Eintracht Frankfurt hat eine Studie über die wirtschaftlichen Effekte von Großveranstaltungen anhand der beiden American-Football-Spiele – den NFL Frankfurt Games im November 2023 – durch das unabhängige Institut The Sports Consultancy durchführen lassen. Neben einer ökonomischen Wertschöpfung von knapp 110 Millionen Euro profitieren die Stadt und die Region auch von einem starken Imagegewinn und einem erhöhten internationalen Bekanntheitsgrad.
Über 100.000 Zuschauer in Frankfurt
Zu den beiden NFL-Spielen 2023 in Frankfurt zwischen den Miami Dolphins und den Kansas City Chiefs sowie den Indianapolis Colts und den New England Patriots kamen über 100.000 Zuschauer in den Deutsche Bank Park. Von den Besuchern waren 98 Prozent nicht aus Frankfurt, 24 Prozent kamen aus dem Ausland angereist. Die Veranstaltungen sprachen eine recht junge Zielgruppe an: 68 Prozent der Besucher waren jünger als 44 Jahre. Das Gesamterlebnis wurde laut der Umfrage als sehr positiv eingestuft, 95 Prozent der Befragten gaben mindestens sieben von zehn Punkten – überdurchschnittlich gut. Bei über der Hälfte der Besucher ist aufgrund eines positiven Eindrucks der Stadt die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass Frankfurt erneut besucht wird. Ein weiterer positiver Effekt für die Frankfurter Bevölkerung: Die Stadt investierte im Zusammenhang mit den NFL-Spielen eine siebenstellige Summe in den Bau eines Football-Feldes auf der Sportanlage Am Römerhof sowie in die städtische Infrastruktur wie öffentliches Wi-Fi, Sicherheit und Beschattung von öffentlichen Plätzen.
Zuschauerrekorde bei NFL International Games
Auch die mediale Reichweite war enorm, das erste der beiden Spiele (Dolphins vs. Chiefs) schalteten auf dem US-amerikanischen Fernsehsender NFL Network in der Summe 9,6 Millionen Zuschauer ein. Weltweit sahen die Spiele 18 Millionen Zuschauer, es gab 60 Millionen Online-Aufrufe und gut drei Millionen Interaktionen auf Social Media.
Auch das zweite Spiel war stark nachgefragt: Die Colts gegen die Patriots verfolgten in der Spitze knapp 1,1 Millionen Fans. Dabei wurde ein Marktanteil von 14,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht.
Enormer Prestigegewinn und ökonomische Wertschöpfung von 110 Millionen Euro für die Region
The Sports Consultancy hat eine ökonomische Wertschöpfung der NFL Frankfurt Games von rund 110 Millionen Euro errechnet. Fast die Hälfte davon (51 Millionen Euro) wurden direkt im Zusammenhang mit den Spielen ausgegeben. Eine zusätzliche indirekte Wertschöpfung entlang der Lieferketten liegt bei knapp 24 Millionen Euro, weitere 35 Millionen Euro wurden als induzierte Umsätze verbucht (gemessen an den wirtschaftlichen Veränderungen bedingt durch direkte und indirekte Wertschöpfung, beispielsweise die Ausgabe von Löhnen und Gehälter der Beschäftigten von Unternehmen entlang der Lieferketten). Im Zuge der beiden Spiele entstanden für die Stadt Frankfurt zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von circa 8 Millionen Euro.
Aus der Verbraucherperspektive gab im Durchschnitt jeder Gast 254 Euro aus: 135 Euro für Übernachtungen, 49 Euro für Essen und Trinken, 29 Euro entfielen auf den Transport und 41 Euro auf weitere Ausgaben wie Merchandising, Unterhaltung und Sonstiges.
Stark profitiert haben zudem Bekanntheit und Image der Stadt. Gut 68 Minuten war Frankfurt in den Medien sichtbar. 34,5 Millionen Euro beträgt der daraus resultierende Brutto-Medienwert. Dieser errechnet sich aus den Zuschauerzahlen, Anzahl der Ausstrahlungen sowie der äquivalenten Werbekosten. Der zukünftige Netto-Medienwert beträgt 11,5 Millionen Euro und bezieht sich auf die geschätzte Wertigkeit von zukünftigen Medienexpositionen.