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Isaak
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Lou Bega
Ahoi aus dem Osthafen
Wieder einmal präsentierte sich Frankfurts Osten von seiner prächtigsten Seite: Beim Osthafen-Festival sorgten Touren, ein großes kulinarisches Angebot, DJs und über 50 Music-Acts für reichlich Gedränge rund ums Hafenbecken. Besondere Highlights waren sicherlich die Auftritte der 90er-Ikone Lou Bega und des deutschen Vertreters des diesjährigen Eurovision Song Contests Isaak, der mit „Always on the run“ einen achtbaren zwölften Platz erreichte. Backstage trafen wir den stimmgewaltigen 29-Jährigen nach seinem Auftritt, der – wie auch in seinem Songtitel – derzeit viel unterwegs ist und noch nicht einmal Zeit hatte, im Rahmen des Gigs Frankfurt zu erkunden. „Der Auftritt beim ESC hat mir sicherlich viel Aufmerksamkeit gebracht und ich werde jetzt viel mehr erkannt. Insgesamt würde ich aber sagen, dass die Teilnahme eine Erfahrung war. Ich will sie nicht missen, aber ein weiteres Mal würde ich nicht antreten.“ Muss er auch nicht mehr: Im Spätherbst startet seine Clubtour mit neuen Songs im Gepäck, bei der es ihn auch ins „Bett“ nach Frankfurt verschlägt.
Shani Ochana & Oz Davidian
Ein wahrer Held
Das Nova-Festival im Süden Israels, unweit des Gaza-Streifens, fand in einer der Regionen statt, in denen der terroristische Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 besonders viele Menschenleben forderte – viele davon junge Erwachsene, die friedlich feiern wollten. Zwei, die den Terror hautnah erleben mussten, kamen zu einer denkwürdigen Veranstaltung in das Philanthropin der I. E. Lichtigfeldschule, um über das Erlebte und das Überleben zu berichten. Oz Davidian rettete etwa 120 Menschen auf der Pritsche seines Pick-ups, mit dem er immer wieder ins Kriegsgebiet fuhr, um Überlebende aus dem Kriegsgebiet zu holen. „Die Terroristen haben auf alle geschossen, egal ob sie jüdisch, muslimisch oder drusisch waren.“ Er selbst ist auch unter Beschuss geraten, wie auf den eingespielten Dashcam-Videos zu erkennen ist. Immer wieder streicht ihm die gerettete Shani Ochana tröstend über den Arm. „Er hat mir das Leben gerettet. Wir Geretteten halten den Kontakt in einer Chatgruppe und unterstützen uns gegenseitig, wenn es jemandem nicht gut geht. Mittlerweile ist Oz eine Vaterfigur für mich“, sagte die 25-Jährige, die sich stundenlang in einer Hecke verstecken musste.
Miguel-Angel Zermeño mit Teilnehmenden
Tanz für Toleranz
150 Menschen unterschiedlichster Hintergründe, darunter Rollstuhlfahrende, Gehörlose und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, auf einer Bühne mit einer Performance: Trotz aller Herausforderungen, die das Tanzprojekt Babylon mit sich brachte, behielt Miguel-Angel Zermeño stets den Überblick und brachte eine berührende Inszenierung auf die Bühne des hr-Sendesaals. Das Stück thematisierte eindrucksvoll die Schwierigkeiten in unserer Kommunikation und betont die Kraft des Miteinanders. Begleitet wurde die Aufführung von den Hessen Classic Players und dem Marcus Schinkel Crossover-Ensemble.
Godwin
Zum Weinen schön
Wenn Gastronom und Frankfurt-Promi Mengi Zeleke anruft, dann doch immer mit einem Highlight. So auch bei einem intimen Konzert, das „alle zum Weinen bringen wird“, so Mengi. Der Künstler des Abends gab sich vor dem Start seiner Europa-Tournee die Ehre, im „Das Herz von Frankfurt“ in der Braubachstraße zu spielen. Frankfurt war für den Nigerianer die erste Stadt in Europa, die er mit seinen Brüdern besucht hatte. „Es war so neu, so anders“, erzählt der Musiker. Er sei etwas nervös, gab mit dem „Wohnzimmer“-Konzert sein drittes Debüt in Frankfurt. Seiner Stimme allerdings hörte man die Aufregung nicht an. Kraftvoll und mit Emotionen belegt, überzeugte der Künstler und ließ mit seinen Songs viele feuchte Augen zurück. Neben seiner gesanglichen Wucht sind es auch seine gelb gefärbten Haare, die ihn unverwechselbar machen.
Ramona Heinlein, Irene Hardjanegara & Corinna Bimboese
Und es wurde Pink
Das Kutscherhaus, einst eine Lagerhalle einer Fremdfirma, gehört nun zum ATELIERFRANKFURT. Bei der Neueröffnung zeigte sich Direktorin Corinna Bimboese sehr erfreut über den neuen, multifunktionalen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum mit Pop-up-Bar und einer einzigartigen Atmosphäre in dem 1912 erbauten Gebäude. Nach einer Eröffnungsansprache, die auch ein Gast, nämlich Ramona Heinlein vom Kunsthistorisches Museum Wien hielt, wurde das Tor zum Kutscherhaus geöffnet … Ein kräftiges Pink an den Wänden ließ nicht nur die Wände erstrahlen, sondern auch die Gesichter der Anwesenden. Die Idee dafür hatte die Künstlerin Irene Hardjanegara, die mit Arbeiten aus lang gedehnten Linien, kurzen Striche oder einfachen Punkten als erste das neue Haus bereichern durfte. Im Kutscherhaus wird es neben wechselnden Ausstellungen auch eine Bar geben und bei Events sanfte elektronische Klänge eines DJ-Teams. Kunst total sozusagen!
>> Für FRIZZ Das Magazin waren unterwegs: Michael Faust & Heidi Zehentner Kontakt zur Inside-Redaktion: faust@frizz-frankfurt.de