
Auf den ersten Blick scheinen die beiden Krankheitsbilder, also eine erektile Dysfunktion und Herzerkrankungen, nicht so recht zusammenzupassen. Auf den zweiten Blick sieht das schon ganz anders aus. Lassen Sie uns daher auf eine medizinische Spurensuche gehen.
Spur #1: Was ist eine Erektile Dysfunktion, worin liegen die Ursachen und wie häufig kommt sie vor?
Unter einer Erektilen Dysfunktion (ED) versteht man eine sexuelle Funktionsstörung, bei der ein Mann Schwierigkeiten hat, eine ausreichende Erektion für eine zufriedenstellende sexuelle Aktivität aufrechtzuerhalten. Sie kann sich aber auch durch eine geringere Härte des Penis manifestieren, eine vorzeitige Ejakulation oder eine verringerte Libido.
Wie die Massachusetts Male Aging Studie zeigt, sind rund 40 % der Männer im Alter von 40 Jahren und fast 70 % der Männer im Alter von 70 Jahren betroffen.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Stress und Depressionen bis zu Übergewicht, Diabetes und Rauchen. Je nach Ursache wird eine ED unterschiedlich behandelt. Die Erfahrungen mit Tadalafil und anderen Wirkstoffen wie Sildenafil oder Vardenafil haben gezeigt, dass PDE-5 Hemmer bei sehr vielen Bedingungen helfen können.
Spur #2: Was sind Herzerkrankungen und worin liegen die Risikofaktoren?
Herzerkrankungen, auch als kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) bezeichnet, sind eine Gruppe von Erkrankungen, die das Herz und das Blutgefäßsystem betreffen. Zu den häufigsten Herzerkrankungen gehören die Koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt, eine Herzinsuffizienz oder auch Arrhythmie (Herzrhythmusstörung).
Zu den häufigsten Risikofaktoren gehört das Rauchen, ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität, Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit.
Spur #3: Was passiert im Alter mit unserem Körper?
Das Altern ist ein natürlicher Prozess, bei dem unser Körper allmählich seine Fähigkeit verliert, sich zu regenerieren und zu reparieren. Die Art und Weise, wie unser Körper altert, ist individuell und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich Genetik, Umweltfaktoren, Lebensstil und Gesundheitszustand.
Allgemein gesprochen jedoch müssen wir unter anderem mit einer Abnahme der Muskelmasse und -kraft, einer Verringerung der Herz-Kreislauf-Fitness und einer Veränderungen im Hormonhaushalt und im Immunsystem rechnen.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Altern nicht gleichbedeutend mit Krankheit oder Einschränkungen sein muss. Gesunde Lebensstiländerungen wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Nichtrauchen können dazu beitragen, die Gesundheit im Alter zu erhalten. Es ist auch wichtig, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen und mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu behandeln.
Spur #4: Wissenschaftliche Studien
Eine Meta-Studie, also eine wissenschaftliche Arbeit, die viele durchgeführte Studien zusammenfasst, konnte die Verbindung von ED und CVD klar nachweisen.
Eine weitere Studie bestätigt, dass erektile Dysfunktion ein eindeutiger Marker für ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Allerdings ist noch nicht klar, wie Ärzte das Risiko genau charakterisieren können.
Die sehr anerkannte Harvard Medical School berichtet zudem von einer Langzeitstudie mit über 8.000 Männern. Nach sieben Jahren hatten 65 % der Männer, die zu Beginn keine ED hatten, Erektionsstörungen entwickelt, und viele erlitten daraufhin wiederkehrende Brustschmerzen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Ältere Männer mit erektiler Dysfunktion hatten ein fast doppelt so hohes Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, als Männer ohne ED.
Zusammensetzen der Spuren
Wir wissen, dass erektile Dysfunktion im Alter verstärkt auftritt. Wir wissen außerdem, dass die Risikofaktoren für das Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ebenfalls im Alter signifikant ansteigt. Erektile Dysfunktion und CVD folgen offenbar dem gleichen altersbedingten Verlauf.
Viele Ursachen und Risikofaktoren wie das Rauchen, ein hoher Cholesterinspiegel oder Übergewicht sind identisch. Es gibt des Weiteren viele umfangreiche Studien, die einen eindeutigen Zusammenhang belegen.
Hinzu kommt der allgemeine Alterungsprozess, der unter anderem durch eine geringere Regeneration der Zellen gekennzeichnet ist und die lange Einwirkung ungünstiger Umwelteinflüsse ihre Folgen hat. Ein ungesunder Lebensstil verstärkt den Prozess zudem.
Der Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und Herzerkrankungen bei Männern über 50 ist also nicht nur eindeutig wissenschaftlich belegt, sondern logische Folge unterschiedlicher Spuren. Wir können Ihnen daher nur raten, auf Ihre Gesundheit zu achten und so die Risikofaktoren für eine dieser Krankheiten zu reduzieren. Dies erreichen Sie beispielsweise durch eine ausgewogene Ernährung, den Verzicht auf Nikotin und Alkohol und körperliche Aktivitäten.