Alexander Röder
Hiwa K.
Hiwa K: When We Were Exhaling Images (2017). D14, Friedrichsplatz
Die Stadt Kassel und das Land Hessen haben die documenta aus einem finanziellen Engpass gerettet. Das hat jetzt Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle in einer Stellungnahme eingeräumt.
Demnach wurde Geselle von der Geschäftsführung der documenta und vom Museum Fridericianum erstmals am 28. August über die finanzielle Schieflache informiert. Er habe daraufhin unverzüglich eine Sondersitzung des Aufsichtsrats einberufen. Geselle: "In dieser Sondersitzung stellte die Geschäftsführung die finanzielle Lage der Gesellschaft dar. Nach einem von der Geschäftsführung aktualisierten Liquiditätsplan ist die Liquidität der Gesellschaft zunächst bis Ende September 2017 gesichert. Der Betrieb der aktuell laufenden d14 ist bis zu ihrem planmäßigen Abschluss am 17. September 2017 in jedem Fall gewährleistet." Die Stadt Kassel und das Land Hessen hatten vereinbart, die Liquidität der documenta-Gesellschaft auch darüber hinaus sicherzustellen. Einem Bericht der HNA zufolge haben Land und Stadt als Gesellschafter Bürgschaften in Höhe von jeweils 3,5 Millionen Euro für ein Darlehen übernommen. Der Gesamtetat der documenta für die laufende Ausstellung liegt bei 37 Millionen Euro.
"Die documenta ist für mich untrennbar mit Kassel verbunden", so Geselle. "Wir wollen die Fortführung der documenta in Kassel als Ausstellung zeitgenössischer Kunst von Weltrang." Christian Geselle ist seit 22. Juli Oberbürgermeister der Stadt Kassel und als dieser seit diesem Tag auch Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Zurzeit ist eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einer Sonderprüfung beauftragt. Ferner hat Geselle die documenta-Geschäftsführung um Annette Kulenkampff beauftragt, einen ausführlichen Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft vorzulegen.
Schon länger gab es Anhaltspunkte dafür, dass die documenta 14 eurer werden würde als erwartet. Kurator Adam Szymczyk hatte die Schau als Doppelausstellung in Athen und Kassel entworfen. Die documenta 14 geht nach 100 Tagen am 17. September zuende.