Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/bYtIpXnzsQM
Ende des Jahres 2023 gab es gute Nachrichten für die niedergelassenen Schweizer Spielbanken. Die neuen Lizenzen fürs Glücksspiel (bis 2044) sind vergeben worden. Insgesamt wurden über 29 Gesuche beraten, von denen 22 vom Bundesrat genehmigt wurden. Die meisten Bewerbungen stammten von bereits etablierten staatlichen Spielbanken, die ihren Weiterbetrieb sicherstellen wollten.
Neu ist allerdings, dass es nun auch 12 Lizenzen für das digitale Glücksspiel gibt. Damit schließt die Schweiz auf und sorgt dafür, dass das Angebot breiter wird. Wo künftig weiterhin gespielt wird und welche neuen Glücksspielangebote es in der Schweiz gibt, berichtet der nachfolgende Artikel.
Digitale Schweiz: Das Glücksspiel erobert den Onlinemarkt
Der Trend ist nicht aufzuhalten, die Konsumenten von Glücksspielen erwarten virtuelle Angebote. Anders als in vielen anderen Ländern werden entsprechende Lizenzen ausschließlich an die staatlichen Spielbanken des Landes erteilt. Damit sorgt das Land für sicheres Spiel und dafür, dass Spieler nicht betrogen oder abgezockt werden. Ausländische Unternehmen haben keine Chance, eine Lizenz für ein landbasiertes Angebot vor Ort zu erhalten.
Das Schweizer Online Casino Goldengrand ist ein Paradebeispiel für den Fortschritt, der sich in der Glücksspielszene zeigt. Als virtueller Ableger des Grand Casino Basel ist es die Schnittstelle zwischen analogem und digitalem Spiel. Seit das etablierte Haus im Jahr 2003 gegründet wurde, durfte es sich über einen guten Ruf und wachsende Besucherzahlen freuen. Als Anbieter von Onlineglücksspiel nimmt das Grand Casino Basel nun den Ruf der Schweizer wahr und erweitert das eigene Angebot.
Einen Einblick in das terrestrische Angebot des bekannten Baseler Casinos liefert das nachfolgende Video. Zum damaligen Zeitpunkt war das Interesse an virtuellen Spielotheken noch deutlich geringer, hat in den letzten Jahren aber zunehmend an Fahrt gewonnen:
Video Casino
Zwölfmal virtuell – die Anzahl der Lizenzen wächst
Im Rahmen des Vergabeprozesses erteilte der Bundesrat in der Schweiz für insgesamt zwölf Angebote eine virtuelle Lizenz. Damit erweitert sich das bisher bestehende Angebot und für die Schweizer wird das digitale Glücksspiel attraktiver. Keine Änderung gab es hingegen bei der Tatsache, dass ausländische Anbieter keinen Fuß auf den Boden bekommen. Allein aus Sicherheitsgründen ist diese Entscheidung im Sinne der Schweizer und auch wirtschaftlich gibt es viele Pro-Argumente:
- Kontrollierte Sicherheit beim Glücksspiel in der Schweiz
- Wirtschaftlicher Aufschwung für eigene Unternehmen
- Schaffung von Arbeitsplätzen für Schweizer Bürger
Lizenzvergabe von langer Hand vorbereitet
Obwohl der Bundesrat erst Ende 2023 die Lizenzvergaben verkündete und den Prozess damit abschloss, begannen die Arbeiten schon früher. Seit Mai 2022 konnten sich Bewerber bei der Schweizer Eidgenossenschaft melden und um neue Lizenzen bzw. die Verlängerung dieser ersuchen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 21 landbasierte Spielbanken in Betrieb, deren Konzessionen zum 31. Dezember 2024 auslaufen. 22 werden es ab 2025 sein, zwei neue Standorte wurden benannt. In Schaffhausen wird der bisherige Casinobetrieb eingestellt, sodass diese Zone ab Januar 2025 kein Glücksspiel mehr anbieten wird. Grund dafür war, dass die Bewerberin das Verfahren nicht absolviert hat bzw. fehlende Unterlagen zum Ausschluss gesorgt hatten. Die Spielbankenlandschaft sieht ab 2025 wie folgt aus:
Die großen Anbieter verfügen über eine A-Lizenz, kleinere Häuser werden mit einer B-Lizenz konzessioniert. Zu den wichtigsten Unterschieden gehört, dass nur die Spielbanken mit einer A-Konzession berechtigt sind, Spiele mit Einsätzen von mehr als 25 CHF anzubieten. B-lizenzierte Häuser müssen die Einsätze entsprechend beschränken. Soll ein zusätzliches Online-Angebot integriert werden, ist eine Lizenzerweiterung notwendig, die in 12 Fällen vergeben wurde.
Die „Neuen“ ab 2025: Winterthur und Lausanne eröffnen ihre Tore
Es war ein Wettkampf, den die Spielbanken miteinander bestritten. Das letzte Wort hatte schließlich die Eidgenössische Spielbankenkommission und sie vergab so viele Lizenzen wie noch nie zuvor. Für die Bewohner von Lausanne und Winterthur bedeuten die Entscheidungen, dass ihre Städte um eine Attraktion vergrößert werden. Für den Arbeitsmarkt ein wichtiger Schritt.
