Frankfurt am Main gilt als die deutsche Bankenmetropole. Und steht für prosperierende Unternehmen und die Börse. Auch mit Blick auf die aktuelle Entwicklung mit dem Brexit wird Frankfurt als Standort nachhaltig interessanter. Wie sieht es aber mit dem Arbeitsmarkt der Mainmetropole aus? In einem Wort ausgedrückt: erfreulich. Frankfurt wird nicht nur für Banker immer attraktiver. Zwischen Januar 2018 und 2019 ist die Zahl der Erwerbslosen noch einmal deutlich gesunken. 2018 waren knapp 23.480 Menschen in Frankfurt arbeitslos, 12 Monate später ist diese Zahl auf 20.690 Arbeitslose gesunken. Eine positive Entwicklung. Welche Branchen haben besonders viele Bewerber eingestellt? Und wo wird nach Fachkräften weitergesucht?
Abbildung 1: Frankfurt steht auf dem Arbeitsmarkt aktuell recht gut da - doch was sollten Bewerber bei der Stellensuche beachten?
Wie hat sich die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren entwickelt?
Auch die aktuelle Lage des Arbeitsmarkts in Frankfurt lässt – im Vergleich zum Vorjahr – wieder eine deutliche Verringerung bei der Zahl der Erwerbslosen erkennen. Und das betrifft auch die Entwicklung jener Personengruppe die Leistungen nach SGB II (sprich Hartz IV) bezieht. Angesichts der Zahlen ist die Entwicklung der letzten 12 Monate durchaus positiv. Wie sieht die Lage allerdings aus, wenn der zeitliche Horizont ausgedehnt wird und es nicht nur um ein Jahr geht?
Frankfurt am Main bzw. die Region Main-Taunus-Kreis hat sich in der Vergangenheit – in Bezug auf die Beschäftigungssituation – allgemein recht gut entwickelt. Deutlich wird dies unter anderem durch die Berichterstattung zu dem Thema Arbeitslosigkeit. Erst im Frühjahr des vergangenen Jahres haben die Arbeitszahlen für Hessen einen neuen
Tiefststand errreicht. Für Frankfurt lag die Arbeitslosenquote damals – im März 2018 – bei 5,7 Prozent. Im Vorjahresmonat (März 2017) waren es immerhin noch 6,2 Prozent.
Wer noch etwas weiter in der Statistik zurückgeht, kommt auf eine Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent für den Februar 2016. Angesichts solcher Zahlen wird eines offensichtlich: In Frankfurt sinkt die Arbeitslosigkeit seit Jahren. Dies ist unter anderem aufgrund der Tatsache erstaunlich, dass auch in der Main-Metropole in den letzten Jahren mehr und mehr Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt drängen. Anhand der Zahlen ist ablesbar, wie gut sich der Arbeitsmarkt in der Vergangenheit entwickelt hat.
Arbeitslosenquote ab 2016 im Überblick:
- Februar 2016 – 6,7 Prozent
- Februar 2017 – 6,5 Prozent
- Februar 2018 – 5,8 Prozent
- Januar 2019 – 5,4 Prozent
Welche Jobs sind aktuell gefragt?
In welchen Bereichen gibt es aktuell viele Stellen nachzubesetzen? Diese Frage ist auch für Frankfurt am Main interessant. Im ersten Moment liegt Beobachtern sicher der Bankensektor auf der Zunge. Allerdings zeigen hier Statistiken der Arbeitsagentur, dass Banker in der Vergangenheit eher weniger gefragt waren.
Oder anders ausgedrückt: Im Quartalsbericht zum Juni 2018 lagen Banken- und Finanzdienstleistungen mit einem mittleren dreistelligen Zuwachs bei den Beschäftigtenzahlen eher im Mittelfeld der Statistik. Allerdings erwarten wir, dass sich dies mit dem Brexit wieder relativieren wird.
Deutliches Wachstum haben auf der anderen Seite Verkehr und Logistikbranche, die Immobilienwirtschaft sowie der wissenschaftlich/technische Dienstleistungssektor erfahren. Hier lag die Zuwachsrate bei den Stellen für sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei über 6.000 bzw. mehr als 5.000 Beschäftigen. Welche Branchen haben auf der anderen Seite sehr stark „Federn“ lassen müssen?
