Foto: Christoph-Seuberth
Musik ist nicht nur gut fürs Gemüt und Balsam für die Seele, sondern auch für die Gesundheit. Einen Grund mehr, den eigenen musikalischen Horizont zu erweitern und neue Künstler*innen zu entdecken. So wie FEE., The True Spacemen, DanaMaria und Bernd-Michael Land.
FEE.
>> Singer-Songwriter/PopPunk, feemusik.de/, Gründungsjahr: 2014
Fee. – das ist die junge Frankfurter Singer-Songwriterin, bei der es scheinbar nur vorwärts geht, Richtung Glücksgefühle. Einst war sie die Frontfrau der Band NEOH, doch das fremdbestimmte Song-Schreiben füllte sie weder als Musikerin noch als Mensch aus. So stieg die Künstlerin aus Vertrag und Band aus und nahm ihre Solokarriere in Angriff. Frei nach dem Motto Fee und Punkt startet sie ihre Geschichte einer anhaltenden Musik-Pilger-Tour … Straßenmusik, Wohnzimmerkonzerte, WG-Sofakanten, Texten „on the road“ und immer größere Bühnen. Ihre Devise lautet dabei stets, kein Fake, kein Schreib-Camp und kein musikalisches Allwetterjäckchen. Ihr musikalischer Sound ist schwer einzuordnen. Mal fröhlich und aufgeweckt, mal melancholisch und verträumt. Zwischen Naivität und Realität, aber immer mit ihrer Gitarre im Gepäck. Laut, leise, inbrünstig, intim. FEE. gehts um Ausdruck und Haltung, mal Freude, und auch mal Tränen. Diese Haltung und ihr authentischer Sound brachte ihr obendrein Udo Lindenbergs Panikpreis 2019 ein. Eine gelungene Mischung „aus Singer/Songwriter und Pop-Punk“, so die Jury. Nachdem ihr erstes Album „Ein Zimmer Küche Bad“ (veröffentlicht 2018), viele Zuhörer*innen einfing und auffing, steht nun das zweite Album in den Startlöchern. „Nachtluft“ heißt ihr neues Werk, welches am 4. Dezember veröffentlicht wird, und nicht ehrlicher, persönlicher und direkter sein könnte. Fee. löste sich bei der Schaffung ihr Versprechen ein, den Fokus nicht auf das Label, sondern einzig und allein auf das Album zu legen. Deswegen nahm sie für Album Nummer zwei alles selbst in die Hand. Crowdfunding, „Check“, Aufnahmen, „Check“, und am allerwichtigsten: Emotion, „Sheck“. Letzteres, von zuckersüß bis übergeschnappt, von verträumt bis philosophisch. Ihre Songs sind ungestüme Oden ans Leben, skurrile Beobachtungen, Selbstironie, vertraute Schwesterlichkeit. Alles geht, was von Herzen kommt. Das Resultat - ein lebhaftes, humorvolles, aber auch sinnierendes Album. So thematisiert Fee. in ihrem charmant frechen Song „Chérie“, die eigene Lebenslage zwischen alten Erinnerungen und Alltagstrott in der abgefuckten Welt und fragt „Chérie, Chérie, machen wir uns hier was vor?“. Es geht, wie in einigen anderen Songs auch, um Erwartungen, Träume, und ums Freidrehen und Hinterfragen. Also warum nicht die Weihnachtszeit nutzen, um sich selbst zu hinterfragen und neue Ziele mit dem Sound von „Nachtluft“ zu setzen? Dabei sorgt nicht nur der Sound, sondern auch das Albumcover für Inspiration. Übrigens empfehlen wir, schon mal vorab Tickets für den kommenden März in Frankfurt zu sichern, denn da performt Fee. ihre neuen Songs live im Zoom.
The True Spacemen
>> Alternative / Space Voyager, instagram.com/truespacemen, Gründungsjahr: 2019
Hinter der Newcomer-Band The True Spacemen aus Frankfurt stehen die sympathischen Jungs: Joshua, David, Samy und Camino. Drei von ihnen musizieren schon seit einigen Jahren, im stillen Kämmerchen und unter sich häufig wechselnden Namen und Stilrichtungen, zusammen. Doch mit Bandmitglied Nummer vier kam nicht nur frischer Wind in ihre Musik, sondern auch die finale Einigung auf den Bandnamen The True Spacemen. Passend zum Bandnamen wurde auch gleich eine gemeinsame EP produziert mit dem Titel „No Rest for Spacemen“ und setzen damit ein erstes magisches und mystisches Statement. Ihr Sound erinnert nämlich an eine Reise durch ferne Galaxien und laden zum Träumen und Abheben ein. Besonders ihr Song „Head Above the Ceiling“ und ihr erstes Musikvideo zu dem Track haben es besonders in sich. „Cruise with us through a cosmos full of colors, stars, fluorecent space flowers, and flying jellyfish ... in our first music video”, so die Message der Band. Und so driftet der/die Zuhörer*in ganz automatisch in eine ganz andere Welt ab – in eine Welt voller Farben, Sterne und Weltraumblumen. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter ist oft unser Gedanke, der uns bei diesem Musiksound aufkommt. Kein Wunder also, das The True Spacemen angeben, aus dem Weltraum zukommen und in Frankfurt gestrandet sind. Ein positiver Trip, den wir euch einfach nicht vorenthalten wollten und gerade bei grauen Wintertagen wie ein Ausflug ins Weltall erscheint. The Countdown has started … get ready for take-off!
