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Fußball als beliebtester Sport – der Zuschauerschnitt in Deutschland, Schweiz und Österreich im Vergleich
Fußball ist die beliebteste Sportart der Welt, allerdings sind die Zuschauerzahlen in einigen Ländern bedeutend höher als andernorts. Das zeigt sich bereits mit einem Blick auf die DACH-Region. Deutschland ist dominanter Führer, gefolgt von der Schweiz und Österreich. Tatsächlich ist der Boom in der Schweiz noch sehr frisch, was auch Schweizer Sportwetten-Anbieter zu spüren bekommen. Die Nachfrage ist größer als noch vor einigen Jahren und in den Stadien war 2022/2023 mehr los als jemals zuvor. Nachfolgend ein kleiner Überblick, wie es mit den Zuschauerzahlen in der DACH-Region aussieht.
Deutschland weltweit auf Platz eins der Zuschauerzahlen – mit großem Abstand
Die Zuschauerzahlen in Deutschland agieren auf einem hohen Niveau, verglichen mit allen anderen europäischen Ligen liegt das Land auf Platz eins. Selbst die 2. Fußball Bundesliga erreicht höher frequentierte Stadien als die Ligen von Schweiz und Österreich. Das Wachstum war in den letzten Jahren nicht sehr deutlich, bedingt durch die Corona-Pandemie gab es sogar reduzierte Quoten. Dennoch lässt sich Deutschland seine Spitzenposition nicht nehmen und sorgte auch in der Saison 2022/2023 wieder für volle Stadien. Nachfolgend ein kleiner Einblick über die Zahlen der letzten Jahre.
1. Bundesliga:
● 2018/2019: Gesamtzuschauer 13.292.989
● 2019/2020: Gesamtzuschauer 9.116.701
● 2020/2021: Gesamtzuschauer 160.421
● 2021/2022: Gesamtzuschauer 6.431.246
● 2022/2022: Gesamtzuschauer 12.976.427
2. Bundesliga:
● 2018/2019: Gesamtzuschauer 5.848.094
● 2019/2020: Gesamtzuschauer 4.582.378
● 2020/2021: Gesamtzuschauer 103.582
● 2021/2022: Gesamtzuschauer 4.169.344
● 2022/2023: Gesamtzuschauer 6.779.038
Interessant hierbei ist, dass sich die 2. Bundesliga nach der Corona-Zeit sehr viel schneller erholt hat und in der Saison 2022/2023 sogar ihr Allzeithoch erreichen konnte.
TV-Einschaltquoten in Deutschland – Fußball ist immer noch ein Gassenfeger
Die Stärke bei der TV-Übertragung hängt maßgeblich vom Verein selbst ab, der FC Bayern gibt deutlich den Ton an. In der Saison 2019/2020 schalteten im Schnitt 1,17 Millionen Menschen ein, wenn der FC Bayern spielte. Die Übertragungsrechte liegen beim Privatsender Sky, viele Fans haben ihr Abo speziell wegen der Fußballspiele abgeschlossen. Auf dem zweiten Platz der größten Quotentreiber ist Borussia Dortmund zu finden, mit rund einer Million Zuschauer im Durchschnitt. Platz drei geht bereits an Eintracht Frankfurt. Der Verein hatte sich mit seinem fulminanten Sieg in der Europa League zahlreiche Fans sichern können.
Die Quoten der 2. Bundesliga fallen geringer aus, aber auch hier ziehen die Zuschauerzahlen an. Das Feld wurde erst in der letzten Saison neu durchmischt. So hatte es beispielsweise mit Schalke einen Top-Club in die Liga verschlagen, zeitgleich war der SV Wehen Wiesbaden aufgestiegen und hat einiges an Fans vor die Bildschirme gelockt.
Zuschauerzahlen beim Fußball explodieren in der Schweiz – die Nachfrage ist gestiegen
Die großen Erfolge der Schweizer Young Boys haben dazu geführt, dass es zu großen Zuschauerrekorden in der Schweiz kam. Zwar reicht das lange nicht für einen Platz in den europäischen Top-10, für die Verhältnisse des kleinen Landes sind die Zahlen aber enorm.
