
Im Frankfurter Menschenaffen-Haus sind drei Neue eingezogen: Rotscheitelmangaben, ein Männchen und zwei Weibchen. Die drei Primaten aus der Familie der Meerkatzenverwandten leben seit Ende November in der Nachbarschaft der Flachlandgorillas. Mit diesen sollen sie sich zukünftig die große Außenanlage teilen. Rotscheitelmangaben sind durch ihr herausragendes Merkmal, dem kupferroten leuchtenden Haupthaar, bekannt. Außerdem auffällig sind die schneeweißen Augenlieder im dunklen Gesicht, die einen so schönen Kontrast zum ansonsten grauweißen Fell darstellen. Sie werden von den schlanken, etwa einen halben Meter großen Primaten zur mimischen Kommunikation genutzt. Die auffällige kontrastreiche Zeichnung ist selbst im Dämmerlicht der Sumpf- und Regenwälder, in denen die Rotscheitelmangaben beheimatet sind, gut zu erkennen. Rotscheitelmangaben bewohnen Wälder in Gewässernähe in Zentralafrika. Dort leben die sozialen Tiere in größeren Trupps. Die Allesfresser ernähren sich überwiegend von Früchten und Nüssen, verschmähen aber auch Insekten, Larven und Kleintiere nicht. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird die Art als „stark gefährdet“ (endangered) eingestuft. Bedrohungsfaktoren sind vor allem Lebensraumverlust und Bejagung. Jetzt vertreten Jimmy, Luala und Solei ihre Art im Frankfurter Zoo. Die beiden Weibchen, 15 und 16 Jahre alt, kamen aus dem Allwetterzoo in Münster an den Main. Das sechseinhalb jährige Männchen kam aus dem Zoo von Barcelona. Dort wird das Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Art geführt. „Die Rotscheitelmangaben sollen unseren Flachlandgorillas Gesellschaft leisten,“ sagt Zoodirektor Miguel Casares. „Eigentlich war diese Aufgabe den Husarenaffen zugedacht, die 2019 in den Borgori-Wald eingezogen sind. Doch wider Erwarten haben diese die Angst vor den großen Gorillas nie abgelegt. Nun werden wir die Husarenaffen in andere Zoos abgeben und das Projekt Vergesellschaftung mit den Rotscheitelmangaben neu starten. In einer Reihe von Zoos funktioniert diese Gemeinschaft hervorragend, und für unsere Besucherinnen und Besucher ist die Interaktion zwischen den Tieren interessant zu beobachten.“ Wann dies allerdings möglich sein wird, ist derzeit ungewiss, denn das Menschenaffen-Haus wird aufgrund der potenziellen Ansteckungsgefahr zwischen Menschen und Menschenaffen während der Corona-Pandemie voraussichtlich noch längere Zeit geschlossen bleiben müssen.