Was hat Breitensport mit Ausbildungsplatzsuche zu tun? Was verbindet einen Sportverband mit der Industrie- und Handelskammer? Wenn es nach Roland Frischkorn geht: sehr viel. Zum 7. Juni führt der heute 66-Jährige den Sportkreis Frankfurt seit 20 Jahren an, den Dachverband von derzeit 420 Frankfurter Turn- und Sportvereinen mit über 260.000 Mitgliedern. In der Zeit hat er sich immer wieder als konstruktiver Querdenker erwiesen und eine Vielzahl guter Ideen aufgebracht.
Als 2006 die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland anstand, startete Frischkorn mit Mitstreitern das Projekt „Gallus 1:1 für Ausbildung“. Bis heute hilft es Jugendlichen dabei, Ausbildungsplätze zu finden – in Sportvereinen und anderswo. Er stieß Kooperationen wie die zwischen Sportkreis, Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer an, immer mit der Absicht, den Frankfurter Sportvereinen Öffentlichkeit, Werbeplattformen und damit höhere Mitgliederzahlen zu beschaffen. In diesem Zusammenhang steht auch die stete Beteiligung des Sportkreises an städtischen Events wie den Tagen der Offenen Tür oder dem Museumsuferfest.
Der Sportkreis hatte sich erst wenige Jahre vor Frischkorns Amtszeit als eingetragener Verein vom Landessportbund unabhängig gemacht. Auch für diesen Schritt war Frischkorn eingetreten. „Wir haben uns damit mehr Handlungsspielraum geschaffen und das hat sich bewährt“, sagt er heute. „Nur so war es möglich, Sponsoren für eigene Projekte zu gewinnen, die unseren Mitgliedsvereinen zugutekommen.“ Mit eigenen Projekten ist der Sportkreis seit Jahren erfolgreich, zum Beispiel mit „Schulkids in Bewegung“, das Grundschüler zum Sport im Verein animiert, oder mit seinem Sportportal „Mainova Sport Rhein Main“, das Sportinteressierte und Vereine zusammenbringt. Für Frischkorn sind Sport und soziales Engagement zwei Seiten der gleichen Medaille.
2021 stehen im Sportkreis Frankfurt Vorstandswahlen an. Frischkorn ist bereits der langjährigste Vorsitzende des Verbandes. Doch sofern er gesund bleibt und wiedergewählt wird, will er weitermachen: „Ich bin in keiner Weise amtsmüde“, sagt er. Stadtplanung und fehlende Sportinfrastruktur etwa stünden auf seiner Themenliste weit oben. „Ich habe noch jede Menge Ideen, bei denen ich nur darauf warte, dass der richtige Zeitpunkt für sie kommt.“
(Anmerkung der Redaktion: Leider findet in diesem Jahr das Museumsuferfest nicht statt. Und damit auch nicht die Sport- und Kulturweltbühne, die FRIZZ Das Magazin seit Jahren als Medienpartner unterstützt.)