Drazan Susak und Tomislav Matkovic erfüllen sich einen Traum und schlagen ein neues Kapitel der langen Geschichte des Merianbads auf.
Seit 1887 steht das Merianbad mit seiner charakteristischen Form eines Oktogons am gleichnamigen Platz auf der Unteren Berger Straße. Bis Anfang der 2000er Jahre ein „Volksbrausebad“ mit öffentlichen Duschen, begann danach die gastronomische Nutzung. Nun haben Drazan Susak und Tomislav Matkov, die u.a. auch das „Kaffeegenuss“ in der Innenstadt betreiben, das Gebäude mit viel Liebe zum Detail kernsaniert. Alte Fliesen sind ebenso sichtbar wie historische Säulen rund um die Bar. So entsteht eine Wohlfühlatmosphäre, auch dank der Materialien Holz und Kupfer. Letztgenanntes huldigt Matthäus Merian, dem Namensgeber des Platzes, der im 17. Jahrhundert Landkarten und Chroniken als Kupferstiche fertigte. Bei unserem Besuch ist die Speisenauswahl etwas eingeschränkt, da die neue Brandschutzklappe in der Küche noch fehlt. Deshalb lassen Steaks und Burger einen Moment auf sich warten. Aber die „kleine Karte“ ist üppig genug und macht klar, wofür das Kupferstecher stehen soll: moderne Heimatküche. Die Musik für den Handkäs’ (4 €) ist fein abgeschmeckt, der Käse hätte noch eine Nuance mehr Schlotzigkeit vertragen können. Der Cesar Salad (10,50 €) ist frisch und knackig. Unser Favorit ist das Spicy Tatar (14,50 €), das mit vorzüglichem Rindfleisch zum Selbst-Anrichten daher kommt. Ebenfalls äußerst lecker: Die eigens für das Kupferstecher gebrauten Biersorten (Helles 0,4 für 4,40 €). Der Service ist freundlich, aber noch nicht zu 100 Prozent eingespielt.
Jürgen Mai
Essen: ***** | Service: **** | Ambiente: ******
Kupferstecher
Merianplatz 3 (Bornheim)
(069) 26 49 54 55, kupferstecher-frankfurt.de
Mo-Do 11.30-23, Fr, Sa 11.30-0, So 10-23 Uhr