1 von 6

© Saskia Bonavita
Wladimir Arutti
2 von 6

© Saskia Bonavita
3 von 6

© Aleksander Steiner
4 von 6

© Alexander Steiner
5 von 6

© Alexander Steiner
6 von 6

© Saskia Bonavita
Es war einer der letzten warmen Sommerabende, an dem Wladimir Arutti zur „Skyline Fashion Show“ über den Dächern von Frankfurt lud. Auf dem Rooftop des Citybeach präsentierte der Frankfurter Designer Ende September seine neueste Kollektion „Square“, die „perfekte Kulisse für meine fließend-schwebende Mode“. Wir sprachen mit ihm über Fashion und noch viel mehr.
Interview: Heidi Zehentner
>> No Ordinary Store, Frankfurt, arutti.de
Im No Ordinary Store (im ehemaligen Esprit-Haus) an der Hauptwache treffen wir den sympathischen Designer samt Hündchen „Luis“, einem Yorkshireterrier. Hier präsentiert er seine Modelle, die er für die Kundinnen auf Wunsch individuell anfertigt. Ein Kleid aus Goldlamee fällt uns ins Auge. Glamourös und sexy zugleich … Und so präsentierte Wladimir Arutti auch seine „Skyline Fashion Show“. In seiner neuesten Kollektion „Square“ zeigt er Kleider, die aus einem (Stoff-)Quadrat gefertigt sind, kunstvoll gefaltet oder geschnitten. Die Teile jedes Kleides könnten wieder zu einem vollständigen Quadrat rekonstruiert werden. Getragen von Models aller Formen und Größen, die durch den Pool des Beach Clubs schreiten, spiegeln seine Kreationen Aruttis Einstellung zu Mode und zu den Menschen, die sie tragen sollen. Feminin und divers.
Der Modedesigner hatte die Ehre, die Frankfurt Fashion Week 2022 mit seiner Kollektion „Reptilium“ zu schließen, und ließ seine Models im Fortuna Irgendwo durchs Wasser schweben. Arutti ist Künstler, einer, der bei Fashion nicht stehenbleibt, sondern wie getrieben anderes ausprobieren möchte – und tut. Er kreiert Schmuckstücke, allesamt Unikate. Designt Handtaschen für Sie und Ihn, die mit Ecken und Kanten daherkommen. Und er arbeitet an Wohndesigns wie Wandbilder, Schalen und vielem mehr. Alles im Stil des Designers, oft mit architektonischen Designelementen. Elegant und verspielt, mit hohem Anspruch an die visuelle Ästhetik. Seine Schnitttechnik verleiht ihm ein Alleinstellungsmerkmal, in seiner Fertigung setzt er sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander.
„Zu lange schon dreht sich die Welt im Kreis – meine Vision ist es, ihr Ecken und Kanten zu geben.“ (Wladimir Davidii Arutti)
Geboren ist Wladimir Davidii Arutti in Usbekistan, über Stationen in Armenien und Moskau kam Wladimir Arutti als Kind mit seinen Eltern nach Hessen. Wie so viele hat auch er unter der Pandemie zu leiden, er kann seine Kollektionen nicht präsentieren, Messen und Shows fallen aus. Er habe durchgehalten, so der Designer. Und hat es geschafft, sich heute als einer der kreativsten Köpfe der Main-Metropole bezeichnen zu können. Seine Arbeiten verbinden Tragekomfort mit stilsicheren, hochwertigen Ausführungen und einem Höchstmaß an Design & Qualität, die stets zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden.
1 von 2

© Peter Krausgrill
Maike Lea Nitsch (GNTM)
2 von 2

© Peter Krausgrill
Nina Engert
Für welchen Style steht die Modemarke Arutti?
Tragbare Couture, elegant und dabei lässig. Der Mensch steht immer im Vordergrund. Mit meiner Mode mache ich die innere Stärke sichtbarer. Sie unterstreicht das innere Leuchten und versucht erst gar nicht, es zu überstrahlen.
Wie lässt sich deine aktuelle Kollektion beschreiben?
Meine neueste Kollektion „Square“ zeigt die Vielseitigkeit, die ich aus einem einzigen Stück Stoff hervorbringen kann. Ich schaue den Stoff an und projiziere vor meinem inneren Auge den Schnitt darauf. Alles Weitere ist im Fluss und ergibt sich aus der Intuition.
Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Mir blieb gar nichts anderes übrig. Meine unterschiedlichsten Fähigkeiten und Ambitionen kann ich in der Mode am besten vereinen.
Du machst seit 2010 Fashion für Frauen. Wie hat sich deine Mode in all den Jahren verändert?
Kaum, ich bleibe meinen stilistischen Grundsätzen treu. Vielmehr hat sie sich dem Menschen genähert. Früher waren die Kleidungsstücke opulenter, heute sind sie schlichter und dabei raffinierter.
Gibt es einen Traum, den du beruflich noch umsetzen möchtest – und privat?
Ich möchte für einen Film wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“ die Kostüme entwerfen und schneidern. Also für einen Film, bei dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Und ich möchte ein unvergessliches Kleidungsstück kreieren und damit einen Stempel in der Modewelt hinterlassen.
Welche Frauen siehst du in deinen Styles
Sie sind lässig, jugendlich und besitzen eine verspielte Note, sie sind elegant und zeigen ihre feminine Stärke. Jedes meiner Models trägt immer das Kleidungsstück, in dem es am meisten strahlt. Es ist wie Magie, dass jedes Outfit immer perfekt zum Charakter passt. Ein Model darf nicht verkleidet aussehen. Mich interessiert die natürliche Stärke, die zum Vorschein kommt.
Welche Events stehen an?
• Am 18. November bin ich als Gastdesigner mit meiner Show anlässlich der „Art meets Fashion Charity Night“ eingeladen, die in der „This is Art Gallery“ (Alte Rothofstr.9) in Frankfurt stattfindet. Beginn ist um 19 Uhr.
• Mitte Januar werde ich meine neue Kaschmir-Kollektion und eine neue Couture-Kollektion im „No Ordinary Store“ auf der Zeil in der Innenstadt präsentieren.
Fünf Fragen mit fünf Antworten:
Deine Lieblingsdesigner?
Alexander Mc Queen und Issey Miyake
Dein Lieblingsteil der aktuellen Kollektion?
Ein beige-schwarzes Paillettenkleid zum Darüberstreichen für einen wandelbaren Look und ein hellgrünes Seidenkleid. Beide Kleider entstanden aus einem quadratischen Stoffstück ohne Verschnitt
Der beste Club bzw. die beste Bar in Frankfurt?
Im Sommer habe ich herrliche Nächte im Club Blaues Wasser erlebt, der Winter führt mich ins Fortuna Irgendwo.
Der beste Ort zum Chillen?
Zu Hause.
Was liebst du an Frankfurt, was nicht?
Ich liebe die Vielseitigkeit und die Offenheit für das Fremde oder Neue. Ich mag nicht: Stau, Stau, Stau! Und die Politessen könnten besser gekleidet sein.