Ein einsames Haus, ein dunkler Wald, ein mysteriöses riesiges Erdloch, und ein Junge, der sich plötzlich seltsam verhält - um die Urängste des Menschen zu attackieren, genügen manchmal die einfachsten Umstände, und schon läuft die Fantasie Amok. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann lässt sich Sarah (Seána Kerslake) mit ihrem kleinen Sohn Chris (James Quinn Markey) in einem alten Haus außerhalb der Stadt nieder. Als Chris eines Nachts verschwindet, urplötzlich und scheinbar unversehrt aber wieder auftaucht, ahnt die verstörte Sarah noch nicht, dass sich eine fremde Macht bereits in dem Haus etabliert hat. Dass sich die junge Mutter ohne jegliche fremde Hilfe einem gruseligen Szenario stellt, das ihr Leben kosten könnte, scheint wenig logisch, ist aber in Lee Cronins in Irland spielendem Regiedebüt notwendig, da der Horror-Thriller mit Metaphern arbeitet, mit denen er gegen den Mainstream operiert. Allein dadurch beschwört er eine atmosphärische Beklemmung herauf, die sich geschickt über die gesamte Länge des Films legt.
Uwe Bettenbühl
The Hole in the Ground >> Start: 2.5. (90 Min.)
Irland/England/Belgien 2018, mit Seána Kerslake, James Quinn Markey, James Cosmo, Kati Outinen, Simone Kirby, Steve Wall