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Eine Menschenfrau verliebt sich in einen Vampir … Der Plot mag bekannt vorkommen, erinnert an die amerikanische, zuweilen etwas prüde Romantikversion „Twighlight“, die gleich ganze Heerscharen von Teenies in Verzücken geraten ließ. Dem steht die neueste ZDF-Produktion „Love Sucks“ in nichts nach. Geht sogar noch weiter … und das in Frankfurt. Die Premierenparty jedenfalls gab einen Vorgeschmack, bei der nebst allerlei Prominenz auch viele Blutsauger:innen zu sehen waren.
Redaktion: Heidi Zehentner
31.10., ZDF neo, ab 20.15 Uhr (3 Folgen)
1.11., ZDF neo, ab 20.15 Uhr, (3 Folgen)
2.11., ZDF neo, ab 20.15 Uhr (2 Folgen)
>> ZDFmediathek, zdf.de
„Liebe saugt dich aus“ … So in etwa lässt sich der Titel des Achtteilers übersetzen, der passenderweise am Halloween-Wochenende auf ZDF neo ausgestrahlt wird und ab sofort in der ZDFmediathek abgerufen werden kann. „Love Sucks“. Das ist auch genau das, was unser Held Ben allzu gerne tut. Zum Nachteil der blutentleerten Menschen. Doch Zelad, selbst eine leidenschaftliche Vampir-Jägerin, lässt das nicht ohne Weiteres zu. Love Sucks ist eine modere und mystische Fassung von „Romeo & Julia“. Ben (Damian Hardung) und Zelda (Havana Joy) haben sich wie Romeo und Julia unsterblich ineinander verliebt. Mystisch, verführerisch, populär und dunkel erzählt „Love Sucks“ die tragische Liebesgeschichte zwischen einem Vampir und einer Sterblichen. Und das mitten auf dem Rummel in der Banken-Metropole Frankfurt.
„Ein metaphorisches Spiegelbild unserer modernen, kapitalistischen Gesellschaft“, Creator Marc O. Seng
„Ich hatte schon lange den Wunsch, eine zeitgemäße Neuinterpretation der ‚Romeo & Julia‘-Geschichte zu finden. Zwei Liebende aus zwei konträren Welten, deren Liebe alle Grenzen überwindet. Im echten Leben ist dieser Graben zwischen Reich und Arm wohl kaum zu überbrücken, was für eine Komödie sicher eine stimmige Prämisse wäre. Allerdings fehlte uns für die dramatische, filmische Erzählung des klassischen Familienkonflikts aus ‚Romeo & Julia‘ damit noch ein entscheidendes Element: Was macht die Familien der zwei Liebenden zu absoluten Blutsfeinden … und da kamen die Vampire ins Spiel“, erklärt Marc O. Seng.
Aber zurück zur Geschichte der Liebenden: Obwohl er den Abend lieber im Kunstmuseum verbringen möchte, lässt sich Ben von seinem Bruder Theo und dessen Freundin Agata mit auf den Rummel am Stadtrand Frankfurts schleppen. Theo will, dass Ben mal wieder steil geht, und überredet ihn, sich beim Preisboxen zu beweisen. Da tritt eine außergewöhnliche junge Frau in die gegenüberliegende Ecke des Rings: Nur wenige Minuten zuvor waren sich die beiden im Trubel des Rummels begegnet und tauschten einen tiefen Blick aus. Doch das ändert nichts daran, dass Zelda Ben nun mit einem einzigen Haken auf die Bretter schickt. Die Clique seines Bruders johlt im Hintergrund, aber der benommene Ben hat nur Augen für das außergewöhnliche Mädchen über sich ‒ und weiß es sofort: Das ist die wahre, die absolute Liebe.
Auch Zelda ist schwer angetan von dem mysteriösen Ben. Über Umwege kommt sie an eine Einladung für eine Party in der Villa der beiden Brüder. Es scheint, als wären Zelda und Ben, die aus grundverschiedenen Welten stammen, füreinander bestimmt. Was die zwei Liebenden zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen: Sie verbindet ein düsteres Geheimnis. Denn die Welt ist geteilt in Licht und Schatten und nach Einbruch der Dämmerung lauert in der Dunkelheit der bittersüße Tod: waschechte Vampire. Unerkannt fallen diese über ihre nichtsahnenden Opfer her und entkommen anschließend immer wieder spurlos.