DanaMaria
>> Country / Pop / Blues / Rock, danamariamusic.de/, Gründungsjahr: 2015
Die junge und talentierte Singer-Songwriterin DanaMaria lebt hauptsächlich in der Mainmetropole Frankfurt, hat ihre musikalischen Wurzeln aber in Austin, Texas. Ihr musikalisches Talent wurde ihr sozusagen schon in die Wiege gelegt und so begann sie bereits mit fünf Jahren, Gitarre zu spielen und erste eigene Songs und Texte zu schreiben. Wer an Texas denkt, denkt automatisch an Country und so ist es auch weniger verwunderlich, dass sie aufgrund ihrer Verbundenheit zu Austin, ihre Leidenschaft zum Country-Genre fand. Inspiriert von Künstlern*innen wie Sheryl Crow, Willie Nelson und die The Chicks kreiert sie dabei ihren ganz eigenen Sound. Fernab der Country-Klischees und Vorurteile. Mit ihrem authentischen Texas-Slang in der Stimme und der Gitarre in der Hand verfolgt die Musikerin eine klare Vision: Eine zeitgemäße und eigene Version von Country. So erschafft sie mit ihrer klaren Stimme und ihren erfrischenden Retro-Vibes einen Einblick in ihre Welt der Country-Music. Treu dem Genre verarbeitet die Musikerin Themen, die aus dem Leben gegriffen sind, gespickt mit einer Prise Ironie. Immer mit dem Fokus durch das Zusammenspiel von Text und Musik, Country zu neuen Ufern zu treiben. Diese Verflochtenheit präsentierte die Musikerin bereits 2018 bei ihrer ersten EP „Light Up Your Light“ und ließ damit nicht nur Country-Herzen höherschlagen. In den vergangenen zwei Jahren arbeitete DanaMaria an ihrem ersten Studioalbum, welches seit Oktober dieses Jahres auf dem Markt ist. „Desert Diamond“ heißt das wunderbare Werk und ist eine wilde und bunte Mischung. Von sensiblen, zarten Country-Songs bis hin zu Pop-affinen Blues-inspirierten Uptempo-Stücken finden sich die verschiedensten Stile auf dem neuen Album. Gearbeitet hat sie mit diversen Studios, Produzenten und Musiker*innen (unter anderem mit dem Folk-Duo Romie, die wir euch in der letzten Ausgabe vorgestellt haben) zusammen. Neugierig auf die Vielseitigkeit von Country Music geworden? Dann können wir euch dieses Album und diese Künstlerin nur wärmstens empfehlen.
Bernd-Michael Land
>> Electro / Klangmusik ,bernd-michael-land.com, Gründungsjahr: 1969
Bernd-Michael Land – ein Pionier der elektronischen Musik. Der Musiker und Klangkünstler aus der Nähe von Frankfurt (Rodgau) ist ein Spezialist für elektronische Klangkünste, der seine Liebe zur elektronischen Musik nie verloren hat. Sondern im Gegenteil perfektioniert hat. Schon mit 16 Jahren sammelte er alte Tonbandgeräte der Nachbarn beim Sperrmüll ein und kreierte erstmals seinen eigenen Sound. Hierfür mussten sowohl Besteck als auch Töpfe herhalten. Zwei Jahre später folgten dann elektronische Geräte. Den Naturklängen blieb er allerdings treu und so holt er sich seine Inspiration stets aus der Natur. Ob Vogelgezwitscher, Pflanzen oder Wind, Bernd-Michael fängt all die Bewegungen der Außenwelt ein und lässt sie in seine Musik fließen. Die Dialoge zwischen akustischen Naturgeräuschen (Field-Recording) und live gespielten, elektronisch erzeugten Klängen (Drones, Soundscapes, Glitch), stehen in ständig wechselnden dynamischen Beziehungen, um dann zu neuen Klangwelten zu verschmelzen. Arbeitswerkzeug und Medium ist dabei stets der elektronische Synthesizer als Äquivalent zur menschlichen Sprache. Das Ergebnis ist ein absolut einzigartiger Klanggenuss, der nicht vielfältiger sein könnte. Mal laut, mal leise, mal imposant, mal schrill und dann mal wieder melodiös und irgendwie auch respekteinflößend. Bernie, wie ihn seine Freund*innen auch nennen, bezeichnet sein Schaffen als Ambient, Electronica, Klangkunst, früher auch experimentellere Elektronik, Spacerock und Avantgarde. Ein breites Spektrum, das auch das nötige Equipment erfordert. Kein Wunder, dass sein SYNXSS-Studio wohl die innovativste Soundmaschine in Deutschland und europaweit ist und seine Equipment-Liste sich wie ein Märchen aus Tausendundeine Nacht liest. Thematisch trifft der Ausnahmekünstler stets den Nerv der Zeit und beäugt das Weltgeschehen und die Gesellschaft kritisch. So spiegelt er in einem seiner neusten Werke „Slowing World – Auditive Skulpturen“ die unterschiedlichsten Stimmungen der Corona-Pandemie wider und stellt Zuhörern*innen die Frage: „,Meeresweite' oder ,Metallbad'? ,Seelenruhe' oder ,Hamsterrad'?“ Sein Tipp: „Hör einfach mal wieder richtig hin, denn jetzt hast du endlich wieder Zeit dazu“! Recht hat er und wir sagen: Chapeau vor so viel Ideenreichtum und kreativem Schaffen!