
Wer im eigenen Zuhause von bestmöglicher Unterhaltung profitieren möchte, dem ist IPTV vermutlich bereits ein Begriff: Fernsehen über das Internet. Was zunächst sehr simpel und wenig spektakulär klingt, hat unzählige Vorteile für Nutzer und verspricht ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Wir geben einen Überblick.
Was bedeutet eigentlich IPTV?
IPTV ist eine Abkürzung und steht für „Internet Protocol Television“. Einfach gesagt handelt es sich dabei um eine vergleichsweise neue Technologie, die es erlaubt, Fernsehinhalte über das Internet abzurufen. Im Jahr 2006 startete der erste deutsche Telekommunikationsanbieter seine IPTV-Angebote und markierte damit einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte dieser Art der Fernsehübertragung.
„Internet-Fernsehen“, wie es von vielen Menschen genannt wird, löst damit kabelgebundene oder satellitengestützte Übertragungsformen ab und hat sich bereits als ein gängiger Marktstandard etabliert. Aktuell empfangen in Deutschland, Statistiken zufolge, rund 20 Prozent der Haushalte bereits Fernsehen über das Internet. Bei den Neuanschlüssen ist der Anteil allerdings bedeutend höher.
So funktioniert Fernsehen über das Internet
IPTV ermöglicht Fernsehen in der höchsten Auflösung über das Internet. Dabei werden die TV-Inhalte nicht über traditionelle Rundfunkmethoden, sondern über ein Internetprotokoll übertragen. Welche Vorteile das hat, schauen wir uns im späteren Verlauf des Artikels genauer an. Für das bessere Verständnis folgt eine kompakte Schritt-für-Schritt-Erklärung dazu, wie IPTV funktioniert:
- Content-Akquisition: Ein Provider (IPTV-Anbieter) sammelt Fernsehinhalte, beispielsweise Live-TV, Video-on-Demand (VoD) oder Pay-Per-View-Angebote.
- Codierung und Komprimierung: Mithilfe eines Encoders werden alle Inhalte in das digitale Format umgewandelt. Anschließend wird die Dateigröße verringert, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Dieser Vorgang erleichtert die Übertragung über das Internet.
- Verteilung im IP-Netzwerk: Die komprimierten Inhalte werden über ein geschlossenes und verschlüsseltes Netzwerk an den Kunden gesendet. Der IPTV-Provider bietet die Inhalte anschließend über seinen Server an, auf welchen alle Kunden beziehungsweise Abonnenten zugreifen können.
- Nutzerzugriff und Entschlüsselung: Kunden nutzen internetfähige Geräte, meist Fernseher oder Laptops, um auf die Inhalte zuzugreifen. Auf diesen Geräten werden Apps installiert, welche den Empfang und die Entschlüsselung der Inhalte ermöglichen.
IPTV ist beinahe für jeden Haushalt verfügbar. Die einzige wichtige Voraussetzung ist eine stabile Breitbandverbindung und ein internetfähiger Fernseher. Allerdings können die Inhalte auch auf allen anderen internetfähigen Geräten konsumiert werden, beispielsweise auf dem Smartphone oder Tablet.
Die Vorteile durch internetgebundenes Fernsehen

Sowohl das kabelgebundene als auch das satellitengestützte Internet ist anfällig für Störungen und Defekte. Es kann etwa schnell zu Schäden am Kabel oder elektromagnetischen Einflüssen kommen, welche die Internetverbindung stören. Satellitengestütztes Internet ist leicht beeinflussbar durch atmosphärische Bedingungen wie Regen oder Schnee, welche die Signalqualität beeinflussen. IPTV ist eine sichere Lösung und baut auf einer Gegebenheit auf, welche heute in keinem Haushalt mehr fehlen darf – dem Internet. Hierdurch ergeben sich entscheidende Vorteile für Nutzende:
- Hohe Flexibilität: Internet-TV erlaubt es, viele Inhalte ohne feste Sendezeiten abzurufen und zu speichern. Zudem kann auch Live-TV gestoppt oder für ein späteres Ansehen gespeichert werden.
- Erweiterte Auswahl: IPTV-Anbieter offerieren ein breites Spektrum an nationalen und internationalen Fernsehsendern, welches den Umfang traditioneller Übertragungsmethoden deutlich überschreitet.
- Hohe Qualität: Eine stabile Internetverbindung ermöglicht es, dass Nutzer alle Programme in einer deutlich höheren Bild- und Tonauflösung genießen können. Die meisten TV-Sender können so in brillanter 4K-Qualität konsumiert werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist allerdings ein passender, hochwertiger Fernseher mit entsprechender Leistung.
- Interaktive Funktionen: Viele IPTV-Dienste bieten interaktive Dienste wie Apps, On-Demand-Content und Programmbibliotheken an, welche das Fernseherlebnis um zahlreiche Möglichkeiten erweitern.
- Nahtlose Integration: IPTV lässt sich auf einem entsprechenden Gerät ohne Probleme mit
Internetdiensten und Streaming-Apps verbinden, um ein einmaliges Nutzererlebnis zu erschaffen.
- Geringere Fehleranfälligkeit: Die angeführten Fehlerquellen bei kabelgebundenem oder satellitengestütztem Internet treffen bei IPTV-Systemen nicht zu. Da alle Haushalte auf eine funktionierende Internetverbindung angewiesen sind, handeln Anbieter bei möglichen Störungen zudem sehr schnell.
Tipp: Bei der Auswahl des richtigen IPTV-Anbieters sollten sich Nutzer Zeit lassen. Online-Vergleichsplattformen ermöglichen es, Tarife und Leistungen gegenüberzustellen und sich für die bestmögliche Option zu entscheiden.
Welche Voraussetzungen sind für IPTV notwendig?
Um IPTV nutzen zu können, sind nicht viele Voraussetzungen erforderlich. Ein stabiler und schneller Internetzugang ist unerlässlich, aber oft bereits im Haushalt vorhanden. Wir empfehlen hierbei eine Mindestbandbreite von 10 bis 16 Mbit/s für Standard-Definition (SD) und 25 bis 50 Mbit/s für High-Definition (HD) oder 4K-Qualität. Außerdem benötigen Nutzer ein internetfähiges Endgerät. Der Fernseher ist hierbei die beste Wahl für den Genuss der Lieblingsserie.
Zu guter Letzt braucht es noch ein Abonnement bei einem IPTV-Anbieter. Häufig ist es auch möglich, beim jetzigen Internetanbieter einen Zusatzvertrag über IPTV abzuschließen – so ist die Einrichtung mit einem minimalen Aufwand verbunden.