Bäume im Frankfurter Stadtwald leiden unter Hitze und Trockenheit
Nach dem dritten Dürresommer zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht das ganze Ausmaß des Schadens: 98,9 Prozent der Bäume sind krank oder zumindest vorgeschädigt. Damit hat sich der Gesundheitszustand des Waldes im Vergleich zum letzten Bericht (2019/96,9 Prozent) noch einmal deutlich verschlechtert. Seit 1984 wird der Waldzustand einmal im Jahr festgestellt. Noch nie zuvor, sagt Rosemarie Heilig, war die Schadensbilanz im Frankfurter Stadtwald so hoch wie 2020. „Vielen Bäumen wird nur ein nasskaltes Frühjahr und ein regenreiches Jahr helfen, für andere ist es zu spät. Die Lage ist dramatisch!“ Der größte Teil der Laubbäume im Frankfurter Gebiet, aber auch in den stadteigenen Wäldern des Taunus, haben lichte Baumkronen als Folge eines geringeren Blattaustriebs und frühzeitigen Laubfalls, so der Bericht. Fichten etwa sind massiv durch Borkenkäferbefall geschädigt und Kiefern durch einen Baumpilz. Ursache dafür sind fehlende Niederschläge und in Folge der niedrige Grundwasserspiegel. Selbst die überdurchschnittlichen Niederschläge in den Monaten Dezember 2019 und Februar 2020 konnten ihn nicht ausgleichen. Das sehr trockene Frühjahr und ein trockener und warmer Sommer ließen den Grundwasserspiegel weiter sinken. Die Wasserversorgung der Bäume aus tieferen Bodenschichten wurde dadurch noch einmal erschwert. Auffällig gegenüber dem Vorjahr ist die starke Zunahme der mittelstarken und starken Kronenverlichtungen. Selbst abgestorbene oder absterbende Alteichen, Altbuchen und Altkiefern prägen vielerorts das Waldbild im Stadtwald mit massiven Kronenverlichtungen auf. In vielen Waldbeständen ist die Standsicherheit daher bei Sturmereignissen nicht mehr gegeben.