Das Haus, das Colleen (Mylène Farmer) von ihrer Tante geerbt hat, steckt voller schrulliger Andenken, liegt abseits der Zivilisation, und in einer Gegend, in der gerade ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Das juckt Colleen ebenso wenig wie ihre beiden Töchter Vera und Beth, mit denen sie jetzt das Haus beziehen will. Kaum sind die drei Frauen in der einsamen Hütte angekommen, überfällt sie ein Killer-Duo, das Teuflisches im Sinn hat. Nur knapp entkommen Colleen und ihre Töchter dem sicheren Tod. Als Jahre später die inzwischen als erfolgreiche Thriller-Autorin arbeitende Beth (Crystal Reed) in das Haus zurückkehrt, um Mutter und Schwester zu besuchen, erweist sich ein Kompliment Beths an ihre Mutter als ein Omen, das die weitere Handlung des Films völlig auf den Kopf stellt. Traue keinem Sadisten, der gerne mit Puppen spielt – dass diese Warnung in Pascal Laugiers verstörendem Horrorfilm für die Beteiligten zu spät kommt, ist zwar bedauerlich, für die menschliche Gänsehaut jedoch ein Glücksgriff. Ähnlich kompromisslos wie in seinem Film „Martyrs” zielt Laugier auf die Konfrontation mit kranker Gewalt – und generiert ein alptraumhaftes Szenario, das sich mit anderen Genre-Vorbildern durchaus messen kann. Uwe Bettenbühl
Kanada/Frankreich 2017, mit Crystal Reed, Anastasia Phillips, Mylène Farmer, Rob Archer, Adam Hurtig, Alicia Johnston