bei der Digitalisierung einer Stadt sind die Bereiche Justiz und Polizei. Hier besteht durch verschiedene Anwendungen die Möglichkeit, effizienter zu arbeiten.
Digitalisierung der Frankfurter Gerichte
Hinsichtlich der Digitalisierung der Gerichte in der Mainmetropole lohnt sich ein Blick auf das Amtsgericht. In den letzten Jahren gab es hier sowohl positive als auch negative News. Letzteres betrifft vor allem die Digitalisierung der Akten.
Per Gesetz muss diese bis zum Beginn des Jahres 2026 abgeschlossen sein. Allerdings ist der Prozess am Amtsgericht Frankfurt noch nicht sehr weit vorangeschritten. Laut eines Berichtes der Frankfurter Rundschau waren mit Stand Mai 2022 21 Kilometer Akten noch nicht digitalisiert – eine gewaltige Menge an Papier. Die Gründe hierfür liegen in fehlender Software und fehlendem Personal.
Andererseits gab es im Jahr 2021 ein vielversprechendes Pilotprojekt zum Thema künstliche Intelligenz am Frankfurter Amtsgericht. Dabei wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eine Anwendung bezüglich Urteilen zu Flugausfällen- und Verspätungen sowie entsprechenden Entschädigungen ausprobiert. Die Software sollte Stück für Stück lernen, die bisherigen Verfahren auszuwerten und den Richtern so eine Hilfe in Form von Urteilsvorschlägen zu liefern.
Digitalisierung der Polizei
Wie innovativ die Digitalisierung der Polizei allgemein mittlerweile gestaltet wird, zeigt sich anhand verschiedener Entwicklungen. So gibt es zum Beispiel in Form der Software VIS-Polizei eine spezielle Anwendung, die die Zusammenarbeit zwischen den Behörden erleichtert. Die Software dient als Plattform zur Ablage und der Bearbeitung verschiedener Formen von Akten.
Aber wie steht es in Hessen und somit in Frankfurt ganz konkret um die Digitalisierung der Polizei? Hier gibt es Positives zu vermelden. So nutzen die Polizistinnen und Polizisten in Hessen bereits besonders gesicherte Smartphones.
Die Geräte beinhalten verschiedene Apps, die den Arbeitsalltag deutlich erleichtern. In verschiedenen Rechtsbereichen kommen zur Kriminalitätsbekämpfung darüber hinaus hochmoderne Analysetools zum Einsatz.
In Frankfurt selbst wiederum befindet sich ein wichtiger „Motor“ für die Digitalisierung der Polizei. Im Innovation HUB 110, einem IT-Zentrum, werden intelligente Software-Tools für den Polizeialltag entwickelt.
Die Strategie Smart-City FFM aus dem Jahr 2021
Viele Städte haben mittlerweile Digitalisierungsstrategien entwickelt und verabschiedet, durch die die urbanen Lebensräume zunehmend digitaler und moderner werden sollen. Ein solches Projekt gibt es auch in Frankfurt.
Smart City FFM
Smart City FFM wurde im Februar des Jahres 2021 verabschiedet. Ziele des Papiers sind unter anderem die Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Infrastruktur vor Ort. Des Weiteren soll der Standort Frankfurt durch einen höheren Grad der Digitalisierung attraktiver werden.
An der Entwicklung der Strategie waren verschiedene Akteure beteiligt. Bereits im Jahr 2019 konnten die Bürger an einem Digitalisierungsforum teilnehmen und sich dementsprechend mit ihren Wünschen und Ideen einbringen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Papier unter anderem mit den Themenbereichen:
- Mobilität,
- Bildung,
- Kultur,
- Freizeit,
- Energie und Umwelt,
- Bauen
- sowie Wirtschaft.
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Smiling young woman sitting on sofa using mobile phone at home.
Young woman sitting on couch holding smartphone, looking at cellphone using cell phone checking mobile apps, reading messages, doing ecommerce shopping, chatting online, watching videos, playing game.
Im Rahmen der Agenda der Strategie wurden für diese verschiedenen Bereiche konkrete Projekte festgehalten, für die es vor einer Umsetzung zunächst Vorstudien geben soll. So ist zum Beispiel für eine bessere Mobilität eine intelligente Verkehrssteuerung bei Großereignissen sowie ein Pavement-Management angedacht.
Zum Thema Kultur wurde die Idee eines digitalen Zugangs zur Stadtbibliothek festgehalten. Als Querschnittsprojekt wurde eine urbane Datenplattform angedacht, über die sich die Bürger transparent zu verschiedenen Themen informieren können. Diese Ideen sind natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem breiten Spektrum des Papiers, stehen aber beispielhaft für die potenziellen Verbesserungen und Innovationen.
Welche Projekte wurden bereits angestoßen oder realisiert?
Etwas mehr als zwei Jahre nach der Verabschiedung der Strategie lohnt sich ein Blick darauf, welche der Ideen bereits umgesetzt oder angestoßen wurden. Gegen Ende des Jahres 2022 ist die urbane Datenplattform, auf der die Bürger der Stadt viele wichtige Informationen finden können, online gegangen.
Unter anderem gibt es hier Infos zum Verkehrsaufkommen, den E-Ladesäulen sowie zu verschiedenen umweltrelevanten Faktoren wie Ozon und Feinstaub. Mit Stand Oktober 2022 wurden außerdem bereits mehrere Förderanträge beim Laden Hessen gestellt.
Dabei geht es unter anderem um das Pavement-Management sowie den digitalen Zugang zur Stadtbücherei. Anhand dieser Beispiele ist erkennbar, dass in die Umsetzung der ein oder anderen Idee aus der Strategie bereits ein wenig Bewegung gekommen ist.
Auf dem Smart-City-Index des Jahres 2022, der eine ganze Reihe von deutschen Städten vergleicht und von der Plattform bitkom.org veröffentlicht wird, steht Frankfurt auf Platz 33. Das zeigt einerseits, dass noch viel Nachholbedarf besteht. Andererseits hat die Stadt sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 Plätze verbessert, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass es mit der Digitalisierung in die richtige Richtung geht.
Ein weiteres Beispiel aus Frankfurt: Digitalisierung im Sport
Ein weiteres Beispiel für den Fortschritt der Digitalisierung in Frankfurt findet sich im Bereich des Sports. So nutzt Eintracht Frankfurt mittlerweile KI und das Internet der Dinge, um die Grünflächenbewässerung sowie Bewässerung von Sportanlagen zu verbessern.
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Garden sprinkler watering
Impact sprinkler irrigating lawn of a soccer field
Umgesetzt wird dies durch eine präzise Datenanalyse, die aufzeigt, wo bewässert werden muss. Die Tochterfirma des Vereins, Eintrachttech, arbeitet zusätzlich an weiteren Applikationen im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge.
Fazit
Frankfurt macht hinsichtlich der Digitalisierung einige Fortschritte. Das gilt unter anderem mit einem Blick auf die Polizei und Justiz. Im Jahr 2021 wurde ein Strategiepapier verabschiedet, dass viele Ideen und Ansätze für eine Smart-City liefert, die in Teilen bereits angegangen werden. Dass die Digitalisierung in der Stadt eine Bedeutung hat, zeigt sich auch daran, dass sie bereits in privatwirtschaftlichen Unternehmen wie der Eintracht angekommen ist.