Wer die westafrikanische Küche schätzt, ist hier richtig, auch wenn das schmucklose Ambiente nur sehr bedingt zum Verweilen einlädt.
Zugegeben: Weder der leicht zu übersehende Eingang zum Hinterhof noch der Gastraum sind candlelightdinnerverdächtig. Wer darüber und über die Toilette auf der gegenüberliegenden Seite in der Bar hinwegsehen kann, bekommt die in Frankfurt recht seltene Möglichkeit, authentische westafrikanische Küche zu genießen. Zu den in diesem Teil des Kontinents gerne gegessenen Speisen gehört etwa der Jollof-Reis mit Gemüse (13 €). Charakteristisch für das Gericht ist die rote Farbe, die durch Tomatenmark erzielt wird. Schön locker, deftiger Geschmack und eine dezente Schärfe machen das Gericht zu einem Gaumenschmeichler. Das Gemüse ist allerdings überschaubar: Ein paar scharf angebratene Stangenbohnen, Zwiebeln und Paprika passen zwar perfekt, sind aber – alleine aufgrund der kleinen Menge – lediglich die Nebendarsteller. Ein Schicksal, das es mit dem Gemüse der zweiten Hauptspeise Attiake mit Tilapia (18 €) teilt. Neben dem leicht säuerlichen Attiake, auch Attiéké genannt (eine Beilage aus fermentiertem Maniokbrei, die zur Küche der Elfenbeinküste gehört), ist der Fisch der Dreh- und Angelpunkt auf dem Teller. Mit seiner knusprigen Haut und saftigem Fleisch ist der Süßwasserbewohner hervorragend gelungen. Zusammen mit dem sehr scharfen Tomaten-Zwiebel-Chili-Dip wird das Essen noch ein wenig abwechslungsreicher. Abwechslungsreicher wird auch die Karte: So soll demnächst beispielsweise das westafrikanische Grundnahrungsmittel Kenkey (Kloß aus fermentiertem Mais) auf der Karte stehen.
Essen 5/6
Service 4/6
Ambiente 3/6
Amarula West African Grill
Stiftstraße 22 (Innenstadt)
(0152) 22 53 04 46
Mo-So 12-22 Uhr
Nicht barrierefrei