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Am 23. Februar finden die vorgezogenen Bundestagswahlen statt und auch in Frankfurt engagieren sich Parteien, um die 428.444 wahlberechtigten Frankfurter:innen für sich zu gewinnen. FRIZZ Das Magazin informiert über das Wie und Wo.
Redaktion: Heidi Zehentner
Im Vergleich zum Wahlsonntag vor dreieinhalb Jahren ist die Zahl der Wahlberechtigten aktuell um 21 Personen gestiegen. Dabei sind Frauen etwas stärker vertreten als Männer: 51,2 Prozent der Wahlberechtigten sind weiblich. Am stärksten sind die 45- bis 59-Jährigen vertreten, fast ein Viertel findet sich in dieser Altersgruppe. Bei jungen Menschen sind es deutlich weniger, lediglich zehn Prozent sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. Von diesen sind 4,6 Prozent sogenannte Jungwähler:innen (letzter Geburtstermin 23.2.2007). Sie dürfen erstmals bei einer Bundestagswahl wählen, da sie seit dem 26. September 2021 volljährig wurden. Bei welcher Partei diese ihr Kreuzchen setzen, dürfte besonders spannend werden. Die Tendenz der letzten Wahlen zeigte, dass die Kleinstparteien den etablierten Stimmen gekostet haben.
Schwerpunkte der (größten) Parteien
SPD: Wirtschaftswachstum, Schuldenbremse und Mieten
CDU: Schärfere Asylpolitik, weniger Steuern, Wehrpflicht, Abschaffung Heizungsgesetz
Grüne: Klimageld, Altersvorsorge mit Bürgerfonds, Entlastung für Beitragszahler:innen
FDP: Steuerentlastungen, Abbau der Bürokratie, Reformierung des Bürgergelds
AFD: Austritt aus der EU, Abtreibungen als Ausnahme, zurück zur Atomkraft und russischem Gas
Die Linke: Mietendeckel, höhere Steuern für Vermögende, Anhebung des Mindestlohns auf 15 €
BSW: Anhebung des Mindestlohns auf 15 €, Ende der Waffenexporte in Kriegsgebiete, Energienetze verstaatlichen
Sossenheim fragt
Gemeinsam mit weiteren lokalen Trägern bringt die Demokratiewerkstatt der VHS Frankfurt am 4. Februar, von 19 bis 21 Uhr die Kandidat:innen aus dem Wahlkreis Frankfurt am Main I direkt nach Sossenheim in die Katholische Gemeinde St. Michael (Alt Sossenheim 68a). Eingeladen wurden Vertreteri:nnen aller Parteien, die als Fraktion oder Gruppe im derzeitigen Bundestag vertreten sind und in Frankfurt zur Wahl stehen. Bei der Veranstaltung haben die Anwesenden die Chance, die Kandidat:innen mit ihren Positionen kennenzulernen, ihnen Fragen zu stellen und ihre Anliegen mitzugeben.
Auf dem Podium:
- Armand Zorn, SPD
- Yannick Schwander, CDU
- Deborah Düring, Bündnis 90/Die Grünen
- Arndt-Philipp Seeger, FDP
- Janine Wissler, Die Linke
- Pascal Lauria, BSW
- Jörn Bauer, AfD
>> 4.2., Katholische Gemeinde St. Michael, Großer Saal im Gemeindehaus, Alt Sossenheim 68a, 19 Uhr, Eintritt frei, vhs.frankfurt.de/de/demokratiewerkstatt
Das ist neu:
Blinde und sehbehinderte Menschen können eigenständig an der Bundestagswahl 2025 teilnehmen, da die Stimmzettel in der rechten oberen Ecke abgestanzt sind. Früher nutzte man hessenweit gelochte Zettel.
Eine Änderung betrifft die Nummerierung der Bundestagswahlkreise: Der Frankfurter Wahlkreis I hat jetzt die Nummer 181, während der Wahlkreis II nun als 182 geführt wird. Ehrenamtliche Wahlhelfer:innen erhalten in Frankfurt mehr Geld. Im Vergleich zur Europawahl stieg die Aufwandsentschädigung um bis zu 20 Euro. Je nach Funktion gibt es Beträge zwischen 65 und 80 Euro.
Briefwahl:
Am 30. Januar steht verbindlich fest, welche Wahlkreisbewerber:innen und Landeslisten zur Wahl stehen. Spätestens am 7. Februar werden die Stimmzettel für die Briefwahl verschickt. Statt der üblichen sechs Wochen bleiben also nur noch zwei bis zweieinhalb Wochen für die Briefwahl. Beantragt werden können die Unterlagen offiziell bis zum 21. Februar um 15 Uhr. Rote Wahlbriefe, die bis zur regulären Samstagsleerung am 22. Februar in die gelben Postbriefkästen geworfen werden, werden noch rechtzeitig von der Deutschen Post zugestellt. Alternativ können Wahlbriefe am Wahlwochenende auch in den Hausbriefkästen des Bürgeramtes, Statistik und Wahlen oder bei der zentralen Briefwahlergebnisermittlung abgegeben werden. Abgabeschluss ist um 18 Uhr
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