Aus der Iimori Gyoza Bar wurde das Kaiseki, wo die Chefköche japanische Kochkunst mit feiner französischer Küche zu Hochgenüssen verheiraten.
In edlem Ambiente mit barocken Polstermöbeln, dunkel gestrichenen Wänden und goldenen Highlights werden in beinahe intimer Atmosphäre knapp 20 Gäste bewirtet. Sie erwarten Fünf- (90 €) oder Sieben-Gänge-Menüs (129 €), auf Wunsch mit Weinbegleitung. Dieses kulinarische Crossover aus japanischer gehobener Kochkunst – genannt Kaiseki – und französischer Haute Cuisine überzeugt auf voller Linie: Dem schmackhaften Gruß aus der Küche folgt feiner Hamatchi (Gelbschwanzmakrele) auf säuerlichem Gemüsebett. Das pochierte Wachtelei auf cremiger Kartoffel-Espuma ist ebenso ästhetisch angerichtet wie geschmacklich hochwertig. Weiter geht es mit geeister Rote-Bete-Suppe mit Aal in Aspik und wagemutigem Meerretticheis. Das Highlight ist gedämpfte Garnele und Seezunge eingewickelt in ein Wirsingblatt und gebettet auf eine sehr fruchtig-aromatische Salzzwetschgen-Hollandaise. Der einzige Wermutstropfen an diesem Gang: Wir hätten ihn zu gern zweimal gehabt. Darüber tröstet schnell die unglaublich zarte Taubenbrust mit aromatischer Jus und Raviolo mit Taubenragout hinweg. Sehr unterschiedlich sind die beiden Desserts: Farbenfroh und zauberhaft arrangiert ist der Fichten-Birnen-Nachtisch mit cremig-milchigem Calpis-Eis, Himbeer-Marshmellow und einem unfassbar guten Schokotörtchen. Etwas weniger fulminant ist der geschmorte Apfel auf Yuzu-Creme. Zum Espresso gibt’s kleine Geschenke: Praline, Törtchen und Mini-Cornetto-Eis versüßen uns den Abschied aus diesem Genusstempel.
Essen: 6/6
Service: 6/6
Ambiente: 6/6
Iimori Kaiseki
Mainzer Landstr. 125 (Bahnhofsviertel)
(069) 24 75 31 11, iimorikaiseki.com
Mi-Sa 18-23 Uhr
Nicht barrierefrei