
Die aktuellen Preise von Luxusimmobilien lassen so manchem die Haare zu Berge stehen. Laut einer Pressemitteilung von immowelt wurde im vergangenen Jahr ein Haus für 14,4 Millionen Euro verkauft. Eine Wohnung fand für knapp 9 Millionen einen neuen Eigentümer.
Die teuersten Immobilien, die im vergangenen Jahr verkauft wurden, befinden sich dem Ranking nach in den Metropolen Hamburg, München und Berlin. Auf der Insel Sylt wurden im Jahr 2021 ebenfalls Rekordpreise erzielt. Doch auch der Immobilienmarkt in Frankfurt ist von steigenden Preisen gezeichnet.
Entwicklung der Immobilienpreise in Frankfurt am Main
Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte Frankfurt hat in seinem neuesten Marktbericht die Immobilienpreisentwicklung in der Mainmetropole untersucht.
Die Stadt ist nicht nur als Finanzzentrum bekannt, sondern lockt zudem durch einen zentralen Standort, interessante Messen und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Aufgrund der Coronapandemie sind Gewerbeimmobilien aktuell weniger gefragt. Auffällig ist jedoch die Anzahl der Hochhausprojekte in Frankfurt. Keine andere deutsche Stadt kann in diesem Punkt mithalten. Doch auch hier ist aufgrund der Pandemie und des BREXIT die Nachfrage gesunken.
Die Nachfrage in Frankfurt nach Wohnimmobilien, insbesondere nach Neubauten, steigt hingegen stetig. Der Quadratmeterpreis für Neubau-Wohnungen hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre verdoppelt.
Die teuersten Stadtteile in Frankfurt
Zu den teuersten Stadtteilen zählen laut des Marktberichts in absteigender Reihenfolge
- Westend
- das Zentrum (Altstadt, Innenstadt, Bahnhofs- und Gutleutviertel und Gallus)
- Nordend
- Ostend
Die steigenden Preise für Immobilien in diesen Stadtteilen umfassen nicht nur Neubauten, sondern auch ältere Baujahre. Ein Abstieg der Preise ließ sich lediglich bei Altbauten mit einem Baujahr vor 1919 verzeichnen.
Die günstigsten Stadtteile in Frankfurt
- In den westlichen Stadtteilen Frankfurts (Höchst, Sossenheim, Unterliederbach, Sindlingen und Zeilsheim) sind die Kaufpreise für Neubauten und Altbauten, die vor dem Jahr 1978 erbaut wurden, deutlich gesunken.
- Die nördlichen Stadtteile Frankfurts (Dornbusch, Eckenheim, Ginnheim, Eschersheim und Preungesheim) sind ebenfalls erschwinglich.
- Am günstigsten sind die Immobilien in den Stadtteilen Berkersheim, Frankfurter Berg, Harheim, Bonames, Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach, Riedberg und Kalbach für Eigentumswohnungen aus den Jahren 1950-1990.
Warum steigen die Immobilienpreise überhaupt?
Zu einem Preisanstieg kommt es immer dann, wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot. Da die Anzahl der freien Wohnungen und Häuser momentan knapp ist, können Verkäufer höhere Preise verlangen. Viele Menschen sind bereit, diese Preise zu bezahlen, um sich ihren Traum vom eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung zu erfüllen. Auf diese Weise wird eine Preisspirale in Gang gesetzt. Das Ergebnis ist, dass sich Personen mit einem geringeren Einkommen den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nicht mehr leisten können.
Sobald Käufer bereit sind, Preise zu zahlen, die den reellen Wert der Immobilie und des Grundstücks weit übersteigen, spricht man von einer Immobilienblase – die Käufer erwerben das, wofür die Blase steht: einen Hohlraum. Die Löhne der Menschen können nicht so schnell steigen wie die Preise der Immobilien. Daher wird früher oder später ein Maximum erreicht.
Besteht in Frankfurt die Gefahr einer Immobilienblase?
Die Preisanstiege der vergangenen Jahre deuten laut der schweizerischen Großbank UBS darauf hin, dass es auch in Frankfurt zu einer Immobilienblase kommen wird. Das Risiko ist sogar größer als in New York oder London.
Zu beobachten sei zudem eine erhöhte Nachfrage im ländlichen Bereich und in den Vororten der Großstadt – auch hier wird es dann teilweise teurer. Durch die Coronapandemie sind Eigenheime in Randbezirken gefragter. Die Homeofficemöglichkeiten sorgen dafür, dass mehr Menschen über ein Leben außerhalb der Städte nachdenken.
Folgen einer geplatzten Immobilienblase
Eine Immobilienblase bleibt nicht ewig bestehen. Sobald die Preise ein Plateau erreicht haben, sinkt die Nachfrage, denn nur noch wenige Menschen sind bereit, derart hohe Preise zu zahlen. Erhöhte Zinsen oder abgelehnte Kreditanträge seitens der Banken sorgen dafür, dass die Menschen das nötige Kapital nicht (mehr) aufbringen können. Infolgedessen platzt die Immobilienblase und die Preise sinken. Das Ergebnis sind ein höheres Angebot und Leerstände. Kritisch ist das Platzen der Blase für alle Eigentümer, die hohe Tilgungsraten nicht stemmen können oder die gezwungen sind, ihre Immobilie dann mit einem Wertverlust zu verkaufen.