
Wer im Foodcourt an der Galluswarte einen Kaiserschmarrn bestellt, verliert zwar ein paar Illusionen, erhält dafür aber eine volle Ladung Süßes.
Um den Kaiserschmarrn ranken sich viele Mythen: So bezeichnete ihn der Spiegel einmal als „Kaspar Hauser der Küche“, da seine genaue Herkunft unbekannt ist. An seinem Aufenthaltsort im Foodcourt Korrekt.ffm in einem Hinterhof der Mainzer Landstraße geht es allerdings wenig beschaulich zur Sache. Sitzgelegenheiten sind rar, nach der Bestellung sollte man sich in der Nähe des Tresens befinden, um den Aufruf des eigenen Namens nicht zu verpassen. Hinter Schmarrnsinn steckt die Wiesbadener Gastronomin Kathey Tran, die durch Sharing Plate bekannt wurde, einer Plattform, die Foodtouren durch verschiedene Städte (Frankfurt, Berlin, Köln) organisiert. Zur Auswahl stehen – inklusive Wochenkarte und Winterspecials – fast 20 verschiedene Varianten (6,90 € bis 14,90 €), die zusätzlich auch als vegane Option angeboten werden. Und wer nicht fündig wird, kann selbst kreativ werden und seinen Schmarrn in sechs Schritten individuell komponieren. Die Zubereitung findet vor den Augen der Gäste statt. So sieht man, dass der Teig am Fließband auf Backofenblechen zubereitet, anschließend in Plastikbehältern aufbewahrt und bei Bedarf noch einmal in der Pfanne erhitzt wird. Dies raubt zwar Illusionen, der Ansturm wäre aber sonst nicht zu bewältigen. Wir probieren Cinnamon Vanilla mit Vanillesauce, Zimt & Zucker, Kinderbueno und Puderzucker. Auch wenn wir den zerrupften Teigstücken ein paar Röstaromen und etwas mehr Finesse gewünscht hätten – durch die opulenten Toppings ist es lecker.
Jürgen Mai
Essen: 4/6
Service: Selbstbedienung
Ambiente: 3/6
Schmarrnsinn
Mainzer Landstraße 229 (Gallus)
(0155) 60 77 56 18 schmarrnsinn.de
Mo-Do 13-22, Fr-So 13-23 Uhr
Nicht barrierefrei