Jenen rachsüchtigen Konkurrenten, deren Lager er in blinder Wut abfackeln mochte, ist der hitzköpfige Krabbenfischer Tyler (Shia LaBeouf) in letzter Sekunde entkommen. Allerdings staunt er nicht schlecht, als ihm klar wird, dass jemand auf seinem Boot genächtigt hat. Die Verfolger im Nacken, muss sich Tyler wohl oder übel mit diesem blinden Passagier arrangieren – was kein einfaches Unterfangen darstellt. Denn sein Sidekick wider Willen ist der 22-jährige Zak (Zack Gottsagen), der wegen seines Down-Syndroms von der eigenen Familie in ein Heim abgeschoben wurde. Mit Hilfe eines Zimmergenossen ist der nur mit einer Unterhose bekleidete Kindskopf von dort ausgebüxt. Und träumt davon, es irgendwie bis nach Florida zu schaffen, wo Zak liebend gern die Schule eines legendären Wrestling-Lehrers besuchen würde. Das Regie- und Autoren-Duo Nilson/Schwartz stellt seinem beeindruckend zusammengetrommelten Indie-Ensemble rings um Shia LaBeouf den mit einem Down-Syndrom zur Welt gekommenen Zack Gottsagen an die Seite und lässt diesen unbekümmert zu oscarreifer Höchstform auflaufen. Slapstick-humorige Einlagen und poetisch-pittoreske Flussromantik à la Mark Twain gibt’s obendrein, bescheren uns ein berührendes Kinomärchen.
Horst E. Wegener
USA 2019, mit Shia LaBeouf, Dakota Johnson, Zack Gottsagen, John Hawkes, Bruce Dern, Jon Bernthal, Thomas Haden Church, 98 Min.