Eine kleine öffentliche Markthalle im Erdgeschoss, Wohn- und Arbeitsräume für Studierende im ersten Stock und ein grüner „urbaner Filter“ – das erwartet die Besuchenden im experimentellen Gebäude „The Frankfurt Prototype“, das ab dem 2. Oktober für drei Monate im Innenhof des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt zu sehen und zu begehen sein wird. Entworfen haben es Studierende der Städelschule und der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) zusammen mit Ingenieur:innen und Architekt:innen sowie Forschenden der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die beratend zur Seite standen. Im Fokus des Projekts steht die Frage, wie eine neue urbane Bautypologie aussehen kann, die bezahlbar und nachhaltig ist und den sozialen Zusammenhalt fördert. Für den Bau wurden wiederverwendeter Stahl und gebrauchtes Schalungsholz verwendet, um die CO2-Emissionen beim Bauen möglichst gering zu halten.
Die kleine Markthalle, das „öffentliche Wohnzimmer“ im Erdgeschoss des „Frankfurt Prototype“, soll als Theaterbühne, Kino, Ausstellungsort und als Markt genutzt werden, wo nachhaltige landwirtschaftliche Produkte angeboten werden und über die Lebensmittelversorgung der Stadt diskutiert wird. Die oberen Etagen bestehen aus modularen vorfabrizierten Wohneinheiten, die mit gebrauchtem Schalungsholz aus dem Betonbau verkleidet sind und – anders als die üblichen Wohncontainer – flexibel miteinander verschaltet werden können, um verschiedenste Wohnbedürfnisse zu befriedigen. Hier ziehen die temporären Arbeitsräume des „Center for Contemporary Arts Afghanistan (CCAA)“ aus Kabul ein, eine Initiative des afghanischen Malers und ehemaligen Direktors des CCAA, Rahraw Omarzad, der mit zwanzig seiner Studierenden in der Nähe von Frankfurt im Exil lebt. Eine „grüne urbane Filterwand“ führt radikalere Visionen der Studierenden für ein Leben mit und in der Natur vor.
>> Innenhof des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums, Frankfurt