
Der familiäre Betrieb offenbart eine Hommage an die reiche kulinarische Tradition des nördlichen Irans.
Der Gastraum wirkt trotz hängender Topfpflanzen und Korblampen etwas spärlich, bietet jedoch einen direkten Blick in die Küche, wo es klappert und scheppert. Die aufmerksame Bedienung reicht uns die Speisekarte mit einem übersichtlichen Angebot. Von den zehn Hauptspeisen sind drei vegetarisch und würden von der Beschreibung im Iran eher als Vorspeise durchgehen. Wir wählen direkt die Nummer Eins auf der Karte, Kubideh Mahali (19 €), das aus persischem Reis mit Safran, gegrilltem Lammhackfleisch und gegrillter Tomate besteht. Zum Vergleich bestellen wir noch Djudje Narduni (19,50 €) mit marinierter und gegrillter Hähnchenbrust, persischem Reis mit Safran und einer Narduni genannten Spezialsoße. Kaum ist der Gruß aus der Küche – ein Schälchen mit bunten Trauben sowie schwarzem Tee mit einer trockenen Dattel – serviert, fragt uns der Koch einige Zubereitungsdetails ab. Die servierten Gerichte erinnern optisch an ein Landkartengemälde. So schlingen sich zwei Lammhackfleisch-Streifen wie ein Fluss quer über den Teller, flankiert von einem knackfrischen orientalisch gewürzten gemischten Salat. Beim Kubideh Mahali ist die gegrillte Tomatenhälfte wie ein i-Tüpfelchen platziert, während beim Djudje Narduni ein Fächer feiner Apfelscheiben diese Rolle übernimmt. Beide Fleisch-Varianten sind außen leicht knusprig und innen zart-saftig. Beim Spieß sind wenige Stellen verkohlt. Zum Nachtisch ordern wir Birnenkuchen aus dem Kühlschrank, was dank der sommerlichen Temperaturen erfrischend wirkt.
Gaetano Rizzo
Essen 4/6
Service 5/6
Ambiente 4/6
Shomal
Höhenstraße 12 (Nordend)
(069) 79 27 74 89, shomal.me
Mo-Do 8-22, Fr-So 8-24 Uhr
Nicht barrierefrei