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Was früher die Seidenstraße war, ist heute die „Belt and Road Initiative“, eine von China initiierte Handelsroute über mehrere Kontinente bis nach Europa. Die beiden Künstlerinnen Asia Bazdryrieva und Solveig Qu Suess folgen in ihrer Videoarbeit „Umbra“ dem digitalen Netzwerk, das von China damit einhergehend halb weltumspannend aufgebaut wurde. Die Bilder aus den riesigen Forschungsinstituten und planetaren Dokumentationszentren sind unterlegt mit einem unheilvollen Soundgemisch. Welche Interessen hinter den gigantischen, von China finanzierten Infrastrukturprojekten (von Regierungsbauten, Museen bis zu Bahnhöfen) vor allem in Afrika stehen, fragt auch Musquiqui Chihying in der Installation „The Culture Centre“. Entwicklungsarbeit? Oder doch Neokolonialismus und das Abstecken der Claims? Die Ausstellung zeigt die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der globalisierten Welt. Hu Wei beschäftigt sich in der Videoinstallation „The Affair“ dagegen mit einer grenzüberschreitenden Liebesbeziehung zwischen einem Pekinger Opernsänger und einem französischen Diplomaten – zwischen Fakt und Fiktion.
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 10.12.2023, Basis e.V., Frankfurt, Di-Fr 14-19/Sa/So 12-18 Uhr, basis-frankfurt.de