
Fisch und Meeresfrüchte für Feinschmecker*innen mit robustem Geldbeutel: Qualitativ hochwertig, aber etwas mehr Mut bei den Kreationen wäre wünschenswert.
Das sehr edel eingerichtete Restaurant dürfte äußerlich mit seiner fast ganz in Weiß gehaltenen Einrichtung nicht jedermanns Fall sein. Der wahrnehmbare Duft nach Farbe und Imprägniermittel ist jedoch nicht diskutabel, auch wenn er uns nach einiger Zeit kaum noch auffällt. Auffällig den ganzen Abend ist jedoch der sehr aufmerksame und freundliche Service in weißen Seemannsuniformen, von dem wir uns für die Bestnote vielleicht noch ein Amuse-Gueule gewünscht hätten. So starten wir dann mit Vintage Sardines Salad, Französische Jahrgangssardinen mit Spitzpaprika, Zucchini und Fenchel (13,90 €) und Vitello Tonnato, Kalbfleisch-Aufschnitt mit Thunfisch-Creme und Kapern (18,90 €). Die Sardinen sind schmackhaft und in Verbindung mit dem Gemüse eine Wucht. Die zweite Vorspeise ist ebenfalls auf sehr hohem Niveau, verbaut sich aber die uneingeschränkte Empfehlung durch die zu starke Kühlung. Die Hauptspeise Softshell Crab, Butterkrebs mit Fregola Sarda (23,90 €) wird hauptsächlich durch die sardische Pastaspezialität mit ihrem rauchigen Geschmack getragen – hier hätten wir uns noch etwas raffiniertere Nuancen gewünscht. Der Sesame Crusted Tuna, Thunfisch im Sesam-Mantel und Spinat (33,90 €) plus Reis (4,90 €), ist perfekt gebraten. Die beiden Soßen (aufgeschäumt, mit Wein abgeschmeckt und die eher süßliche mit Sesamöl) unterstreichen das große Gaumenerlebnis, ohne bekannte Pfade zu verlassen. Die Mousse au Chocolat (9,90 €) ist unwiderstehlich cremig, hätte aber etwas luftiger sein können.
Michael Faust
Essen: 5 | Service: 5 | Ambiente: 5
Krazy Kraken
Grüneburgweg 95 (Westend)
(069) 72 21 22, mook-group.de/krazykraken
Mo- Fr 12-14.30 + 18-0, Sa 18-0 Uhr