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Dagobert Duck oder doch eher Donald? Mit Geld umzugehen, fällt nicht jedem leicht. Ihm aber schon. Patrick Dewayne ist Finanzprofi, berichtet regelmäßig auf NTV über die Frankfurter Börse und die Entwicklung der Finanzmärkte, zudem von Frankfurt aus über die Bewegungen in der Wall Street. Ganz ehrlich, so ganz und gar versteht Otto-Normal-Verbraucher:in nicht, über was da gesprochen wird. Daher haben wir nachgehakt.
Interview: Heidi Zehentner
Er ist Schauspieler, Musiker, Moderator, Wirtschaftsjournalist und Sachbuchautor und lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in Bad Vilbel. Patrick Dewayne hat Bankaufmann gelernt, war Aktienhändler und an der Börse und dem Tradingfloor der Deutschen Bank in Frankfurt gearbeitet. Und er war (und ist) Schauspieler und vieles mehr: m Jahr 2004 spielte Dewayne in der RTL-Vorabendserie Gute Zeiten, schlechte Zeiten in über 100 Folgen die Rolle des Kike Valdez. Passend zu seiner Filmfigur nahm er 2004 das Album „Close up“ auf, das beim Plattenlabel SonyBMG veröffentlicht wurde. Die erste Single „Alles, was bleibt“ erreichte Platz 25 der deutschen Singlecharts. Auftritte in Fernsehsendungen wie Top of the Pops, Bravo TV oder Exclusiv – Das Starmagazin folgten. 2014 stand der Schauspieler für die Großproduktion Point Break, ein Remake des Films Gefährliche Brandung, vor der Kamera und gewann den Regiostar in der Kategorie „Bester Moderator“. In der Mystery-Sci-Fi-Serie ANOMALIE trat er 2018/2019 als Bösewicht Julius van Leeuwen in Erscheinung. Als Schauspieler war Dewayne 2018 im Tatort zu sehen sowie 2019 in der Familienserie Tierärztin Dr. Mertens, 2020 in der Kriminalserie SOKO München und dem Film Rogue Trader. Für die deutsch-luxemburgische, vielfach ausgezeichnete Fernsehserie Bad Banks (Staffel 1 und 2) war er als Schauspieler und Finanzfachberater tätig. Und er hat Bestseller veröffentlicht, die uns vom Geldzuwachs erzählen.
Mit „Geld kann jeder & Du jetzt auch“ oder „Geld geht auch grün & nachhaltig“ möchtest du auch Nicht-Finanzprofis zu mehr Geld verhelfen. Wie wird man reich? Im Ernst, was gilt es zu beachten, wenn man seine Finanzen vermehren möchte?
Beim Vermögensaufbau ist es sehr wichtig, sich Ziele zu setzen. Was möchte ich bis wann erreicht haben? Wie risikobereit bin ich? Wie viel Zeit habe ich für meinen Vermögensaufbau?
Gibt es eine Erfolgsformel? Ja, einfach anfangen! Es gibt tatsächlich viele Wege zu einem finanziellen Polster. Wenn man nicht beginnt, sich damit zu beschäftigen, verliert man Zeit und verringert die Erfolgsaussichten.
Ein einfaches Beispiel: Wenn frischgebackene Eltern monatlich 100 Euro des Kindergeldes in einen weltweit investierenden (thesaurierenden) Indexfonds (ETF) gespart hätten und das bis zur Volljährigkeit ihres Kindes durchgezogen hätten, wären aus diesem gesparten Geld insgesamt 21.600 Euro geworden. Dies hätte eine Endsumme von etwa 45.500 Euro (bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % pro Jahr) ergeben.
Warum dieses Beispiel? Leider gibt es Eltern, die auf jeden Cent angewiesen sind, das ist unbestreitbar. Für diese Eltern plädiere ich dafür, dass der Staat zusätzlich in diese private Säule des Vermögensaufbaus einspringt (meine persönliche Richtschnur sind alleinerziehende Eltern mit einem Einkommen von unter 35.000 Euro brutto). Alle anderen Paare sollten diesen Betrag diszipliniert zur Seite legen, auch wenn es manchmal „schmerzt“, denn damit wird ihrem Kind ein erfolgreicher Start ins Erwachsenenleben ermöglicht.
Was hältst du von Bitcoin und NFTs?
Bitcoin hat in den letzten Monaten einen regelrechten Hype erlebt, vor allem seit der Wahl von US-Präsident Trump (am 6. November 2024). Die Kryptowährung ist auf über 109.000 Dollar gestiegen, da sie als Ersatz für Gold als „Wertaufbewahrung“ dient. Ich bin diesbezüglich skeptischer, da man Bitcoin immer in andere Werte umtauschen muss. Es wird jedoch diskutiert, ob er als Reserve für Staaten und Länder dienen könnte, so die US-Administration: Bitcoin ist ein dezentralisiertes, begrenztes digitales Gut (insgesamt 21 Millionen Coins).
