Iryna Inshyna Iryna - stock.adobe.com
Storefront of cozy flower shop with flowers, pots, pumpkins beautiful autumn decor.
Storefront of flower shop with flowers, pots, pumpkins beautiful autumn decor.
Im Einzelhandel mag die Online-Bestellung zwar seit Jahren immer mehr Boden gegenüber dem stationären Handel gutmachen. Allerdings ist letzterer sowohl in Frankfurt als auch gesamtdeutsch betrachtet weit davon entfernt, in der Irrelevanz zu verschwinden.
Im Gegenteil, weiterhin schätzen viele Kunden den persönlicheren Charakter in einem Ladengeschäft. Und gerade, wenn es fußläufig oder per Fahrrad zu erreichen ist, vielleicht sogar ein regionales Angebot vorweisen kann, kommt noch eine positive grüne Komponente hinzu.
Allerdings sollten stationäre Händler nicht annehmen, ihre Läden seien dadurch Selbstläufer. Gerade weil es hier in so hohem Maß auf die Laufkundschaft ankommt, ist es unbedingt ratsam, in eine insgesamt stimmige Außengestaltung zu investieren und dabei vor allem die Details nicht zu vergessen.
1. Ein einzigartiges Firmenschild
Ein gutes Geschäft möchte schon dann von seinen potenziellen Kunden gesehen werden, wenn diese noch weit davon entfernt sind, die Hand auf die Türklinke legen zu können. Insofern ist das Firmenschild die mit Sicherheit „reichweitenstärkste“ Option, um das eigene Unternehmen sichtbar zu machen.
Natürlich hängen viele der Details von der Lage ab, dem Aussehen der restlichen Fassade und nicht zuletzt örtlichen Vorgaben bzw. Limitierungen. Innerhalb davon sollten Geschäftstreibende jedoch versuchen, die folgenden Punkte anzusprechen:
- Die allgemeine Aufmachung des Schilds sollte in erster Linie der Art des Geschäfts entsprechen und sich – zumindest ein wenig – harmonisch in die Gebäudefassade einfügen. Beispielsweise dürfte ein gebürstetes Stahlschild auf Fachwerk etwas zu modern wirken.
- Die Schriftart muss zwingend für eine gewerbliche Nutzung freigegeben sein (sonst kann es sehr teuer werden). Sie sollte ebenso zum Stil des Unternehmens passen, vielleicht auch seiner Geschichte, sollte aber dennoch selbst aus der Distanz klar zu lesen sein.*
- Zwischen Wand, Schild-Hintergrund und Schrift sollte es einen guten farblichen Kontrast geben. Hierbei hilft die Komplementärfarbenkarte.
- Sofern gestattet, sollte das Schild in der Dunkelheit beleuchtet sein – egal ob durch außenliegende Strahler oder als hinterleuchtete Variante. Doch Vorsicht: In beiden Fällen ist regelmäßiges Putzen im Angesicht toter Insekten eine ständige Pflicht.
- Aus dem Schild sollte nicht nur der Geschäftsname hervorgehen, sondern ebenso, um was für einen Handel es sich handelt.
*Viele Websites für Schriftarten gestatten es, diese sogenannten Fonts testweise mit dem Firmennamen darzustellen. Auf diese Weise kann man die Lesbarkeit einfach überprüfen, indem man sich vom Bildschirm entfernt.
Was die geographische Ausrichtung anbelangt, handelt es sich ein bisschen um eine Glaubens- und Lokalitätsfrage: Je eher Laufkunden von den Seiten kommen werden, desto mehr sollte ein Schild gewählt werden, das nicht (nur) frontal gegenüber dem Ladengeschäft lesbar ist.
2. Ein jederzeit schön gestaltetes Schaufenster
Das Schaufenster ist im Einzelhandel nicht weniger als eine Art „Live-Werbeeinblendung“. Nicht nur führt es fort, was durch das Ladenschild aus größerer Distanz versprochen wurde, sondern es bietet darüber hinaus die Möglichkeit, hinsichtlich der Produkte deutlich konkreter zu werden.
Anders formuliert: Wie es ein wirklich guter Werbespot tut, so vermag es ein Schaufenster ebenso, gleichzeitig zu
- präsentieren,
- informieren und
- unterhalten.
Diesen Dreiklang zu schaffen, ist eine hohe Kunst, die verschiedene Aspekte beinhaltet. Weder ist ein Schaufenster nur ein bloßes durch Glas abgeteiltes Ladenregal, noch eine reine „Deko-Ecke“. Daher ist es nötig, hier eine gute Mischung zu applizieren. Das heißt, Produkt-Highlights gewürzt um etwas Optik fürs Auge. Zudem sollte sich das Ensemble zumindest im Wechsel der Jahreszeiten wandeln. Allerdings: Deutlich häufiger als im Monatsrhythmus sollte das Schaufenster ebenfalls nicht umgestaltet werden; zumindest nicht tiefgreifend.
