Das hessische Corona-Kabinett hat getagt und grundlegende Änderungen bei der Beurteilung der Corona-Lage beschlossen. Ausschlaggebend für Maßnahmen sind nun nicht mehr die 7-Tage-Inzidenzen, sondern die Hospitalisierungsrate und die Zahl der belegten Intensivbetten. Mittels zweier Warnstufen wird das Geschehen bewertet: Die erste Stufe beginnt bei einem landesweiten Hospitalisierungswert über acht – also wenn innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner acht Patienten wegen Covid-19 auf eine Normalstation kommen. Gleichzeitig darf die Zahl der Intensivpatienten nicht über 200 liegen. Die zweite Stufe beginnt ab einen Hospitalisierungswert von 15 oder einer Zahl an Intensivpatienten über 400. Laut Aussage des Sozialministeriums liegt der Hospitalisierungswert in Hessen derzeit bei 2,5, die Zahl der mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten bei 146 (Stand: 22.9.2021). Veranstaltungen benötigen im Innenbereich bis zu einer Teilnehmerzahl von 500 keiner Genehmigung mehr - wobei Genese und Geimpfte nicht mitgezählt werden. Allerdings gelten nach wie vor die 3-G-Vorgaben. Im Außenbereich sind Veranstaltungen bis zu einer Teilnehmerzahl von 1000 erlaubt. Bis zu dieser Grenze entfällt auch die Pflicht zum 3-G-Nachweis. Das aber ist nicht alles an Beschlussfassungen, das Corona-Kabinett möchte die Einführung der sogenannten 2-G-Regel schmackhaft machen. Veranstalter:innen, Friseure und Gastronomen haben nun die Möglichkeit, nur noch Geimpfte und Genesene Einlass zu gewähren, was einen Normalbetrieb wie vor Corona erlaubt, ohne Begrenzung der Teilnehmenden, ohne Abstandsregeln und ohne Masken.
In öffentlichen Gebäuden und Ämtern soll weiterhin die 3-G-Regelung gelten. Zutritt erhalten also auch weiterhin ungeimpfte Personen, sofern sie einen negativen Test nachweisen können.
Einige haben die Vorgabe 2-G nun schon umgesetzt wie bei manchen Partys im Club Nachtleben oder im Schwejk, andere wie Schauspiel und Oper belassen es beim Einlass für Geimpfte, Genesene und Negativgetestete.
2-G – Chance oder Spaltung der Gesellschaft? Wir haben nachgefragt:
Yannick Binas, FRAPORT SKYLINERS
Heimspiele im Rahmen von 2-G
Wir fokussieren vor allem auf 1-G = Gesund! Größtes Ziel für uns alle ist es, das Virus zu besiegen beziehungsweise, soweit es geht, zurückzudrängen und mit einer neuen Normalität gesellschaftliches Leben in seiner Fülle wieder möglich zu machen. Schlüssel dafür ist aus unserer Sicht eine flächendeckende Impfung, die den größtmöglichen Schutz bietet. Wir wollen daher nach den neuen Beschlüssen der hessischen Landesregierung unsere Heimspiele im Rahmen von 2-G-Veranstaltungen durchführen. Um eine Übergangsphase möglich zu machen, insbesondere für die erst seit kurzem zur Impfung berechtigten Jugendlichen, starten wir mit drei Heimspielen unter 3-G-Bestimmungen in die Saison und stellen gemeinsam mit dem Frankfurter Gesundheitsamt unkompliziert und kostenfrei Impfmöglichkeiten im Rahmen dieser Heimspiele zur Verfügung. Noch ungeimpfte Fans können also die wichtige Impfung mit einem Besuch eines Heimspiels direkt verbinden. Sehr wichtig ist uns, dass für Kinder und Jugendliche wieder die Möglichkeit besteht, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wir begrüßen daher sehr die nun durch die Landesregierung erfolgte Regelung für Kinder unter zwölf Jahren im Rahmen von 2-G-Veranstaltungen. So können wir einen Beitrag zur Steigerung der Impfquote und damit des Zurückdrängens des Virus ermöglichen, ohne dass Kinder und Jugendliche unnötig ausgeschlossen werden. Natürlich sind sowohl 3-G- als auch 2-G-Veranstaltungen für uns mit erhöhtem Organisationsaufwand verbunden, aber wir sorgen dafür, dass das Heimspielerlebnis bei den FRAPORT SKYLINERS für alle Fans sicher, unkompliziert und vor allem endlich wieder begeisternd ist.