NFTs (Non-Fungible Tokens) repräsentieren digitale oder physische Vermögenswerte (Kunst, Musik, virtuelle Immobilien) auf der Blockchain. Sie ermöglichen digitalen Besitz und Urheberschaftsrechte, sind aber spekulativ und unterliegen starkem Wertverlust. Meiner Meinung nach ist der größte Hype vorbei, und viele NFTs haben an Wert verloren. Dennoch könnte die Technologie in Bereichen wie Gaming oder digitalen Identitäten nützlich sein. Also, besser Finger weg!
Sind „grüne Geldanlagen“ wirklich nachhaltig oder eher eine Werbemasche findiger Banken?
Die Art der Frage finde ich offen gestanden etwas irreführend. Es klingt fast nach Betrug, aber das ist es keineswegs. Politiker und Regierungen, einschließlich der EU und anderer Staaten, haben erkannt, dass der menschengemachte Klimawandel eine Realität ist. Es müssen Mechanismen entwickelt werden, um diesen einzudämmen und Anreize für eine klimaneutrale Entwicklung in Gesellschaften und Wirtschaften zu schaffen. Dabei spielen ESG-Kriterien und ESG-Scores eine wichtige Rolle.
Ein Beispiel: Investments in Unternehmen werden so gestaltet, dass sie Anreize haben, die klimaneutrale Transformation voranzutreiben. Sie benötigen Kapital, welches sie zu günstigeren Konditionen erhalten können, wenn sie nachweislich die Klimaziele schneller erreichen.
Es gab in der Vergangenheit jedoch auch Situationen, in denen einige Unternehmen Fortschritte größer dargestellt haben, als sie tatsächlich waren. Diese Fälle sind jedoch die Ausnahme und nicht die Regel.
Finanzcoach, Schauspieler, Moderator … welcher Beruf ist deine Passion?
Ich befinde mich in einer sehr privilegierten Situation, da ich meine Leidenschaften in konkrete Berufsfelder umsetzen kann. Dank der Transformation vom TV ins Internet und meiner unternehmerischen Tätigkeiten kann ich verschiedene Projekte erfolgreich realisieren. Ohne die Unterstützung von Markus Koch, der bekannten deutschen Wall-Street-Ikone, dem TV-Sender ntv und meinen Kunden aus der Finanz- und Filmindustrie wäre das alles nicht möglich.
Gleichzeitig bin ich ein leidenschaftlicher, disziplinierter Arbeiter, stets neugierig auf Unbekanntes und an Menschen interessiert. Das ist der Treibstoff, der dieses Privileg aufrechterhält.
Gibt es Pläne in Richtung Schauspielerei?
Aktuell arbeiten mein Co-Autor und Regisseur, David Preute (HFF), und ich an einem fiktionalen Finanzthriller-Projekt. Nach dem Erfolg unseres Films „Rogue Trader“ (ARD, BR und FFF), der nach seiner Kinoauswertung (Hofer Filmtage, Max Ophüls, Televisionale, Buenos Aires International Film Festival) seinen Weg zu Apple+ fand und bis nach Argentinien, Brasilien und Chile reiste, haben wir eine Produktionsfirma gefunden, die uns begleitet. Daran arbeiten wir mit Hochdruck weiter. Als Schauspieler habe ich meine Heimat bei der ZAV München gefunden und bin sehr froh, hier „angekommen“ zu sein.
Als Schauspieler halte ich Ausschau nach Stoffen und Drehbüchern, die gesellschaftliche Relevanz haben. Wir leben in bewegten Zeiten, die von Autokraten und fehlgeleiteten Präsidenten geprägt sind, und ich möchte mit der Kunst des Fiktionalen etwas Konkretes entgegenhalten.
Was wäre dein sehnlichster Wunsch, den du dir erfüllen möchtest?
Wow, das ist eine sehr komplexe Frage. Mein Wunsch wechselt oft, aber aktuell würde ich mir wünschen, dass reiche und mächtige Menschen wie Elon Musk und Mark Zuckerberg mit ihren Privilegien das Leben ihrer Mitmenschen verbessern, anstatt Druck auszuüben und deren Existenz zu bedrohen, wie es bei DODGE und den geänderten Meta-Richtlinien der Fall ist. Ich wünsche mir eine Welt, in der wir so unterschiedlich sein können, wie wir sind, aber in der wir gleichwürdig und gleichwertig behandelt werden, wie es wahre Gleichberechtigung angemessen erscheinen lässt.