Es ist endlich wieder so weit. Weihnachten steht vor der Tür. Und – mal wieder haben wir kurz vor knapp neben einem hektischen Jahresabschluss noch flott die letzten Geschenke gekauft – und schon geht es los mit der Fahrerei von einem zum nächsten Weihnachtsbesuch, bepackt mit noch im Eiltempo verschnürten glitzernden Päckchen. Die Adventszeit ist vorbeigerast. Geblieben sind eine zarte Erinnerung an einen spontanen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, ein paar Plätzchen und das Gefühl, mal wieder keine Zeit gehabt zu haben. Aber bedeutet Weihnachten nicht in erster Linie Besinnung, Atemholen und vor allem Menschlichkeit in einer ohnehin sehr unruhigen Zeit?Ich erinnere mich kindhaft gerne an die vielen wunderbaren und fröhlichen Weihnachtsfeste im Kreise meiner Familie, für die ich, wie für vieles andere in meinem Leben, immer wieder sehr dankbar bin. Aber ich erinnere mich auch nur zu gut an hektische und erschöpfende Jahreswechsel. Ich bin daher sehr froh, dass wir uns in meiner Familie darauf verständigt haben, uns diesem auferlegten Stress so nicht mehr auszusetzen. Geschenke werden zwischen Erwachsenen nur dann gemacht, wenn es passt und das traditionelle Zusammenfeiern verschieben wir auch gerne auf das neue Jahr, um die gemeinsame Zeit miteinander wirklich zu genießen. So schaue ich nun erneut voll Vorfreude den Feiertagen mit möglichst viel Besinnung und Atemholen entgegen, die ich mit meinem Lebensgefährten in einem norditalienischen Städtchen verbringen werde. Die Jahre zuvor erlebten wir bereits in Lissabon und Marseille wundersamste Weihnachtsgeschichten beim Schlendern durch die festlich geschmückten Altstadtgässchen, während dort die Familien auf ihre Weise das Fest der Feste begehen. Ich bin sehr gespannt, was uns diese Weihnacht bescheren wird und schließe mit diesem Gedicht von Jutta Gornik:
Ich wünsche mir in diesem Jahr mal Weihnacht´, wie es früher war. Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn. Ich wünsch’ mir eine stille Nacht.,frostklirrend und mit weißer Pracht. Ich wünsche mir ein kleines Stück von warmer Menschlichkeit zurück. Ich wünsche mir in diesem Jahr ´ne Weihnacht, wie als Kind sie war. Es war einmal, schon lang ist’s her, da war so wenig - so viel mehr
49 Jahre, Leiterin Kommunikation und Kultur für den Palmengarten + Botanischen Garten der Stadt Frankfurt, Wohnort: Frankfurt-Bockenheim, liiert, Tante von zwei wunderbaren Nichten
.