Die insgesamt zehn Mannschaften der kleineren Super League schafften es auf ein Allzeithoch von rund 2.370.901 Schweizern, die ins Stadion stürmten. Höhere Zuschauerzahlen gab es bislang nie. Die Durchschnittszahlen liegen bei etwa 13.159 Fans pro Spiel, verglichen mit der Saison 2012/2013 sahen gerade einmal 12.281 Personen zu. Dabei sind es nicht nur die großen Clubs, die für einen Zuwachs auf den Rängen gesorgt haben. Selbst kleinere, aufstrebende Größen wie der FC Winterthur machen von sich reden. In der Saison 2022/2023 spielten die Züricher erstmals vor einem ausverkauften Stadion, insgesamt konnten bei sechs von elf gespielten Partien alle Ränge besetzt werden.
Obwohl die Zahlen verglichen mit den größten Ligen Europas nur gering wirken, ist das Verhältnis zur Bevölkerungsdichte beeindruckend. Hier schafft es Schottland auf Platz eins, mit etwa 17.000 Zuschauern je Spiel auf eine Bevölkerung von rund 5.000.000 Menschen. Dänemark und die Schweiz liegen etwa gleich auf und wechseln zwischen den Rängen zwei und drei immer wieder hin und her. In Dänemark sehen bei einer Einwohnerzahl von 5,8 Millionen Personen etwa 10.000 Zuschauer pro Spiel zu.
Österreich liegt deutlich hinter der Schweiz – Zuschauerzahlen bleiben konstant
Die Admiral Bundesliga brilliert insbesondere durch Red Bull Salzburg, die in der vergangenen Saison die „zehn Titel in Folge“ vollgemacht haben und erneut begeisterten. Dennoch sahen im Burgenland nur etwa 948.844 Menschen zu, wenn die Vereine auf dem Rasen ihr Bestes gaben. Absolute Zugpferde sind Wien und Graz. Im Median wurden die Spiele der Wiener von 15.664 Menschen gesehen, was verglichen mit der Saison 2018/2019 dennoch ein Minus mit sich bringt. Die Salzburger füllten die Stadien mit 14.221 Personen pro Spiel, die wenigsten Besucher strömten bei Spielen des WSG Tirol auf die Ränge (rund 5.382).
Auffällig dabei ist, dass keiner der großen Vereine es in der vergangenen Saison schaffte, das Stadion bis auf den letzten Platz zu füllen. Rapid Wien brachte es auf maximale 56 % Auslastung, wohingegen LASK im neuen Stadion immerhin 74 % der Plätze besetzen konnte. Lediglich BW Linz erreichte hohe Zahlen bei Heimspielen und konnte eine Auslastung von 100 % erzielen.
Zulegen konnte hingegen die zweite Liga in Österreich, hier stiegen die Zuschauerzahlen verglichen mit der Vor-Corona-Zeit deutlich an. Ein ähnliches Phänomen wie in Deutschland, das sich selbst Experten nur stellenweise erklären können. Österreichs Fußballfans leiden unter der starken Dominanz der Salzburger, die mühelos jeden Titel nach Hause holen. Nicht selten erfolgt der Vergleich mit den Münchner Bayern, die in Deutschland eine starke Präsenz rund um die Meisterschale zeigen. Denkbar, dass es einigen Fans zu langweilig geworden ist, da sich die Platzierung der Admiral Bundesliga eigentlich nur noch ab dem zweiten Platz abspielt. In der zweiten Liga ist teilweise sehr viel mehr Dynamik zu sehen, was dem Wunsch nach Abwechslung entgegenkommt.
Fazit: Deutschland ist internationaler Spitzenreiter – Bundesliga als Top-Favorit
Der Fußball ist nirgendwo so präsent wie in Deutschland. Im internationalen Vergleich schafft es die Bundesliga immer wieder auf die Top-Ränge, gemeinsam mit Spanien, Großbritannien und den Italienern. Für die beiden kleineren Länder Schweiz und Österreich ist hier kein Platz. Die Schweiz hat aber eindeutig gezeigt, dass die Fußballbegeisterung auch in kleinen Ländern zu spüren ist. Dieses Fieber zeigt sich auch dann, wenn die Teams bei großen Turnieren wie EM und WM teilnehmen dürfen. Die Hoffnung scheint nicht ganz abgeschrieben, dass es auch hier einmal Grund zum Jubeln gibt.