Zeldas Vater und ihr Bruder sind jedoch eingeweiht in das düstere Geheimnis der unsterblichen Blutsauger und haben es sich zur Mission gemacht, diese unmenschlichen Wesen ausnahmslos zu vernichten. So stehen sich nicht nur zwei dysfunktionale Familien feindlich gegenüber, sondern sie kämpfen auch gegen ihre eigenen inneren Dämonen und Unzulänglichkeiten. Diese Fehde hat auf beiden Seiten zu traumatischen Verlusten geführt. Zwischen diesen unversöhnlichen Fronten versuchen Ben und Zelda alles, um einen Platz für ihre junge Liebe zu erstreiten.
„Blut und Übernatürliches ist niemals langweilig“, Havana Joy (Zelda)
Havana Joy, die Darstellerin der Zelda, musste für ihre Rolle der Boxerin dreimal die Woche Stunt- und Kickbox-Training absolvieren. Abgesehen vom körperlichen Aspekt habe sie sich viele Boxkämpfe und Kampfszenen in Filmen angesehen und Bücher gelesen, zum Beispiel „Fight Club“. Im Gegensatz zu ihrer gespielten Heldin, die schließlich durch die Liebe eben jene findet, ist Havana entschieden weniger romantisch: „Ich würde sagen, durch gute Kommunikation und Kompromissbereitschaft kann man fast jedes Hindernis überwinden, aber man kann nur so viele Kompromisse eingehen, bis man sich selbst verliert – und zwei verlorene Seelen können sich nicht wärmen.“ Ihre Rolle spielt sie mit der Intensität, die für Havana auch die Anziehungskraft von Vmpiren ausmacht. Die Extreme, die sich hinter den Fabelwesen verbirgt. „Egal wie gut sich ein Vampir unter Kontrolle hat, irgendwann bricht das Animalische aus ihm heraus und er wird unberechenbar. Ich glaube, das fasziniert unglaublich. Ein Vampir ist Mensch und Tier in einem. Und natürlich wird Blut und Übernatürliches niemals langweilig.“
„Ich glaube, solange man nicht zum Leben verdammt ist, empfände ich das potenziell ewige Leben als Geschenk“, Damian Hardung (Ben von Greifenstein)
Damian Hardung spielt Romeo alias Ben von Greifenstein. Warum er sofort Ja zu der Rolle gesagt hat? „Wann kriege ich das nächste Mal die Chance, einen über 200-jährigen Vampir zu spielen, der Napoleon kennengelernt hat, und dabei eine sexy Horror-Party zu drehen? Das alles kombiniert mit Boxen und der Frankfurter Skyline …“ die Faszination von Vampirfilmen erklärt der ehemalige Medizinstudent mit der Wissenschaft: „In meinem Biochemie-Seminar im Medizinstudium haben wir mal die Entstehungsthese der Vampirsaga anhand der Erkrankungsgruppe der Porphyrien kennengelernt. Das ist eine Reihe von Erkrankungen, bei denen die Hämsynthese, also die Bildung des roten Blutfarbstoffs, gestört ist, wodurch es auch zu Lichtscheue kommen kann. Der Legende nach tranken diese Leute gerne Blut, gerade weil die eigene Blutbildung gestört ist. Obwohl es natürlich nur eine Hypothese ist, veranschaulicht sie gut, welche Mystik das Blut schon immer hatte. Auch heute noch ist das Labor in der Medizin, also die Blutentnahme, vorrangig, eines der weit verbreitetsten diagnostischen Mittel und damit oft ein Indikator für den Rest des Körpers.“
Tja, die Liebe … um mit einem Zitat von Nisargadatta Maharaj zu enden: „Liebe sagt, ich bin alles. Weisheit sagt, ich bin nichts. Dazwischen fließt mein Leben.“