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@Katja Kuhl
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Moses Pelhams neues Album: „Herz“
"Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll."
(Johann Wolfgang Goethe)
Der Frankfurter Moses Pelham ist derzeit immer Dienstagabend auf VOX zu sehen und interpretiert im Format „Sing meinen Song“ Songs mit und von Kollegen wie The BossHoss, Lena Meyer-Landrut , Gentleman oder Stefanie Kloß von Silbermond. Und da geht es selten ohne Tränen zu. Passenderweise trägt seine am 11. August erscheinen CD den Titel „Herz“.
Moses Pelham tut auf seinem neuen Album „Herz" das, was Moses Pelham eben tut: sein Herz ausschütten, sein Herz öffnen, sich öffnen. In „Ultra" auf seinem letzten Album formulierte der Frankfurter Künstler, der schreibt, komponiert und produziert, es noch so: „Ich öffne mich zugunsten Deines Lebens wie ein Fallschirm."
Die Sprache auf „Herz" ist die von „Geteiltes Leid 3", der Vollendung Pelhams „Geteiltes Leid"-Trilogie aus dem Jahre 2012, dem Album, mit dem Pelham hörbar erwachsen und vernünftig wurde und der am Wettbewerb orientierten Jugendkultur, aus der seine Kunstform stammt, entwuchs. Zu dankbar ist er, endlich eine einem erwachsenen Menschen angemessene Art zu rappen gefunden zu haben. Weg vom Battle-Rap oder sonstigen Infantilismen. Hin zu wirklicher Liedermacherei, die ans Innerste geht. Aber die Musik auf „Herz" ist eine neue. Reduzierter, ohne Live Drums, dafür mit 909-Bass Drums und teils aufwendiger Bearbeitungstüftelei. Etwas elektronischer und doch organisch, immer noch mit Celli und ein paar Gitarren, mal getragen, mal ballernd. Auf „Herz" ist weniger Gesang, was verwundert, hat Pelham, dessen letzte Produktionen „Nicht von dieser Welt 2" von Xavier Naidoo und „Kraft" von seiner Band GLASHAUS doch Zugang zu den besten Stimmen Deutschlands wie kein anderer. Aber natürlich ist man an den Stellen, an denen sie nun auftauchen, viel dankbarer, als man es bei den oftmals fast zu dichten früheren Produktionen Pelhams war. Offener und klarer ist der Sound. Aber immer noch episch. Dies sind keine Lieder, dies sind Hymnen. Von Mensch zu Mensch. Über und für das Leben. Von Herzen für das Herz. Aber ohne den Verstand eines Erwachsenen zu beleidigen.
Interview
Der Titel "Herz" verrät es: Deine neue CD ist voller Gefühle. Kann man dein neuestes Werk als das emotionalste bezeichnen?
>>Ich find´ ja eigentlich all meine Werke emotional, aber vielleicht ist "Herz" die Platte, bei der das am offensichtlichsten ist.
46 und erwachsen. In welcher Hinsicht haben sich Deine Texte geändert?
>>Ich denke, meine Texte haben sich – etwas vereinfacht gesagt – mit meinem Leben verändert. Ich formuliere ja letztlich nur, was ich sehe, was mir widerfährt, was ich dabei empfinde und denke. So haben sich mit meiner Haltung und Perspektive auch meine Texte verändert.
Welches ist dein persönlichster Song auf "Herz" und warum?
>>Diese Stücke sind alle persönlich, aber auf "Herz" ist es sicher "Wir sind eins (Sagt ihr)", einfach schon, weil ich in dem Stück Dinge formuliere, über die ich mit niemandem sprechen möchte.
Werden wir Moses Pelham bald live zu hören bekommen?
>>Ich hoffe, dass ich nach der GLASHAUS-Tour im Januar auch alleine mit meiner Band unterwegs sein werde. Ich rechne im Moment mit März 2018, kann das aber nicht genau sagen, da wir uns noch in der Planung befinden.
Du lebst in Frankfurt. Was liebst und was hasst du an der Stadt?
>>Ich liebe Frankfurt, weil es meine Heimat ist und hier Menschen sind, die ich liebe.