
Wie fühlt es sich an, seit dem zehnten Lebensjahr auf Leistungsniveau zu trainieren, unzählige Entbehrungen in Kauf zu nehmen und mit Schmerzen und Verletzungen auf ein Ziel hinzuarbeiten? Turnen sei für sie die schönste Sportart der Welt, so Kim Bui. Die deutsche Ausnahmeturnerin, die im August 2022 ihre Sportkarriere beendete, schreibt über ihren Weg zum Leistungssport, über Disziplin, Willen, Leidenschaft und über das stundenlange tägliche Training für einen Wettkampf, der nur 45 Sekunden andauert. Als Kind von Geflüchteten aus Vietnam und Laos startete sie mit schwierigeren Ausgangsvoraussetzungen, hatte andere Hürden zu überwinden als andere. Kim Bui absolvierte parallel zu ihrer Sportkarriere ihr Studium der Technischen Biologie. In ihrem Buch, das sie gemeinsam mit Autor Andreas Matlé schrieb, setzt sich Bui kritisch mit sensiblen Themen wie Sexualisierung, Essstörungen, seelischem Missbrauch und Zukunftsängsten auseinander. „Dabei legt sie Wunden offen, ohne verletzend zu sein. Ihr Buch ist ein zutiefst menschlicher Appell an die Gesellschaft, sportliche Leistung auch jenseits der olympischen Medaillenränge wertzuschätzen“ (edelsports.com).