Der Westen Nordamerikas zu Beginn der 1860er Jahre: Im San Pedro Valley haben sich unbedarfte weiße Möchtegernsiedler von einem windigen Makler Grundstücke verkaufen lassen und damit begonnen, das Städtchen Horizon hochzuziehen oder sich im Umland als Farmer zu versuchen. Dass man sich damit ungefragt in der angestammten Heimat der Apachen breit macht, lässt die Rothäute das Kriegsbeil ausgraben. Einem Angriff der Indianer auf die Gemeinde fallen viele der überraschten Bürger zum Opfer. Hollywood-Star Kevin Costner nutzt den Vorfall als Einstieg in seine auf vier Teile angelegte Kino-Saga über die blutig-schweißtreibende Erschließung des amerikanischen Kontinents durch weiße Glücksritter. Er schrieb am Drehbuch mit, übernahm eine der Hauptrollen, schanzte sich die Regie zu und brachte überdies einen Großteil der Finanzierung ein. Fatal nur, dass Altfilmer Costner ein altbekanntes Handicap plagt: mehr an Details und Stimmungen als an einer dichten Erzählung interessiert zu sein. Mag sein, dass wir zumindest den für November avisierten Teil II abwarten sollten, um das mit verwirrend vielen Charakteren besetzte Breitwand-Epos halbwegs durchschauen zu können.
Horst E. Wegener
>> Start: 22.8. (181 Min.), USA 2024, mit Kevin Costner, Sienna Miller, Sam Worthington, Giovanni Ribisi, Michael Rooker, Danny Huston, Jena Malone