Das Casino Winterthur – in der Lokstadt zu finden
Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/qtD-aRQtMuc
Für die Schweizer ist Glücksspiel ein Stück Kultur und da bedarf es der sorgfältigen Auswahl eines Standorts. Einerseits muss er wirtschaftlich sein, andererseits aber auch aus touristischer Sicht attraktiv. Das Quartier Lokstadt ist hier ein Paradebeispiel für eine gute Wahl. Die Halle Rapide wird Heimat eines neuen Spielangebots, das 2025 eröffnet. In Schaffhausen schließt man im Gegenzug die Türen für immer. Gute Nachrichten gab es für alle Mitarbeiter, die nahtlos übernommen werden. Da man am neuen Standort größer plant, wird der Mitarbeiterbedarf steigen. Bisher arbeiten in Schaffhausen rund 70 Personen, weitere 120 sollen hinzukommen. Damit wird die Lokstadt auch aus Arbeitnehmersicht noch attraktiver.
Der Casino Lausanne – von der Kursaal Bern AG
Die Kursaal Bern AG hat bislang zwei physische Casinos in der Schweiz etabliert und wird 2025 mit einem dritten Angebot den Markt erweitern. Ende 2023 wurde die beantragte A-Lizenz bestätigt, sodass der baldigen Eröffnung nichts mehr im Wege steht. Darüber hinaus wurde auch gleich eine Konzessionserweiterung für den Onlinemarkt beantragt, der ebenfalls stattgegeben wurde. Anders als auf dem regionalen Markt ist die Konkurrenz hier aber größer. Renommierte Anbieter wie das Grand Casino Baden sind als starke Gegner im Geschäft.
Schon einmal hatte die Kursaal Bern AG ein virtuelles Angebot auf den Markt gebracht, welches allerdings zugunsten des neuen Projekts eingestellt wird. Man begründete die Entscheidung mit dem Wunsch nach weniger Parallelstrukturen und einem geringen Marktpotenzial für digitale Casinos. Letzteres erscheint im Hinblick auf die Nachfrage und das bisherige Wachstum eher zweifelhaft. Die Schweizer Bevölkerung ist digital affin und setzt auf attraktive Abwechslung. Dass die Besucherzahlen in den landbasierten Spielbanken nicht zurückgehen, ist nicht mit mangelndem Interesse an der digitalen Alternative zu erklären. Das Schweizer Angebot befindet sich auf einem hohen Niveau und das Interesse an dieser Kultur ist in der Bevölkerung groß.
Hinzu kommt, dass das Land vor allem in den Wintermonaten ein hohes touristisches Aufkommen hat. Viele Skifahrer besuchen nach den Tagen auf der Piste die renommierten Häuser, um sich vom architektonischen Charme und den individuellen Besonderheiten „fesseln“ zu lassen.
Mehr Perspektiven für die Casinobranche der Schweiz
Durch die neue Lizenzvergabe des Bundesrates verändert sich das Glücksspiel in der Schweiz deutlich. Es wurde klar gezeigt, dass man dem digitalen Fortschritt nicht im Wege steht und die Expansion in diesem Sektor fördert. Obwohl die Entscheidung gegen „Fremdanbieter“ stellenweise kritisiert wird, ist das Verständnis dafür andererseits hoch. Es war Aufgabe der Casinolandschaft, sich einen Mittelweg zu überlegen. Nur das EU-Angebot zu verbieten, hätte Spieler auf Dauer nicht zufriedengestellt.
Die Lösung lautet also: Das legale Angebot erweitern und so verhindern, dass die Bevölkerung unerlaubtes Glücksspiel zockt.
Dank immer innovativerer Technologien ist davon auszugehen, dass der expandierende Onlinemarkt ebenso sicher und komfortabel funktioniert, wie die landbasierten Alternativen. Die ESBK erwartet bis 2028 einen umfassenden Bericht, der dann einiges zum Stand der Dinge bekanntgeben wird. Experten rechnen damit, dass sich der Markt entwickelt und positive Umsatzzahlen für die Schweiz einbringt. Als Arbeitgeber sind die großen Glücksspielkonzerne längst eine Bereicherung für das Land, an zwei Standorten wurden durch die Entscheidung neue Arbeitsplätze geschaffen.
Ein wichtiges Ziel ist es, die Anzahl der illegalen Angebote zu reduzieren. Hierfür setzt man in der Schweiz bereits auf IP-Blockaden, sodass die unzulässigen Anbieter erst gar nicht auf den Markt kommen. Dass diese Sperrungen umgangen werden können, ist den Schweizer Behörden ebenso klar wie den Konsumenten. Es bleibt zu hoffen, dass das erweiterte legale Angebot den Schwarzmarkt reduziert.
Fazit: Fortschrittliche Entscheidung in der Schweiz zum Thema Glücksspiel gefallen
In der Bevölkerung, aber auch von Glücksspielexperten werden die Entscheidungen des Bundesrates begrüßt. Man hat damit ein starkes Zeichen gesetzt und sorgt weiterhin dafür, die Glücksspielangebote sicher und modern zu halten. Ganz besonders die Lizenzen für Onlineangebote sind zu begrüßen. Die Nachbarländer machen es vor, es ist für ein modernes Land wie die Schweiz quasi eine Pflicht, hier Flagge zu zeigen und nachzuziehen.