Übrigens: Sofern es lokale Gesetze und Besitzverhältnisse gestatten, ist ein irgendwie geartetes Vordach als Regen- und Sonnenschutz immer sinnvoll.
3. Ein freundliches Türschild
Bei vielen Geschäften befindet sich das Ladenschild oberhalb einer gedachten Linie, die durch die Oberkante von Eingangstür und/oder Schaufenster definiert wird. Bedeutet, wer direkt vor dem Geschäft steht, hat das Schild nicht mehr im Blick – und müsste mitunter mehrere Meter zurücktreten, um es lesen zu können.
In den unmittelbaren Eingangsbereich bzw. an die Tür gehört deshalb ein Türschild. Grundsätzlich sollte es sich zumindest hinsichtlich der Schriftart und gerne der Farbgebung an dem orientieren, was das Ladenschild schon vorgibt. Allerdings muss es – prominent bei einer Glastür – nicht einmal ein weiteres Schild sein. Ebenso kann eine direkt auf die Tür angebrachte Beschriftung funktionieren. Beispielsweise durch Aufkleber oder sogar (vom Profi) handgemalt.
Hier ist allerdings mehr Information erwünscht:
- Name und Ausrichtung des Geschäfts
- Gut erkennbare Öffnungszeiten*
- Name des Inhabers
- Ständig erreichbare Telefonnummer
- Eventuell eine Internetadresse
*Sollten sich die Öffnungszeiten ändern, dann bitte darauf achten, dass die neuen Zeiten in derselben Schriftart und -größe gewählt werden. Alles andere sieht unprofessionell aus.
Übrigens: Es wirkt definitiv nicht altbacken, auf diesem Schild jeden Eintretenden durch ein „Herzlich willkommen“ oder „Schön, dass Sie hier sind“ zu begrüßen.
4. Gerne Aufsteller oder ähnliche Elemente
Zugegeben, hierbei handelt es sich um einen Punkt, bei dem die Kommune ein Wörtchen mitzureden hat. Denn selbst wenn der Vermieter hierbei nichts verbieten darf, so benötigen Kundenstopper, Außenregale und Ähnliches in aller Regel dennoch eine behördliche Erlaubnis.
Wo diese jedoch eingeholt werden kann – und ein solcher Aufsteller nicht beispielsweise den Gehsteig nahezu unbenutzbar macht – sollten unbedingt Taten folgen. Erneut hängt es massiv von der Art des Ladengeschäfts ab, welche Vorgehensweise hier genutzt werden sollte. Allerdings: Eine Aufstellertafel, auf der sich täglich wechselnde Angebote finden und vielleicht etwas, das zum Lächeln anregt, dürfte bei keinem Geschäft zwischen Apotheke, Metzgerei und Zweiradhandel unplatziert wirken.
Übrigens: Gerne kann ein solcher Aufsteller mit einem Fahrradständer kombiniert werden.
5. Ein immerzu gepflegtes Äußeres
Manche Unschönheiten rund ums Ladengeschäft fallen ins Metier des Vermieters. Etwa, wenn der Putz bröckelt. Allerdings gibt es selbst in solchen Fällen meistens die Möglichkeit, den Hausbesitzer zu schnellem Handeln anzuregen. Denn eines steht fest: Ein insgesamt gepflegt wirkendes Geschäft – explizit auch im Außenbereich – wirkt grundsätzlich attraktiv(er).
Das bedeutet:
- Ins Fenster geklebte Zettel, die beispielsweise auf Veranstaltungen hinweisen, sollten akkurat ausgerichtet und maßvoll eingesetzt werden. Nach dem Entfernen auch alle Klebebandreste abziehen.
- Graffiti, Tags und ähnliche Schmierereien sollten zeitnah entfernt werden – ja, selbst wenn die Vandalen erwartungsgemäß schnell wieder zuschlagen.*
- Unkräuter, die im Umfeld wachsen, sollten ebenso zügig entfernt werden wie Müll und vergleichbarer Unrat. Und: Einmal am Tag sollte der unmittelbare Bereich vor dem Geschäft gefegt werden.
*Für fast sämtliche Außenmaterialien inklusive Glas existieren mittlerweile spezielle Anti-Graffiti-Beschichtungen als Flüssigkeit oder Folie.
Erfahrungsgemäß hilft es, sich als Händler immer wieder vor sein Geschäft zu stellen und zu versuchen, es mit den Augen eines Fremden zu betrachten. Alles, was dabei unschön auffällt, sollte abgeändert werden – denn wenn es schon dem Besitzer negativ aufstößt, ist die Chance groß, dass potenzielle Kunden davon abgeschreckt werden.