
Heidi Zehentner, Redaktionsleitung
Ganz frisch trudelt eine Mail von Thomas „Bäppi“ Bäppler ins Postfach, in der der umstrittene Frankfurter darüber informiert, dass er aus der SPD-Fraktion austrete und seine SPD-Mitgliedschaft gekündigt habe. Schon wieder konnte er es nicht lassen, unflätig und vor allem menschunwürdig in den Sozialen Netzwerken zu pöpeln. Über „Gender-Mist und Wokeness“, über „grünlinksversiffte Ideologien“. Haben wir das nicht schon bei einer ebenso umstrittenen Partei gehört? Herr Bäppler ist also ausgetreten, womöglich hat man ihm das nahegelegt, aber das ist reine Spekulation. Männer, alte vornehmlich, machen es uns nicht leicht. Zu Trump etwas zu äußern fällt schwer, man könnte Seiten füllen oder einfach vor Entsetzen erstarren. Hoffen wir, dass er nur ordentlich heiße Luft von sich gegeben hat und nicht alle seine wirren Vorhaben durchsetzt. Und noch eine News aus unserer Stadt: Der Bethmannhof, neben dem Römer gelegen und das Massif Central beheimatend, soll einem schicken neuen Gebäude weichen. Nur wenige Teile des geschichtsträchtigen Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert, das nach seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg 1948 wieder aufgebaut wurde, sollen unter Denkmalschutz gestellt werden, kritisieren die LINKEN im Römer. Frankfurt wächst und das gefällt, aber Frankfurt hat auch eine Geschichte, die sichtbar sein muss. Nicht nur in Form einer – verzeiht mir – niedlichen neuen Altstadt. Die Stadt steht für Geld, glänzt mit einer in Deutschland einmaligen Skyline, die in den nächsten Jahren noch weiter wachsen wird. Aber Frankfurt ist auch die Wiege der Demokratie, hat große geschichtliche Bedeutung, ist die Wiege der Demokratie. Anne Frank lebte bis 1933 hier. Und doch, die Kommunen brauchen Geld und das bieten ihr vor allem Versicherungen und Banken. Da ist es legitim, nach Möglichkeiten zu suchen, dem Stadtsäckel etwas Gutes zu tun. Florian Jöckel, seines Zeichens Inhaber des Massif Central, sieht es gelassen, ja freut sich, dass es mit dem Hof eine neue Wendung und Nutzbarkeit gäbe. Das Massif Central bliebe erhalten und das über Jahre. Und Ingo Zamperonis Schlusssatz der Tagesthemen „leger“ zitierend: „Bleiben wir zuversichtlich!"