Die kleinen, feinen Unterschiede. Miller & Carter bereichert die Frankfurter Gastro-Szene nicht nur um perfekte Steaks, sondern auch mit leckeren Kleinigkeiten.
Ein Vorbote des Brexit? Miller & Carter, die größte Steakhouse-Kette in Großbritannien, wagt den Sprung von der Insel und hat nahe der Alten Oper den ersten Ableger auf dem Festland eröffnet. Der Einrichtung gelingt ein Spagat aus Schwere und Leichtigkeit: Die deckenhohen Fenster und der auf zwei Ebenen (inklusive Private Dining Bereich im Untergeschoss sogar drei) verteilte Gastraum schaffen einen angenehmen Kontrast zu den dunkelbraunen Tönen des Mobiliars und dem rotgemusterten Teppich. Wir kommen zur Mittagszeit und wählen das Drei-Gang-Lunch-Menü (ab 15,50 €). Die Starter sind vielversprechend: Die cremige Käsesauce hebt ein einfaches Gericht wie gebratene Champignons in eine höhere Liga und überzeugt genauso wie die Idee, Knoblauchbrot mit Pulled Beef zu garnieren. Die Hautspeisen sind auf den Punkt: Der Steak-Burger ist saftig, das Picanha-Hüftsteak ein Gedicht. Auch hier zaubern uns kleine Extras wie die Balsamico-Fleischtomate oder Onion Loaf – frittierte Zwiebelringe, die anschließend als Kuchenlaib in den Backofen kommen – ein Lächeln ins Gesicht. Der Service ist freundlich, schnell und unprätentiös. Dass wir zum Beispiel das Steak „well done“ möchten, wird hier nicht als Beleidigung aufgefasst. Einzig beim Dessert haben wir ein Fragezeichen: Der Apfelkuchen mit Vanilleeis ist lecker, allerdings hatten wir beim Titel „Apple Crumble“ dann doch Streusel erwartet. Jammern auf hohem Niveau – wir kommen gerne wieder und probieren gerne weitere der über zehn verschiedenen Steak-Cuts.
Essen: ****** | Service: ****** | Ambiente: *****
Miller & Carter
Hochstraße 46 (Innenstadt)
(069) 87 00 666 32, millerandcarter.de
Mo-So 11-24 Uhr