Branchen mit starken Stellenabbau:
1. Arbeitnehmerüberlassung/Zeitarbeit – minus 2.180
2. Hersteller Vorleistungsgüter – minus 250
3. Gesundheitswesen – minus 71
Wo werden Jobs in Frankfurt angeboten?
Mithilfe der Übersicht, welche Branchen zuletzt sehr stark Stellen besetzt haben, können Bewerber ein erstes Gefühl für den Arbeitsmarkt in Frankfurt am Main entwickeln. Allerdings enthält die Statistik der Agentur für Arbeit keine Infos, in welchen Branchen gerade händeringend nach Personal gesucht wird. Fehlen Fachkräfte, können Unternehmen einer Branche auch keine Stellen nachbesetzen – und tauchen dann auch nicht in der Statistik auf.
Über den Blick auf regionale Stellenportale lässt sich ein gewisses Feeling dafür entwickeln, welche Branchen eine große Nachfrage nach Bewerbern haben. Beispiel Gesundheitswesen: Obwohl die Zahl der Beschäftigten Mitte 2018 gesunken ist, liegt die Zahl offener Stellen hier im vierstelligen Bereich.
Besonders:
Handwerk
IT-Dienstleistungen
Vertrieb/Logistik
Technik-Unternehmen suchen nach Fachkräften. Wer eine entsprechende Ausbildung (und Berufserfahrung) mitbringt, wird sicher nicht die schlechtesten Karten für eine berufliche Neuorientierung haben. Worauf kommt es bei der eigentlichen Jobsuche an?
Tipps zur Jobsuche
Auf zu neuen Ufern – so ähnliche könnte der Titel lauten, welcher die Jobsuche umschreibt. Gründe für einen beruflichen Wechsel gibt es viele. Fehlende Möglichkeiten zum Aufstieg beim aktuellen Arbeitgeber oder ein sehr angespanntes Betriebsklima sind nur zwei Szenarien, aufgrund welcher der Wechsel in Frage kommt.
- Finden lassen: Dieser Tipp ist ungewöhnlich. Gute Arbeit spricht sich aber herum. Und Headhunter sind heute immer auf der Suche nach passenden Aspiranten auf eine Stelle. Damit Headhunter ihre Kandidaten finden, ist ein gepflegtes Profil in Karrierenetzwerken durchaus hilfreich. Allerdings sollten Bewerber sich auch nicht allein darauf verlassen, denn sonst könnten sie am Ende ohne einen Job dastehen. Denn der Headhunter verdient sein Geld mit erfolgreichen Vermittlungen. Daher hat er seine eigenen Interessen. So behaupten sie zum Beispiel oft, wir seien der beste Kandidat, damit wir nicht nach anderen Jobs suchen und somit aus dem Netz rauskommen.
- Profil zeigen: Jobs gibt es viele, aber nur wenige kommen in Frage. Jeder Arbeitnehmer mit Ambitionen auf einen Job muss sich zuerst fragen, wie die neue Stelle aussehen soll. In ein kleines Unternehmen einsteigen kann schnell bedeuten, Verantwortung und Führung übernehmen zu müssen. Big Player bieten dagegen Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Jeder Bewerber muss sein eigenes Profil entwickeln.
- Netzwerken hilft weiter: Viele Stellen landen gar nicht bei der Arbeitsagentur oder auf Job-Plattformen. Die Vergabe erfolgt durch Mundpropaganda. Es macht sich daher immer bezahlt, über ein gutes Netzwerk zu verfügen.
Abbildung 2: Heute führen viele verschiedene Weg zum Traumjob. Welcher der Richtige ist, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.
Fazit: In Frankfurt haben mehr Menschen einen Job
Frankfurt am Main ist für seine Skyline bekannt. Und hat einen mehr als robusten Arbeitsmarkt, der auch Frauen eine riesige Auswahl hochbezahlten Jobs bietet. Im letzten Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen in Frankfurt gesunken. Damit setzt sich ein Trend fort, welcher schon seit Jahren anhält. Seit 2016 ist die Arbeitslosenquote in der Stadt um 1,3 Prozent gefallen. Davon profitieren nicht nur Bezieher von ALG I. Auch Betroffene mit Hartz IV haben in den letzten Jahren in der Mainmetropole leichter einen Job gefunden. Und viele Unternehmen suchen händeringend nach neuen Bewerbern für ihre offenen Stellen. Wer also eine entsprechende Qualifikation mitbringt, sollte schon bald seinen Traumjob finden.
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